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würde ; da überdies von verschiedenen Seiten auch der Wunsch ausgesprochen wurde, als
Zeitpunkt der projectirten Ausstellung von Arbeiten der Zeichenschulen Niederöslerreichs
nicht die Herbstferien festzusetzen, so hat die Direction des k. k. listen. Museums es für
zweckmlissig erachtet, es von dieser Ausstellung vorläufig abkommen zu las -
sen u nd dieselbe auf einen günstigeren Zeitpunct zu vs rschi eben.
Neu ausgestellte Gegcnstlinde.) Seit dem Erscheinen der Juni- Nummer
der "Msttheilungen" sind im österr. Museum folgende Objecte neu zur Ausstellung gelangt:
Am 16. Juni: Die Portrßtbüste der verstorbenen Hofschauspielerin Julia Rettich,
modellirt von Carl R i pp e l , Eigenthum des Freiherrn von M ü n e b- Bel linghausen;
sechs persische Fayence-Teller; ein Holzmedaillon aus dem Jahre 1687 , Eigenthum des
Herrn Joseph Stern, Pfarrer in Weisskirchen; ferner ägyptische, assyriscbe und persische
Ornamente aus den neu erschienenen Werken: „Hislovire de Furt Egyytien", „Monument:
nwdema de la Peru" „Ninive et Fiisoyris pur Victor Place".
Am 18. Juni: Eine neue Serie von Handzeichnungen älterer Meister aus dem Be-
sitze Sr. kais. Hoheit des Herrn Erzherzogs Albrecht, darunter Blätter von Martin
S c h o n g a u e r, Albrecht D ii r e r (unter denselben auch sein Selbstporträt aus seinem
12. Lebensjabre), Rogier van der Weyden, Lukas van Leyden, Jan Mabuse, Hie-
ronymus Bosch , Etienne de Laune u. a. m.; ein Elfenbeinbecher von Matliias Rauch-
miller aus dem Jahre 1676, das virtuoseste Werk der Elfenbeinschnitzerei, das bisher
zur Ausstellung kam, Eigentlium des Fürsten Johann Liechtenstein; Proben der heu-
tigen Glasindustrie von den Glashütten am Berge Hebron, eingelangt durch Vermittlung des
Herrn Correspondenten Consul v. Welcher.
A m 24. Juni: Eine Reibe von Prachtgefässen und Waden aus der k. k. Ambrsser-
Sammlung; ein Renaisssnce-Holzreliei} italienische Arbeit aus dem 17. Jahrhundert; ein
Kästchen mit Holziutarsia und Elfenbein eingelegt, Eigentbum des Herrn Schuster;
ferner der Gypsabguss einer Metallschiissel von Benvenuto Cellini, welche sieh seiner-
zeit in der St. Barbara-Kirche in Mantus befunden hat, zur Zeit des napoleonischen Krieges
aber von den Franzosen in der Münze zu Venedig eingeschmolzen worden sein soll.
Am 28. Juni sind die von den Bildhauern Wiedemann in München, Kundt-
mann und Pilz aus Wien angefertigten Concurs-Skizzen zum Schubert-Denkmals,
welches der Wiener Männergesaugsverein ini Stadtparke errichten wird, aufgestellt worden;
ferner wurden neu ausgestellt: Copien pompejanischer Wandgemälde von Ferdinand Lauf-
berger; Diirefsche Kupferstiche, Eigenthurn des Herrn Lippmann; italienische Re-
naissance-Holzreliefs und eine Grablaterne nach dem Entwurfs des Architekten Franz
Storno, ausgeführt vom Schlossermeister Anton Pokorny in Oedenburg.
Am 3. Juli: Antike Terracotten und Bronzegegenstände, Eigenthnm der Frau v.
Göthe; ein Niederländer Gobelin aus dem Besitze des Hrn. Schnizer von Linden-
stamm; ein persischer Samnitteppich, Eigenthum des A. h. Hofes; ein Blumentisch aus
Eichenbolz, verferügt von Ludwig S c h il lin g.
(Besuch der Anstalt.) Die Zeitvsrhäluiisse haben auf den Besuch des Museums,
wie leicht begreiilich, einen ungünstigen Einiluss genommen. Die Zahl der Besucher
hat im Monate Juni 5657 Personen, d. i. um 3532 Personen weniger als im Juni 1865 be-
tragen. Bei dem Umstande, dass der Fremdenzuzug nach Wien, welcher sonst die Frequenz
im Sommer wesentlich erhöhte, ganz aufgehört hat und auch das Interesse der einhei-
mischen Bevölkerung in jetziger Zeit durch die grossen Weltbegebenheitcn fast ganz ab-
sorbirt wird, ist die obige Zahl relativ als immerhin sehr bedeutend anzusehen und nur
durch das Vorhandensein eines grossen Stammpublicums zu erklären, welchem der Besuch
und die Beniitsung des Museums bereits zum Bedürfnisse geworden ist.
(Der (iewerhevereln lll Prag) hat den Entschluss gefasst, zur Förderung der
Vaterländischen Industrie und der bildenden Kunst eine permanente Ausstellung von
Gcwerbsproducten und Werken der bildenden Kunst zu veranstalten. Die Ausstellung ist
bereits im Monate Mai d. J. eröffnet worden.
Die permanente Ausstellung soll den Ausstellern auch Gelegenheit geben, ihre Er-
zeugnisse zum Verkaufe zu bringen und ist denselben desshalb gestattet, die Erzeugnisse
mit Preiscourants zu versehen. Der Gewerbeverein selbst hat, um den Absatz muster-
giltiger Erzeugnisse zu fördern, einen eigenen Fond gebildet, der zum Ankanfe von aus-
gestellten inländischen oder auch zur Acquirirung von mustergültigen und belehrungsreichen
fremden Erzeugnissen bestimmt ist.
Für die Leitung der Ausstellung besteht unter dem Vorsitze des Generaldirectors
des Gewerbevereines eine eigene Commission, die ihre Kanzlei in Nr. 1019-1. am Stephans-
platze in Prag hat, wo sich auch die geräumigen Ausstellungslocalitäten belinden.
Nachdem von Woche zu Woche alle Gegenstände ildcntlich bekanntgegeben werden,
welche in den Ausatellungslncnlitiiten exponirt sind, und welche mittlerweile verlinssert