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sie in Wirklichkeifnicht mehr vorhanden, sondern nur noch in den farbigen Copien des
verstorbenen Malers Hohe erhalten. Nach diesen sind sie hier in diesem Werke wieder-
gegeben. Die Originale gehörten der Zeit gegen und um das Jahr 1300 an. Von allen
übrigen Wandgemalden dieses Werkes wurden die Copien vom Architekten A. Lamhris
neu ausgeführt, da die älteren Copiensich nicht als völlig getreu erwiesen.
iiWiener Dombauvereins-Blatt." Herausgegeben vom Redactions-Cornite
des Dombauvereines. Redacteur Prof. Dr. W. A. Neumann. Nr. i,
16. Mai 183i. 4-
Deni Beispiele ähnlicher Vereine von nnderwarts folgend, hat auch der junge Wiener
Dombauverein die Herausgabe eines Blattes beschlossen, welches in zwangloser Folge je
nach Bedarf erscheinend, von Zeit zu Zeit Nachricht geben soll, wie es um den Verein
stehe und wie er die ihm zur Restauration des St. Stephansdomes anvertrauten Gelder zur
Verwendung bringe. Das neue Blatt soll enthalten: i. Artikel über die jeweilig wichtigen,
den Dombau berührenden Fragen. z. Geschichte der Restauration, Berichte über analoge
Arbeiten im ln- und Auslande. 3. Auszüge aus den Sitzungsprotokollen, Cassaberichte u.
A. 4. Bibliographie von St. Stephan. Unbestreitbar kann sich in diesem Rahmen im Laufe
der Jahre reiches Materiale zu einer umfassenden des herrlichen Bauwerkes würdigen Ge-
schichtsdarstellung ansammeln. Gleich die erste Nummer bringt einen höchst interessanten,
leider wohl aus Rücksicht auf den verfügbaren Raum zu kurz gefassten Artikel des Dom-
baumeisters Schmidt über die zwei älteren Bauepochen von St. Stephan. Wir begrülften
die Begründung des Dombauvereines mit aufrichtiger Freude, und wünschen nur, dass sein
Blatt in die Lage komme uns recht oft Kunde zu geben von crsprießlicher Thatigkeit
zur Restaurirung und Erhaltung des Stephansdomes.
Kaufmann, Leop.: Albrecht Dürer. Köln, J. P. Bachem, 188i. iii S. 8.
Der Verfasser entschuldigt in üblicher Weise des Weitem das Erscheinen seines
Büchleins und er hat es doch wahrlich nicht nothig, denn jedesmal wird ein Werk zum
Preise unseres Alttneisters Dürer willkommen zu heißen sein, wenn es dem voraus-
gesteckten Zwecke so vollauf zu entsprechen sucht wie das vorliegende. Dasselbe ist mit
voller Beherrschung der Literatur in angenehmer Lectureform für die weiteren) Kreise
geschrieben, welchen die grundlegenden umfassenden Werke, wie jenes von Thausing
über Dürer zu umfangreich und zur Mitarbeit des Lesers zwingend sind. Selbstverständlich
ist es Thausing's Werk, an welches sich Kaufmann anschließt, wenn er auch nicht gewillt
ist, demselben in allen Punkten zu folgen. Es ist das Wohlgcmuth-Capitel, die Frage über
den ersten Aufenthalt Dürer's in Venedig während seiner Wanderschaft in den ersten
Neunziger Jahren und die Stellung Dürer's zur Reformation, worin eine Abweichung von
Thausing besonders wahrnehmbar ist. Wenn wir bezüglich der letzteren Frage vielleicht
dem Verfasser zustimmen, so sind wir betreffs der ersten Venetianer Reise entschieden
anderer Meinung, da dieselbe in neuester Zeit trotz Herrn Ephrussi wieder von starken
Beweisen documentirt wurde. Höchst schätzbar, und wie der Verfasser selbst wünscht, in
der That zur weiteren Verfolgung auifordernd ist das Schlusscapitel seines Werkes: „Die
Nachwirkung Dürer's auf die spätere Zeit und die Künstler anderer Nationen, der ltaliener,
Spanier, Franzosen.
Drews, Marie und Minna Laudien: Vorlagen _füi' Majolica-Malerei.
i. Liefg., auch für Porzellan- und l-lolzmalerei zu benutzen. Berlin,
Winckelmann 8: Söhne. Fol.
Der zunehmenden Vorliebe in Dilettantenkreisen, besonders der Frauenwelt, für
Malerei auf Holz und Tbon, hat die vorliegende Puhlication R_echnung_tr_agen wollen,
und in der That sind derartige Vorlagen ein dringendes Bedürfniss Damit ist aber noch
nicht gesagt, dass wir alles, was in dieser Beziehung auf den Markt geworfen wird, will-
kommen heißen. Für jeden Einsichtigen genügt zur Beurtheilung dieses neuesten Werkes
der Hinweis darauf, dass die Autoren von Maiolica-lmltation auf Holz sprechen. Ueber-
haupt sind die wenigen einbegleitenden NVorte eine Häufung von Zeugnissen für Unver-
standniss, und nehmen den Leser von vornherein gegen das Werk ein, das): unbestreit-
bar einzelne recht hübsche Muster enthält. Aber fast durchwegs durften dieselben that-
sachlich für Holzmalerei besser verwendbar sein, schon um der schweren Contours bei
den meisten Ornamenten willen, gegenüber der dotten Zeichnung bei den alten Maioliken.
Heutzutage verstehen viele unter Majolika alles Mögliche, aber damit nicht das Rechte.