häusel, hier gewirkt ha-
ben, ohne welche die
Entwicklung der Archi-
tektur und auch der Innen-
kunst der ersten Dezen-
nien des XIX. Jahrhun-
derts nicht jene Kraft und
Tiefe erhalten hätten, für
welche unsere Organe
heute wieder so empfäng-
lich sind. Ihre Tätigkeit
war so umfassend und
maßgebend und ist so
ganz und gar in Verges-
senheit geraten, daß es ei-
ner Rettung gleichkommt,
wenn man die Aufmerk-
samkeit wieder auf diese
Männer und ihre Werke
lenkt. Josef Hardtmuth,
der Erbauer der jüngst
niedergerissenen Liechten-
steinschen Paläste in der
Herrengasse, in welchen
das emptindsame Wien
nur den Verlust des Bö-
sendorfer-Saales betrauer-
te, war durchaus Auto-
didakt.I752 in Aspern in
Niederösterreich geboren
als Sohn eines Tischlers,
in dessen Werkstatt er als Knabe tätig war, wurde er mit 16 Jahren Maurer-
lehrlingbeiseinem Onkel, demWienerStadtbaumeisterMeisl.Frühzeitig übte er
sich im architektonischen Zeichnen, er machte Entwürfe für Töpfer und Ofen-
rnodelle für verschiedene Wiener I-Iafner. Meisl, welcher vom Fürsten Alois
Liechtenstein mit der Aufführung des Palais in der I-Ierrengasse in den neun-
ziger Jahren des XVIII. Jahrhunderts" betraut war, ließ durch Hardtmuth den
Entwurf für die Fassade machen; nach demTode seines Onkels wird Hardtmuth
Liechtensteinscher Hofarchitekt und bringt die ganze innere Ausstattung und
vor allem die wundervolle Bibliothek nach eigenen Entwürfen zur Ausführung.
Von Hardtmuth stammt auch der Entwurf zu dem orientalischen Turm in
Eisgrub, der im Jahre x806 unter Fürst Johann I. um eine halbe Million Gulden
von Kornhäusel ausgeführt wird, und er macht die Entwürfe für alle späteren
i" Laut Gedenktafel wurde 1792 mit dem Bau begonnen.
Bibliothek im Schottenstift in Wien, neu erbaut von J. Komhäusel
1826 bis x83: