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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 1 und 2)

häusel, hier gewirkt ha- 
ben, ohne welche die 
Entwicklung der Archi- 
tektur und auch der Innen- 
kunst der ersten Dezen- 
nien des XIX. Jahrhun- 
derts nicht jene Kraft und 
Tiefe erhalten hätten, für 
welche unsere Organe 
heute wieder so empfäng- 
lich sind. Ihre Tätigkeit 
war so umfassend und 
maßgebend und ist so 
ganz und gar in Verges- 
senheit geraten, daß es ei- 
ner Rettung gleichkommt, 
wenn man die Aufmerk- 
samkeit wieder auf diese 
Männer und ihre Werke 
lenkt. Josef Hardtmuth, 
der Erbauer der jüngst 
niedergerissenen Liechten- 
steinschen Paläste in der 
Herrengasse, in welchen 
das emptindsame Wien 
nur den Verlust des Bö- 
sendorfer-Saales betrauer- 
te, war durchaus Auto- 
didakt.I752 in Aspern in 
Niederösterreich geboren 
als Sohn eines Tischlers, 
in dessen Werkstatt er als Knabe tätig war, wurde er mit 16 Jahren Maurer- 
lehrlingbeiseinem Onkel, demWienerStadtbaumeisterMeisl.Frühzeitig übte er 
sich im architektonischen Zeichnen, er machte Entwürfe für Töpfer und Ofen- 
rnodelle für verschiedene Wiener I-Iafner. Meisl, welcher vom Fürsten Alois 
Liechtenstein mit der Aufführung des Palais in der I-Ierrengasse in den neun- 
ziger Jahren des XVIII. Jahrhunderts" betraut war, ließ durch Hardtmuth den 
Entwurf für die Fassade machen; nach demTode seines Onkels wird Hardtmuth 
Liechtensteinscher Hofarchitekt und bringt die ganze innere Ausstattung und 
vor allem die wundervolle Bibliothek nach eigenen Entwürfen zur Ausführung. 
Von Hardtmuth stammt auch der Entwurf zu dem orientalischen Turm in 
Eisgrub, der im Jahre x806 unter Fürst Johann I. um eine halbe Million Gulden 
von Kornhäusel ausgeführt wird, und er macht die Entwürfe für alle späteren 
i" Laut Gedenktafel wurde 1792 mit dem Bau begonnen. 
Bibliothek im Schottenstift in Wien, neu erbaut von J. Komhäusel 
1826 bis x83:
	        
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