Abb. 47. Eingang zum Serai und Ahmedbrunnen (Konstantinopel)
Bibliotheken, Armenküchen, Krankenhäuser und Bäder reihen. So bildet die
monumentale Moscheeanlage innerhalb der Stadt gleichsam eine Stadt für
sich (Abb. 45). Während im gotischen Stadtbild der Dom organisch aus dem
Stadtganzen herauswächst und mit dem Gewirre der umgebenden Häuser
geradezu verschmilzt, ist ein größerer Kontrast, als er hier zwischen dem
einheitlichen Grundplan der auf den wirksamsten Höhepunkten der Stadt
errichteten Moscheekomplexe und den winkeligen, von oft windschiefen und
altersschwachen Häusern eingefaßten Straßen besteht, kaum zu denken.
In der künstlerischen Auswertung dieses die unumschränkte religiöse Macht
ausdrückenden Gedankens der Isolierung und Monumentalisierung der
Moschee im Stadtbilde hat vor allem Sinan Höchstleistungen geschaffen,
gegen die die gleichzeitigen Versuche eines Michelangelo um so tragischer
wirken, als dort ein ähnliches großzügiges Wollen durch die äußerlichen
Verhältnisse unterbunden wurde. Die von Sinan errichtete Selimije von
Adrianopel (Abb. 45) mag darin zusammen mit der Suleimanije in Konstan-
tinopel als ein Höhepunkt bezeichnet werden. Die kubische Masse des
Moscheekörpers erscheint in kontrastreicher Steigerung zwischen die vier
Koordinaten der nadelförmigen Minarette eingespannt und das Ganze, von