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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VIII (1893 / 10)

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Die Verleihung der Medaille erfolgt auf Grund eines von" der General- 
versammlung unterstützten Antrages des Vereinsausschusses durch den 
Erzherzog-Protector. 
Die Medaille, ausgeführt vom Hof-Medailleur A. Scharff, misst 
0'072 Meter im Durchmesser; auf der Aversseite sitzt vor einer Balu- 
strade, hinter welcher in zartem Relief rechts die Stefanskirche, links 
das Oesterr. Museum und die Kunstgewerbeschule sichtbar sind, eine 
üppige Frauengestalt in reichem Renaissancegewand, welche in der Linken 
einen Lorbeerzweig hält; vor und neben ihr auf dem Boden erblickt 
man kunstgewerbliche Geräthe, eine Palette u.s. w. Die Reversseite zeigt 
ein von Hofrath Storck entworfenes Ornament mit dem Schild zur 
Aufnahme der Widmung. Das umlaufende Schriftband lautet: "Der Wiener 
Kunstgewerbe-Verein - für Verdienste um das Kunsthandwerk-c Die 
Ausführung der Medaille erfolgt ausschließlich in Bronze. 
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Die Adresse ehemaliger Schüler der Kunstgewerbeschule ist im For- 
mate von 46 Centimeter Höhe zu 35 Centirueter Breite gedruckt, der 
Einband in dunkel olivgrünern Leder mit- reicher Handvergoldung her- 
gestellt. Derselbe zeigt auf der Vorderseite in der Mitte das Wappen des 
hohen Protectors, zwischen diesemvund dem-reich ornamentirten Rande 
sind der bekrönte Buchstabe R, sowie Lorbeerzweige und kleine Rosetten 
abwechslungsweise eingestreut. 
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Anlässlich der Jubiläumsfeier hat der niederösterreichische Gewerbe- 
verein an den Aufsichtsrath der Kunstgewerbeschule folgendes Schreiben 
gerichtet: 
Das 25iährige Jubiläum der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. 
Museums für Kunst und Industrie ist ein bedeutungsvoller Tag für 
alle Kreise, die an der Entwicklung des österreichischen Kunst- 
gewerbes Antheil nehmen. Dieser Tag bringt ihnen auf's Neue in 
Erinnerung und in's Bewusstsein, dass die jubilirende Anstalt eine 
neue Aera des österreichischen Kunstgewerbes eingeleitet und es zu 
Ruhm und Glanz emporgeführt hat. 
Mit den Gefühlen aufrichtiger Dankbarkeit und mit den besten 
und aufrichtigsten Wünschen für das fernere Gedeihen der Kunst- 
gewerbeschule begrüßen wir deshalb heute den Aufsichtsrath der 
Kunstgewerbeschule und geben der HoEnung Ausdruck, dass das 
zweite Viertel-Jahrhundert, in das die Anstalt nunmehr eintritt, an 
Ehren und Erfolgen ebenso reich sein werde, als die nun abge- 
schlossene Periode. 
Wien, am 5. October 1895. 
Niederösterreichischer Gewerbeverein. 
Der Präsident: Der Secretar: 
Özedik. Dr. Anspitzer.
	        
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