14
Abb. 4a.
Goldene emaillierte Formuhr mit
Lorgnette (Sammlung der Frau
Dr. Gustav Bloch, Wien)
Herzen), die,
ihrem Zweck
als sichtbar
getragene
Halsuhren ent-
sprechend,den
analogverwen-
detenSchmuck-
stücken direkt nachgebildet sind, in erster Linie den
Broschen. Ziemlich selten, aber äußerst dekorativ
und reizvoll sind Uhren in der Gestalt von Schmetter-
lingen. In der schon genannten Wiener Sammlung
von Marie von Ebner-Eschenbach befindet sich eine
solche, eine andere aus dem Besitze des königlichen
Kunstgewerbemuseums zu Berlin hat Josef Folnesics
farbig in seinem „Kunstgewerbe im Barock und
Rococo" (Georg Lehnert, Illustrierte Geschichte
des Kunstgewerbes, Berlin, II, Tafel 8, Seite 286)
abgebildet. Einen dritten Schmetterling aus der
Sammlung Marfels-Berlin haben wir bereits oben
kennen gelernt (Katalog, Tafel XXX, Nr. 3). Hier
haben wir eine Naturform vor uns, deren Wahl so
nahe lag und außerdem überaus dankbar war, denn
kein anderes Tier reizt so sehr zur Nachahmung
durch die Kunst des Emailleurs als das schillernde
farbenprächtige feingemusterte Flügelkleid des
Schmetterlingsfk
Ebensowenig darf es uns wundern, auch den
Luftballon als Formuhr zu finden, wenn wir in
Erwägung ziehen, wie tief und nachhaltig die
Erfindung Montgoltiers damals gewirkt hat und wie
diese neue seltsame Erfindung der Mode allerlei
heute mehr oder weniger unbegreifliche Anregungen
gegeben hat. Es gab in jenen Tagen der ersten
Aufstiege der Ballons Hüte und Frisuren „ä la
Montgoliiere".
Die älteste Uhr der Sammlung der Frau Dr. Bloch
ist in Form einer silbernen Tulpe (Abb. 1, Länge
4-3 Zentimeter) gebildet, welche teilweise vergoldet
ist. Nach dem Öffnen läßt sie ein rundes silbernes
Zifferblatt sehen, das mit einer schematischen Stadt-
ansieht, umgeben von vergoldeten Blütenranken, graviert ist. Das Werk
i" Ich erinnere noch an die oben mitgeteilte Korrespondenz aus Paris, daß die modernen Uhren
„ä queue du Paon" emaillien wurden.