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sehen Aufnahmen publicirt, welche von der auf diesem Gebiete ersten Firma, Römmler
61 Jonas in Dresden, auf dem Wege des lithographischen Druckes vervielfältigt werden.
Das Werk liefert somit die getreuesten Abbildungen jener bochberuhmten Arbeiten, welche
uns in Freiberg und KVechselburg von der Existenz einer frühen technischen Kunstschule
Kunde geben, dann die Monumentalwerke der Renaissance im Freiberger Dom, aber auch
die weniger bekannten alten Bauten und Details aus Chemnitz, Anuaberg, Schneeberg,
Dippoldiswalda, Zwickau, Rochlitz u. a. m. und bereichert das Material der Kunstwissen-
schaft auf das erfreulichste. Von fünf Lieferungen, aus welchen das Ganze bestehen soll,
sind bereits vier erschienen. Der Reinertrag ist für wohlthätige Zwecke bestimmt.
E. Vio l l e t - le - D u c: Habitations modernes. Paris 1874.
Es liegt uns das Specimen eines in Folio erscheinenden Werkes vor, welches die
Einrichtung des modernenWohngebäudes in erster Linie für Architekten, Baumeister etc.
veröffentlichen will. Das wird gewiss diesem Kreise sehr willkommen sein. Was uns
daran gefallt, ist weniger die Wahl der Gebäude, als die Darstellung. Das Format ist
gross genug, um deutlich zu sein, und die Vortragsweise des Kupferstechers bestimmt
und kräftig. Dass auch lnnendarstellungen bei Durchschnitten vorkommen, ist besonders
hervorzuheben.
KLEINERE MITTHEILUNGEN.
(Verleihung-J Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit A. h.
Entschliessung vom 1. Juni d. J. dem Bildhauer Johann Hutterer in
Wien in Anerkennung seines gemeinnützigen Wirkens das goldene Ver-
dienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht.
(Grabdenktnäler des Wiener Stephansdomes.) Das Oesterr.
Museum beabsichtigt, die wichtigsten Grabdenkmäler des Stephansdomes
abforrnen zu lassen und macht in diesem Augenblick den Anfang mit
dem Denkmal des Georg Siegenfelder vom Jahre 1517 an der Aussenseite
der Kirche: Jesu Abschied in Bethanien, unten die Familie; sehr schöne
Behandlung des Figuralen - (Abbildung bei Tschischka "Dom von St.
Stephanu, Taf. XXXXIV), und dem Denkmal des Johann Keckmann,
Kirchenrechtslehrers an der Wiener Universität, 1- 1512: ein Messe lesen-
der Priester vor dem Altar, auf welchem Heiligenfiguren etc.; reiche iigu-
rale Sculptur im Styl des Ueberganges zur Renaissance mit höchst de-
taillirter Durchbildung der Ornamente etc.
(Die Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums) haben im
1. Semester 22g, im 2. Semester 252 Schüler besucht. Dieselben ver-
theilen sich auf die verschiedenen Abtheilungen wie folgt:
Vorbereitungsschule . . . . . . . . . . . . . 91 ordentl. Schüler, 39 Hospitanten,
Fachschule für Architektur . . . . . . 16 w w 6 n
n .1 Bildhauerei . . . . .. 19 n n 8 n
I) v- Blumenmalerei . . . 17 u n 4, n
n -- figurales Zeichnen
und Malen . . . . .. 43 n n 12 w
Dem Vaterlande nach waren aus den cisleithaniscben Ländern u. z.
speciell aus Wien 95, Niederösterreich 17, Böhmen 26, Mähren 22, Ober-
österreich, Schlesien und Galizien je 6, Tirol und Dalmatien je 5, Salz-
burg und lstrien je 4., Steiermark 2 und aus Kärnten 1; aus den trans-
leithanischen Ländern: aus Ungarn 14, Croatien 5, Slavonien 4, aus
Siebenbürgen 2. Dem Anslande gehörten an: Deutschland 21, ltalien 2,
Russland, Schweden, Norwegen, Nordamerika und Japan je 1. - Aus der
Vorbereitungsschule in die Fachschulen wurden zu Anfang des 2. Semesters
17 Schüler übersetzt. Gegen das Vorjahr zeigt sich ein Zuwachs von 9,