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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIV (1879 / 171)

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zusehen war, den woblwollendsten Standpunkt eingenommen, sondern bereits sogar zu 
hochgehenden Verwilligungen sich geeinigt. An die baierischen Handels- und Gewerbev 
kammern erging vom baierischen Gewerbe-Museum das Ansuchen Vertreter nach Nürn- 
berg zu senden, welche in Verbindung mit Mitgliedern des Verwaltungsraths des baierischen 
Gewerbe-Museums und der Stadtverwaltung die nöthigen Vorfragen erledigen, unter Um- 
standen die Constituirung eines Landescomitäs ins Auge fassen sollten. Soll die geplante 
Ausstellung der Bedeutung entsprechen, welche sie nothwendig für die Entwicklung und 
Förderung unserer heimischen Industrie gewinnen muss, soll sie der weitgehenden Absicht 
entsprechen, ein grossartiges und vollständiges Bild der baierischen Industrie zu bieten, 
anregend und fördernd nach allen Seiten hin zu wirken, den Geschmack zu lautern, die 
technischen Kenntnisse zu mehren und die allgemeine Anerkennung und Werthschatzung, 
damit neue Absatzquellen und Förderungsmittel zu gewinnen, so muss die Betheiligung 
aus allen Kreisen der Bevölkerung eine moglichst vollständige, die Zustimmung eine all- 
gemeine sein. Zwar liegt noch ein grosser Zeitraum bis zu dem hiefür festgesetzten Zeit- 
punkt; diese Zwischenzeit hat aber das gute, dass die Vorbereitungen mit jenem Ernst und 
jener Gewissenhaftigkeit gemacht werden können, 1 die ein glücklicher Ausgang derselben 
erfordert. Er hat aber ganz besonders noch das gute, dass er die Möglichkeit gewährt 
rechtzeitig mit einer Bitte an den Landtag einkommen zu können um Verwilligung jener 
Unterstützungen. welche diesem patriotischen Plan eine feste Grundlage geben. Je reger 
und lebendiger, je allgemeiner und tiefer das Verstandniss für die Bedeutung einer solchen 
Landesausstellung sich äussert, desto mehr ist Hoffnung gegeben, dass ihr Zustandekommen 
nicht nur ein sicheres, sondern auch eine glänzende That sein wird. die der baierischen 
Industrie die grössten Vortheile und unabsehbaren Segen bringt." (A. A. Z.) 
(Bausteine-Verein und Arbeltssohnlen in Bremen.) Auf dem nordwest- 
deutschen Bilduugsvereinstag in Harburg war auf Einladung von Bremen aus der dänische 
Rittmeister a. D. A. v. Clauson-Kaas aus Kopenhagen erschienen, um die Idee seiner 
Arbeitsschulen und I-lausßeiss-Vereine darzulegen. Im skandinavischen Norden haben diese 
beiden Schöpfungen rasch ausgedehnten Eingang gefunden; auch in Berlin besteht dafür 
unter Gneist's Auspicien ein Verein. Es war nun dafür gesorgt worden, dass nach 
Harburg einige anerkannte Siichverstandige kamen, um die Frage der Anwendbarkeit auf 
Deutschland scharf und vorurtlieilsfrei zugleich zu prüfen: der bisherige preussische Ab- 
geordnete Seminar-Director Mahraun aus Hannover, Director Jessen von der Ham- 
burger Gewerbeschule, Dr. Horst-Keferstein eben dalier, Generalsecretar Lippert 
aus Berlin u. s. f. (A. A. Z.) 
(Todesfall) Am u. October starb Dr. Karl Bernhard Stark, Professor der 
classischen Archäologie an der Universität in Heidelberg. Der Tod des bekannten Ver- 
fassers der v-Niobidem trilTt alle Freunde der AIterthumswissenschaften gerade jetzt um 
so empfindlicher, als Stark seinen lang gehegten Plan, ein ausführliches Handbuch der 
Archäologie der Kunst zu schreiben, vor einem Jahre zur Ausführung gebracht hatte. 
Mitten in dieser erfolgreichen Thatigkeit wurde er abgerufen. Es bleibt wohl die Hotf- 
nung, dass sich noch ein grosserer Theil dieses Werkes im Nachlass: des Verfassers aus- 
gearbeitet vorfinden, der Rest vielleicht aus seinen sorgfältigen Collectaneen zu ergänzen 
sein wird. 
(Anzeige) Am 26. September d. J. ist in der mittelalterlichen Sammlung zu Basel 
eine kleine Glasmalerei, ein Uebungsstück von Matthäus Merian, in der Weise ge- 
stohlen worden, dass der Dieb in einem Augenblicke, wo der Abwärter von einem andern 
gleichzeitigen Besucher in Anspruch genommen war, mittelst eines scharfen Instruments 
die Scheibe von dem starken Drahte trennte, der sie an einem Fenster festhielt. 
Es haftet der dringende Verdacht, diesen raflinirten Diebstahl begangen zu haben, 
an einem Engländer, schlanker Statur. mittleren Alters, mit Vollbiirt, der die Sammlung 
in Begleitung einer jüngeren Dame, welche einen hinkenden Gang hatte und eine Brille 
mit silberner Fassun trug, an jenem Tage besucht hat. Der Betreffende fallt durch 
hastiges. unruhiges esen auf und zeigt besonderes Interesse an Glasmalereien. 
Wir machen dcn Fall zur XVarnung für alle Sammlungen hiermit öffentlich bekannt. 
Basel, den i. October 187g. 
Die Commission der mittelalterlichen Sammlung. 
ln deren Namen der Vorsteher: Prof. Dr. Moritz Heyne.
	        
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