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In der Zeit vom 29. jänner bis Ende März 1904 wurden iiinf Vortragszyklen,
und zwar drei zu je drei Vorträgen, einer zu zwei Vorträgen und einer zu fünf
Vorträgen veranstaltet. Die Teilnahme an diesen Zyklen erfolgte auf Grund einer
Einschreibung, für welche eine Gebühr von 2 K für jeden Zyklus eingehoben wurde.
Nachstehend das Programm: , V
Vortragszyklen: I. Dr. Alois Riegl, 0. ö. Professor an der k. k. Universität in
Wien: „Denkrnalkultus und Denkmalschutz", Durchschnittsfrequenz 1 16 Personen.
- II. Kornelius Gurlitt, königlich sächsischer Hofrat und Professor an der königlich
technischen Hochschule in Dresden: „Die Theorien der Baukunst im XIX. jahr-
hundert", Durchschnittsfrequenz 301 Personen. - III. Dr. Ottokar Weber, o. ö.
Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag: „Der österreichische Vormärz.
Bilder aus Geschichte und Leben" (mit skioptischen Demonstrationen), Durch-
schnittsfrequenz 298 Personen. -- IV. Dr. Richard Kralik von Meyrswalden: „Die
ästhetischen und historischen Grundlagen der modernen Kunst" (mit skioptischen
Demonstrationen), Durchschnittsfrequenz 248 Personen. - V. Dr. E. W. Braun,
Direktor desKaiser Franzjoseph-Museums inTroppau, Dr. Gustav Pazaurek,Kustos
des nordböhmischen Gewerbemuseums in Reichenberg und Regierungsrat Iosef
Folnesics, Kustos am k. k. Österreichischen Museum: „Über Altwiener Porzellan"
(mit skioptischen Demonstrationen), Durchschnittsfrequenz 216 Personen.
Volkstümliche Museumskurse. Von dem Wunsche beseelt, die Tätigkeit und
Hilfsmittel des k. k. Österreichischen Museums noch für weitere Kreise als bisher,
vor allem auch für die Lehrerschaft und die Arbeiterschaft nutzbringend zu
machen, hat die Direktion des k. k. Österreichischen Museums im Laufe der Monate
Jänner, Februar und März an Sonntagnachmittagen von halb funf bis sechs Uhr im
Vorlesungssaale des Museums probeweise zwei volkstümliche Museumskurse ver-
anstaltet. Der Zutritt war Angehörigen der beiden oben bezeichneten Berufsklassen
vorbehalten; die Karten (400) waren vergriHen.
Der I. Kursus, fünfstündig, 24., 31.]änner, 7., 14., 21. Februar, hatte den Titel:
„Bilder aus der österreichischen Kunstgeschichte" (Vortragender: Regierungsrat
Dr. Leisching); der II. Kursus, vierstündig, 28. Februar, 6., 13. und 20. März, hat
die Frage behandelt: „Was ist Kunst? 1. Baukunst, 2. Bildhauerei, 3. Malerei?"
(Vortragender: Hofrat Universitätsprofessor Dr. Strzygowski, Graz). Im Zu-
sammenhang mit diesen Vorträgen wurden für die Besucher derselben Führungen
durch die Museumssammlungen veranstaltet.
Die Zahl der Besucher des Museums betrug im Jahre 1904: 11 1.007
(- 56.283)". Davon kommen 86.604 auf die Sammlungen und Ausstellungen
(- 58.859); 6.911 auf die Vorlesungen (+ 2813), 17.492 (- 237) auf die Biblio-
thek, 13.579 (-- 42) am Tage und 3.913 (- 279) am Abend; 4.654 (1.941) zahlten
Eintrittsgeld.
Besucher im IRIS! W03 JIM 1904
Jinner . . . . . . . . . . . . . . H-ISG 9-343
Februar . . . . - - . . . . - - - - 3-35! 9433
März . . . . . . . . . . . . . . . 26.218" 1o.415"'
April . . . . . . . . . . . . . . . 42.1381' 12.185
Mai . . . . . . . . . . . . . . . . 4.160 7.570
juru . . . . . . . . . . . . . . . 3-493 3-599
Filrtrag 96.446 52.100
' + und - bedeutet mehr und weniger als im vergangenen Jahre.
" Am 12. März 1903 Eröünung der Konkurrenzausstellung der Entwürfe für das Kaiserin
Elisabeth-Denkmal in Wien.
"" Am 21. März 1904 Eröffnung der Altwiener Porzellanausstellung.
1' Am 5. April 1903 Erlim-nung der Lehrmlttelausstellung.
VORLESUNGEN
FREQUENZ