Abb. 23. Ausschnitt aus einer Ansicht Innsbruck: vom Südosten her,
laut Aufschrift von Alexander Colin gezeichnet und von Georg Hufnagel radierti
Natürlich wollen wir nicht im Entferntesten bezweifeln, daß Maximilian
an der Burg gebaut habe; urkundliche Beweise dafür haben wir im Vorher-
gehenden ja selbst schon gelegentlich gebracht; aber eine vollständige Neu-
gründung durch Maximilian können wir nicht mehr annehmen.
Leider wird uns bei der Übertragung der tirolischen Landesherrschaft
von Herzog Siegrnund an Maximilian (im Jahre 1490) nichts von einer Teilung
der fürstlichen Residenzen innerhalb Innsbrucks berichtet!" Doch haben wir
ein „Bekennen" König Maximilians aus dem Jahre 1492 gefunden, wonach
der König der Gemahlin Siegmunds, Katharina (von Sachsen), zugesagt hat,
das frawen zymmer zu Ynsprugkh, in dem . . . (sie) . . . jr wonung hat, zu
pawen (bauen) vnd zu pessem und es ihr für Lebenszeit mitsambt dem
garten unbehindert zu überlassenfw" Vielleicht darf man den Wohnsitz der
" Ex urchetypo Alexandri Colyns efjigavit Genrgius Haufnaglius. Alexander Colin weilte im Winter
1575_'76 in den Niederlanden, um den Bildhauergehilfen für Innsbruck zu werben (Reg. 1u6o5, 10609, 10639).
"l Vgl. Copialhücher II. M. (1490) f. 35 („Vertrag zwischen dem Römischen Kunig vnnd Erczherczog
Sigrnunden").
"M Copialbiicher lI. O. (1492) f. I8. - "Bauen und Bessern" braucht hier natürlich nur „Erhalten" zu
bedeuten. - Siegmund erwirbt, nebenbei bemerkt, noch im Jahre 1492 ein Haus südlich vom Harnaschhaus am
Sackentor Schatzarchiv Nr. 1756 (1492, Juli 21). Wegen des erwähnten Gartens, siehe unter anderrn auch
Copialbücher II. Serie S vom jahre 1496 f. 365: des garten bey dem fmwen zymer, durynn hab ir gnad (die