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des Holzes so virtuos beherrschte wie Blümelhuber die des Stahles, im
Museum der Stadt seines Wirkens würdig vertreten.
Aus der Gruppe der kunstgewerblichen Neuerwerbungen seien nur
einige besonders bemerkenswerte Objekte angeführt. Frau Marietta Gräiin
Weißenwolff auf Schloß Steyregg spendete für die Abteilung liturgischer
Gewänderiein offenbar aus der ehemaligen Schloßkapelle stammendes Meß-
kleid vom Jahre 1576, das durch die charakteristische Art seiner Verzierung
(Hochreliefstickerei in farbiger Seide, Gold und Silber) noch über die Zeit
seiner Entstehung hinaus zurückweist. In dieser Technik ist die Kasel mit
der Darstellung des Gekreuzigten und der heiligen Magdalena zu seinen
Füßen und" darunter mit einer Darstellung der Legende des heiligen Martin
verziert. Die En-
den des Kreuzes
tragen in runden
Medaillons die vier
Evangelistensym-
bole. Unter der
Martinslegende ist
eine Signatur -
WK - ange-
bracht; sie dürfte
sich jedenfalls auf
eine adelige Dame
als Herstellerin be-
ziehen (Abb. 24).
Das Museum
besaß schon früher
das Mittelstück ei-
ner in dieser spezi-
fisch spätgotischen
Dekorationsweise
der Reliefstickerei
geschmückten Ka-
sel, gleichfalls mit
der Darstellung des
Gekreuzigten, ohne
Nebeniiguren (Ko-
stüminventar Nr.
520, aus dem Ver-
mächtnis des Hof-
rates Az). Nun
sind wir im Besitz
eines vollständigen
Abb. 24. Kasel mit farbiger Reliefstickerei, 1576, aus Schloß Steyregg Stückes, zugleich