Geschnitzte Truhe, römisch, um x55o (London, Victoria-Alben-Museum)
ganz anders lustig und frisch schaltet so ein povero pittore, der mühselig
kopierend und kompilierend im „großen" Stil seine Schwächen sogleich
oßenbaren muß, in dem Figurengewühl eines Truhenbildes, in dem er sein
ganzes künstlerisches Hab und Gut nutzbringend anlegen kann, wo er
nach Belieben viel geschehen lassen darf, den Beschauern zur Belehrung
und zur Augenweide.
Es ist erstaunlich, wie gerade in dieser Zusammenstellung das einzelne
Stück, an dem man sonst, vielleicht nicht ohne Grund, gleichgültig vorüber-
gegangen ist, an Wert und Reiz gewinnt. Eine treffliche Rechtfertigung
unseres, neuerdings viel geschmähten historischen Standpunktes in der
Betrachtung von Kunstwerken.
Wie im naiv episodenreichen Vortrag der Erzählung, der dem des
provinziellen Trecentofreskos und der Miniatur verwandt ist, bildet die
eigentliche, professionelle Truhenmalerei auch in der Gruppierung, der
Dreigeteilter geschnitzt" Cassune, römisch, um x55o (Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum)
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