Krone über dem I-Iaupte der kniend betenden Madonna (teilweise verbrannt
durch eine Kerze, die auf dem Tisch aufgestellt war). In denWolken schweben
Engel, links von Christus ist das Kreuz von Engeln gehalten. Eine Reihe
von geschnitzten Rokokokartuschen mit marmorierten Feldern umgeben als
Rahmen das Bild. Der Bal-
dachin besteht aus einer mäch-
tigen Draperie mit Goldfransen,
die von einem Dache, auf dem
ein Kreuz steht, herabhängt.
Auf zwei Voluten vorne drei
bunte Mädchenköpfe mit Blu-
men im Haar, darunter pur-
purne Zacken mit Goldrän-
dem und Goldquasten. Links
und rechts in den Bauschen
des Vorhanges zwei bemalte
Engel mit goldenen Flügeln.
Unten rechts und links vom
Altar knien auf Voluten zwei
Engel, bemalt, mit vergolde-
ten Gewändern und Flügeln.
Vor dem Altar ist ein holz-
geschnitztes Gitter mit Roko-
kofüllungen in durchbrochener
Arbeit angebracht. Diese ist
in brauner Farbe (wohl nicht
Original) bemalt.
Von I-Iolziiguren aus dem
dritten Viertel des XVIII.
Jahrhunderts wäre eine in
Buchs geschnittene Figur der
Madonna auf der Weltkugel
in einfachem faltigem Gewande V
mit fliegendem Mantel anzu- l ' J,
führen, die die Arme aus- Abb D s _ 4
gebreitet hat und den Kopf 'afnuiianäifläii?S3Effiäliliäiflilfäiliiiißal"
nach oben wendet (24 Zenti-
meter hoch) (Abb. 31). Sie gehört wohl dem Kunstkreise Franz Messer-
schmidts an und zeigt uns, wie Hans Tietze sagt, die schlanke Anmut, die
seit Donner die wienerische heißen kann, ins Elegante gesteigert.
Den Schluß dieser historischen Aufstellung bilden drei Werke von
Franz Anton Zauner, der „Genius Bornii" (80 Zentimeter hoch) und zwei
T onmodelle der Figuren auf dem Palais Fries am Josefsplatzf (57 Zentimeter
Vgl. „Der Bildhauer Franz Anton Zauner und seine Zeit" von Hermann Burg, Wien 1915.