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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 6)

 
 
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Einzelgrab eines Gefallenen. Der Schriftstein ist aus fugenlosern, geschlitfenem, nicht poliertem Baustein 
ausgeführt, das Gitter geschmiedet und schwarz gestrichen. Entwurf Schule Tesaenow, Rudolf Kahl aus 
Reichenberg 
Denkmal im Freien so fassen und rahmen, daß es für sich einen Platz bildet, 
- entweder durch Mauern, durch Bäume oder durch Wasser. 
Oft ist es nötig, das Denkmal auf einen durch Häuser gebildeten Platz 
zu stellen. Dabei soll vor einem häufigen Fehler gewarnt werden. Weil das 
Denkmal für sich eine Idee darstellen will, geht es nicht an, daß das Denkmal 
in der Achse irgendeiner dort wichtigen Sache liege. Denn die Achse eines 
solchen Gegenstandes ist selbst schon Idee, drückt und entwürdigt daher die 
Idee des Denkmals und bringt es um seine Wirkung. Das Denkmal muß 
immer eine ruhige und sachliche Umgebung haben, also am besten eine 
gleichmäßige und ruhige Wand, die nicht selbst eine Idee ausdrückt. Am 
sichersten wird man die entsprechende Form im besonderen Fall finden, 
wenn man die stärkste Gegenwirkung zur vorhandenen oder beabsichtigten 
Umgebung sucht. Ist die Umgebung stark wagrecht ausgeprägt, dann soll 
sich das Denkmal stark aufrecht mit hohem Schwerpunkt zeigen. Überwiegen 
in der Umgebung die aufrechten Linien, so muß sich das Denkmal womöglich 
in der Wagrechten entwickeln, ohne aber schwer und lastend zu werden. 
Kuppel- oder Kreisformen sind selten möglich und vermögen nur dann zum 
Beherrschenden und Emporsteigenden zu werden, wenn nichts Ähnliches in 
unmittelbarer Nähe ist.
	        
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