berger Gruppe" einer Frau, die ihren Mann auf dem Rücken trägt (Modell
x87o, Abb. 34), mit der Inschrift:
„Es ist Zeit: Eine will ich freyn,
Sie muß wie die _ von Weinsberg sein."
Der Künstler gedenkt ihrer in seinen Aufzeichnungen mit folgender
Notiz z" „Noch hatte ich den Muth, eine kleine Gruppe zu modellieren nach
der alten Erzählung, nach welcher Kaiser Konrad der Dritte die hartnäckigen
Weinsberger über die Klinge springen lassen will, deren Frauen aber gestattet,
ihr Kostbarstes aus der Stadt zu schaffen, worauf die Frauen, wie bekannt,
ihre Männer auf den Rücken nahmen. Eine solche Gruppe arbeitete ich nach
einem Modell; Exemplare davon befinden sich in der Königlichen Porcellan-
Manufactur. S0 schloß ich meine Thätigkeit als Bildner, wie ich sie angefangen
hatte, indem ich meine erste Arbeit nach der Rückkehr aus Italien auch für
die Königliche Porcellan-Manufaktur geliefert hatte." Wegen Schwäche des
Auges mußte ich bei der Ausführung einen geschickten Eleven zur Hülfe
nehmen." Es handelt sich hier demnach um eine nicht einmal ganz eigen-
händige Gelegenheitsarbeit desAcht-
zigjährigen, an die man um so we- f j _,
niger einen allzustrengen Maßstab ' '__' _ '
anlegen darf, als das an sich schon "
wenig dankbare Motiv des von einer
Frau getragenen Mannes gerade als
Porzellanplastik nicht recht geeignet
erscheint.
Nach Schadows Tode (1850)
sind außer der bereits erwähnten
Büste der Prinzessin Friederike
(Abb_. 17) im Jahre 1855 noch seine
Standbilder des Fürsten Leopold
von Dessauw" (Abb. 35) und des
Generals Joachim Hans von Zieten
(Abb. 36) vomWilhelmplatz in Berlin
(Modelle Nr. 2050 und 2054) und
im Jahre 1858 seine Stettiner Statue
Friedrichs des Großen von 1793,
deren Mängel er selbst offen zuge-
steht,1' in Porzellanbiskuit nachge-
bildet worden (Modell 2119, Abb. 37).
' Schadow, a. a. 0., Seite 35g.
"' r7B7 kehrt Schadow aus Italien zurück.
Er meint wohl den Tafelaufsatz, vgl. Seite 3 f.
v" Vgl. Julius Friedländer, „Gottfried Scha-
dows Aufsätze und Briefe nebst einem Verzeichnis Abb. 41. j. G. Schadow: Vorlage für die Bemalung
seiner Werke", Seite 97. von Pfeifenköpfen (Nr. x), Bleistift, 1800, Höhe rg-3.
1' Schadow, a. a. 0., Seite 13. Zu Unrecht Breite xrr Zentimeter (Bibliothek der Berliner Por-
behauptet Hermann Schmitz in den „Amtlichen zellanmanufaktur)