Über die Messinggrabplatten der
Nürnberger Friedhöfe läßt sich Ab-
schließendes erst sagen, wenn eine
"F neue Bestandsaufnahme der Denk-
mäler durchgeführt ist. Da die alten
Gräber immer wieder neu belegt und
bei solchem Anlaß die schweren Stein-
blöcke samt den kostbaren Reliefs um-
gestürzt werden, kann man nie alle
Epitaphien gleichzeitig studieren. Da-
zu kommt, daß viele Gräber völlig mit
Efeu überwuchert sind und erst wieder
ausgeschnitten werden müssen. Unter
diesen Übelständen hat schon das
_ v _ Trechselsche Inventardes XVIILJahr-
Abb. L Epnaph des Üijißmachm Hans Gmmd hunderts gelitten. Trechsel vermißt
zum Beispiel das Epitaph des Rot-
schmiedes Hans Neydel, das heute noch vorhanden ist (Abb. 79). Hier
interessieren im wesentlichen nur die Rotschmiedepitaphien und ihre
Abbildungen von Handwerkserzeugnissen." Trechsel verzeichnet solche
auf dem Johannisfriedhof, Gugel etliche auf dem Rochusfriedhof, andere
auf dem zu Wöhrd, zusammen eine ganz stattliche Anzahl, die jedoch
auffallend klein erscheinen muß, wenn man bedenkt, daß uns ungefähr
2000 Meisternamen bekannt sind. Manche Rotschmiedepitaphien mögen
auch darum unserer Aufmerksamkeit entgehen, weil Embleme und Berufs-
bezeichnung darauf fehlen, wie das etwa bei Hans Wurzelbauer der Fall ist.
Auch sind ja bekanntlich im Laufe der Zeit viele Steine durch Diebstahl
"k Unseren Reproduktionen von Epilsphien liegen Gipsabgüsse zugrunde. Für die Erlaubnis, diese anfertigen
zu lassen, bin ich Herrn Kirchenrat j. Schüler verpllichtet. Die Photographien zu den Abbildungen 5, 14, 20 bis
22, 24, 26 bis 3x, 47, 57, 66, 68 bis 7x und 77 verdanke ich dem Besitzer der Gegenstände, Herrn Baurat Wallraff.
Abb. z. Blechfragmem mit eingeschlagenen Marken der Nürnberger Rotschmiede, Länge 10-7 Zentimeter
(vergrößert)