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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XI (1876 / 135)

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Die Aufgabe für Punkt 3 ist dahin zu specialisiren, dass es sich darum handelt, 
u) die Kunstindustriellen selber in ihren Unternehmungen und Bestrebungen für die 
Ausstellung zu unterstützen (in welcher Weise kann erst aus den Specialberathungen 
hervorgehen), 
b) dem Actions-Comite eine Uebersicht dessen zu verschaffen, was es an auszustel- 
lenden Gegenständen zu erwarten hat, um seinerseits leitend und helfend eintreten 
zu können. 
Um zu diesem Ziele zu gelangen, werden mehrere Special-Comitäs nach Industrie- 
zweigen nöthig sein, jedoch so, dass verwandte Zweige zu einer Gruppe zusammengefasst 
werden. Unter diesem Gesichtspunkte empfehlen sich folgende Special-Comitäs: 
I. Für Textilindustrie (einschliesslich Spitzen, Stickereien, Passementerie); 
2. für Glas, Terracotta, Porcellan; 
3. für Metallarbeiten; 
4. für Möbel nebst Holzschnitzerei (sowie Gegenstände der Ausstattung, welche 
nicht in die anderen Gruppen fallen; 
5. Zeichnungen, Decorationsentwürfe, Buchdruck und Buchausstattung, 
Lederaxheiten, graphische oder vervielfältigende Künste, soweit sich ihre Urheber selbst 
zur Kunstindustrie rechnen wollen._ 
Die Art des Vorgehens für die Cornitäs konnte die folgende sein: 
Das Actions-Comite erwählt oder bestimmt aus seinen Mitgliedern einen Obmann 
für jedes Special-Comite. Aufgabe des Obmannes ist es, weitere Mitglieder für sein 
Special-Comite aus dem Actions-Comite anzuwerben, und mit ihnen zusammen sich nach 
Bedarf aus den Kreisen von Fachleuten und der Kunstfreunde zu verstärken. Für die- 
jenigen Special-Comittäs, welche die Aufgabe Punkt 3 zu erfüllen haben, wird diese Ver- 
stärkung aus Fachmannern eine Nothwendigkeit sein. Die Obmännet der Special-Comitäs 
haben mit thunlichster Regelmässigkeit im Actions-Comite zu referiren, damit dieses in 
den Stand gesetzt werde, eine Uebersicht zu erhalten und danach zu handeln. 
T achnologisches aus Japan. 
Vortrag des Reg-Rathes Professor Exner. 
II. 
Aus der gegebenen Uebersicht des Reichthums an Rohstoffen be- 
sonderer Qualität, dessen sich Japan rühmen kann, erhellt, dass die erste 
natürliche Bedingung für nationale Industrie in hinlänglichem Masse erfüllt 
ist. Die Lage des Landes und der Charakter und Bildungszustand des 
Volkes thun hiezu das Uebrige. ' 
Ueberblicken wir nun die Gewerbe Japan's und halten wir dabei die- 
selbe Ordnung ein. 
Die ausgebreitetste aller Industrien, welche vegetabilische Materialien 
consumiren, bilden die bolzverarbeitenden Gewerbe. 
Vergleichen wir die l-Iolzverarbeitung Japan's mit jener in Europa, 
so fällt uns vor Allem der gänzliche Mangel der Maschine bis zur pri- 
mitiven Sägemühle auf. Die japanische Bautischlerei steht also tief unter 
der europäischen. Man wende nicht ein, die Accuratesse der Japaner be- 
deute einen Vorzug. Man verfertigt nicht Schatullen und Nippes-Sachen, 
so wie man Hausthore und Dachstlihle baut, thut man es, so ist dies 
kein Vorzug, sondern ein Mangel. 
Bezüglich der Werkzeuge verweise ich auf meine im Berichte über 
die ostasiatische Expedition enthaltene Abhandlung über die Schreiner- 
Werkzeuge des Japaners. Die entwickeltste Branche der Holzindustrie 
ist die eingelegte Arbeit - die Schatullenarbeit. An Holzarten fehlt es
	        
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