eine Apfelptlanzung, um neben dem ausgeklügelten Werke der Kunst gleich-
sam ein ländliches Motiv nachzuahmen. Den Mittelraum umschließen Zwerg-
platanen und danach der bewegliche, glatte Akanthus. Dann wieder Figuren,
wieder Namen." Eine solche Darstellung läßt die vollkommenste Beherr-
schung der gärtnerischen Mittel in Verbindung mit strenger architektonischer
Disposition erkennen. Die römische Villa am Meere, die villa urbana wie
die Villa rustica bilden für alle späteren Generationen oft angestrebte Ziele
der Wiederbelebung, des Nachschaffens.
Die Fortentwicklung des westasiatischen Gartens in Byzanz, in den
Gärten Persiens, in den maurischen Anlagen bietet ein Gegenstück zu den
Der Park von Branitz des Fürsten Pückler (nach Luise Gothein)
Lustbarkeiten und der Pracht römischer Anlagen. Auch hier die strenge axiale
Gliederung, der enge Zusammenhang zwischen Bauwerk und Garten, wie er
heute noch in der Alhambra fühlbar ist. Einen Zuwachs bildet der Gartenhof
und naturgemäß die häufigere Einbeziehung großer Wasserflächen, der groß-
zügigen Wasserkünste und Terrassen; all das kennt ja auch das Abendland
im Atrium und Peristyl, in den Kaiserpalästen und Villen Roms, aber nicht
in so ausgebildetem grundlegenden Sinne. Die märchenhafte Pracht der
orientalischen Gärten, der romantische Zug ihrer Baukunst mit dem orna-
mentalen und farbigen Reichtum seiner Durchbildung ergeben Höhepunkte
der Entwicklung von besonderem Reiz. Auch dieses Gebiet erfuhr eine gute
Darstellung und konnte durch einige anschauliche photographische Auf-
nahmen und Grundrisse beleuchtet werden.