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Das Kunsthistorische Institut der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege gibt
soeben als XV. Band der Österreichischen Kunsttopographie den „Kunsthistorischen Atlas
der Stadt Wien" heraus, dem ein Verzeichnis der erhaltenswerten historischen Kunst- und
Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes beigegeben ist. Diese Arbeit Dr. Hugo Hassingers ist
eine sehr mühsame, verdienstvolle und nützliche Leistung. In rg farbigen, deutlichen
Plänen, welche für die neuen Bezirke zumeist im großen Maßstabe (r:288o) durch
Umzeichnung von Teilen des offiziellen Generalstadtplanes gewonnen wurden, ist eine
ausführliche und detaillierte Darstellung kartographischer Art gewonnen worden. Dieser
folgt, nach Bezirken getrennt, stets eine Analyse des Kartenbildes und ein Verzeichnis
der wichtigsten Denkmäler. Dern letzteren fügen sich photographische Aufnahmen
verschwundener oder wenig bekannter Bauwerke und Einzelheiten ein; außerdem sind
aber auch Grundrisse charakteristischer I-Iaustypen beigegeben, die besonders hervor-
gehoben werden sollen. Es ist sehr wertvoll, daß so das Bürgerhaus, das Stiefkind der
Kunstforschung, in seiner baulichen Entwicklung einmal liebevoll behandelt erscheint; daß
der Bautypus als wichtiges Dokument der geschichtlichen und künstlerischen Forschung
beachtet wurde. Die Beachtung und Betonung des Typischen im Plan und im Bauwerk ist
die Grundlage für die Erkenntnis der Eigenart eines Stadtbildes. Darum sei dieser neue
Band der so wertvollen Kunsttopographie besonderer Würdigung empfohlen. H. F.
IBLIOTI-IEK FÜR KUNST- UND ANTIQUITÄTENSAMMLER.
In dem kürzlich erschienenen 8. Bande dieser hübsch ausgestatteten Sammlerhand-
bücher (Berlin, Richard Karl Schmidt ä Co.) bespricht Hermann Ruth-Sommer auf
195 Seiten mit x26 vorzüglichen Abbildungen im Text das Gebiet der alten Musik-
instrumente. Der Verfasser behandelt das Thema in drei Hauptabschnitten: I. Saiten-
instrumente, II. Blasinstrumente, III. Mernbran-, Friktions- und Lärminstrumente. Ein
vierter Abschnitt führt Darstellungen von Musikinstrumenten auf berühmten Gemälden
und in Kupferstichen vor, ein Anhang enthält eine Aufzählung bedeutender einschlägiger
Sammlungen und der wichtigsten Literatur und schließlich ein sehr ausführliches Schlag-
Wörterverzeichnis.
ÖGG E., KRIEGERGRAB UND KRIEGERDENKMALF Unter den
Büchern der Kirche, welche Dr. Th. Scheffer herausgibt, ist ein Heft mit 85 Abbil-
dungen den Kriegerdenkmälern und -gräbern gewidmet. Emil Högg hat aus dem von ihm
bearbeiteten Friedhofsbuch jenen Teil des künstlerisch bedeutungsvollen Totenkultes
herausgegriffen, der für die Bedürfnisse unserer Tage eine besondere Wichtigkeit besitzt.
Er wendet sich an Laien, an AuFtraggeber, denen er ein Berater sein will. Er ist aktuell,
indem er auf tatsächlich schon Geleistetes aus jüngsten Tagen, auf die ausgeführten und
projektierten Arbeiten der letzten kriegerfüllten Zeit hinweist, und er ist rückblickend,
indem er gute und alte Beispiele verführt, die anregend zu wirken vermögen. So bietet das
anspruchslos sich bietende Heft Brauchbares und Förderndes, ohne schwerfällig und
trocken zu sein.
ER LAND- UND FORSTWIRTSCHAFTLICHE BAU VON KARL
A. ROMSTORFER?" Ein Handbuch und zugleich ein handliches Buch über
die Anlage und Ausführung von Hochbauten für die Landwirtschaft, den Forstbetrieb und
die Jagd wurde mit Unterstützung des k. k. Ackerbauministeriums soeben herausgegeben.
Hofrat Karl Romstorfer hat hier das Gebiet, dem er so viele gründliche und langjährige
Studien gewidmet hat, nicht nur vom technischen Standpunkt eingehend behandelt,
sondern auch mit vielen Ausblicken auf den Zusammenhang zwischen den Bauwerken und
" A. Ziemsen Verlag, Wittenberg.
H Verlag Franz Deuticke, Wien.