LUG
Der Oberkörper ist sehr lang, der Bauch stark
nach vorne gedrückt (Höhe 24-5 Zentimeter).
Die Patina ist lichter als die des Adam
und eintöniger, es fehlen die dunklen Töne,
wodurch das Spiel des Lichtes nicht so stark
wirkt wie auf der Figur des Adam.
Die Bemalung fehlt bis auf eine kleine
Stelle zwischen den Beinen, an der noch
Spuren einer roten Farbe vorhanden sind,
die genau den Ton des Apfels bei Adam hat.
Diese Farbspuren aber berechtigen uns zu
der Annahme, daß diese Eva ehemals bemalt
war und das
Pendant zum
Adamvonder
Hand Konrad
Meits ist und
nicht, wie bis-
her der Farb-
losigkeit und
der lichteren
Patinawegen
angenommen
wurde, eine
spätere Kopie
nachdemver-
lorengegange-
nen Original.
Das Fehlen
der Farben
und der hel-
lere Ton der
Patina ist die
Folge eines gewissenhaften Abreibens und
einer sorgfältigen Reinigung von der Farbe,
wie sie ja in späterer Zeit sehr häufig bei
farbigen Figuren geübt wurde.
Wilhelm von Bode stellt die Zugehörig-
keit zweier Buchsfiguren „Adam und Eva",
die sich im herzoglichen Museum zu Gotha
befinden, zu den Arbeiten Konrad Meits
fest und sagt, daß sie an Dürers Adam und
Eva (B. 1) erinnern. Er fährt fort: „in der
Bewegung sind beide und in der Formen-
Abb. 5. Konrad Meir, Adam (Ösrerr.
Museum)
Abb. G. Konrad Meit, Eva (Österr. Museum)