Recamatoribus civis nostri." So wur-
de der größte Meister, den die Stadt
hervorgebracht zu haben sich stets
zum Stolze angerechnet hat, Gio-
vanni da Udine mit dem Vollzug
dieses Auftrages betraut (Abb. 4).
Jetzt beginnt man über den Ort der
Aufstellung zu beraten; denn darüber
ist man sich keineswegs einig. Es
wird der Platz der alten Zisterne
des Statthalters Lippomano vorge-
schlagenf dann will man die Fon-
täne zur linken Seite": der Kirchen-
fassade (also an der Einmündungs-
stelle der heutigen Via Canciani)
aufstellen und als Gegenstück dazu
die Mariensäule gegen den Ausgang
der Via Pietro Sarpi rücken. Ein
anderes Projekt verfolgt den Plan,
die Guglia als Mittelpunkt des Platzes
zu verwenden und die Fontäne an
ihre Stelle zu setzen; oder man denkt
an eine umgekehrte Verteilung, die
also dem heutigen Zustande ent-
sprochen hätte. Über diese Frage
war fast ein Jahr verstrichen; endlich
am 25. August 1543 einigt man sich
dahin, daß der Brunnen an der Ecke
der Via Canciani sich erheben soll
und daß ihm an der entgegengesetz-
ten Stelle ein Pendant gegeben wer-
de. Mit kurzen Worten: „Columna
in medio duorum fontium, res spec-
tabilis et conspicua et digna Foro
ipso novo." Auf diese Weise wäre
Abb. n.
Bemardino Bissone, Madonna, Tricesimo,
Pfarrkirche
eine ähnliche Anordnung erzielt worden, wie sie später auf dem Petersplatz
zur Ausführung gelangte: dort fiankieren die beiden Brunnen Carlo Mademas
den ehrwürdigen Obelisken, der im Mittelpunkte des von den Kolonnaden
Berninis beschriebenen Kreises emporragt. Dieses Projekt aber kam nicht
ganz zustande; es wurde nur ein Brunnen errichtet. Dieser gelangte an der
Kante des Platzpodiums zur linken Hand der Guglia zur Aufstellung; in dieser
"i Siehe unten Seite 332 und Abb. 3.
"g Die Bezeichnungen rechts und links sind durchwegs von dem gegen die Kirche sehenden Beschauer
aus gerechnet.