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aufsatztafeln im Besitze des Fürsten Karl Egon von Fürstenberg in
Donaueschingen '), auf einem Hausaltar im Besitze des Herrn W. Metzler
in Frankfurt a. M. ") und auf zwei Kusstafeln des Grafen Thurn
Valsassina "") in Bleiburg (Kärnten). - Maria mit dem Verkündigungs-
engel kommt auf beiden Exemplaren der k. k. Hofburgcapelle vor, auf
dem des Baron Rothschild und auf der Ueberlinger Tafel. Die Allegorie
des Engels mit dem Todtenkopf finden wir ebenso auf unseren zwei
Altärchen wie auf den Bleiburger Kusstafeln, auf einem der Altaraufsätze
des Fürsten Fürstenberg und auf dem Triptychon des Pester National-
museums". Dieselbe Gruppe des Erzengels Michael und des hl. Georg,
welche auf der Ueberlinger Tafel angebracht ist, kehrt auf dem Triptychon
der k. k. Hofburgcapelle, dem des Baron Rothschild und dem in Pest
wieder. Endlich ist die Auferstehungsgruppe, die Mater dolorosa, die
Allegorie der drei göttlichen Tugenden sowie manche der anderen Figuren
wiederholt vorhanden. In derselben Weise kehren figurale und orna-
mentale Details, deren Aufzählung ermüdend wäre, auf verschiedenen
Stücken wieder. Interessant ist es ferner, dass auch das Relief der Ma-
donna mit den Engeln auf dem Altärchen der k. k. Hofburgcapelle in
mehreren Wiederholungen vorkommt, und zwar auf der Ueberlinger
Altartafel, auf einem der Altaraufsätze des Fürsten Fürstenberg, auf einer
der Bleiburger Kusstafeln und auf einem Hausaltar in der Kunstsamm-
lung I-Iasselmann in München, in einigen Fällen mit dem Meisterzeichen
Wallbaum's, in anderen ohne dieses Zeichen.
Schließlich dürfen wir nicht unerwähnt lassen, dass die Ausstellung
im Oesterr. Museum noch einige andere Gegenstände enthält, die eine
gewisse Verwandtschaft mit den Wallbaum'schen Silberarbeiten zeigen,
die ebenfalls einige Ornamente aus dem Formenvorrath seiner Werkstätte
aufweisen, deren Identität mit uns bekannten und vollkommen sicher-
gestellten Arbeiten dieses Meisters jedoch nicht so auffallend ist, als dass
sie uns ein defmitives Urtheil über deren Urheberschaft erlauben würden.
Es sind da vor Allem drei Gegenstände aus dem Besitze der k. k. Hof-
burgcapelle 1') , ein kleiner Obelisk aus Ebenholz auf gegliedertem Fuße,
der im Inneren eine Reliquie birgt, an seinem unteren Theile Hügelartige
Ansätze zeigt und in sehr anmuthiger Weise mit silbernen Ornamenten
verziert ist, ferner ein Flügelaltärchen, von schlichten: Aufbau und weniger
reich verziert, mit sieben kleinen Silberreliefs, wovon die drei größeren
die Anbetung der Hirten, die Darstellung im Tempel und die Beschnei-
') Siehe: Meisterwerke Schwlbischer Kunst aus der kunsthistor. Abtheilung der
Schwäbischen Kreisausstellung zu Augsburg, 1886, Taf. XXllI.
") Siehe: Histor. Ausstellung kunstgewerblicher Erzeugnisse zu Frankfurt n. M.
1875, Nr. 75.
"') Radisics v. Kutus, Zwei Arbeiten des Mnnhäus Wallbaum. (Kunstgewerbe-
blm 5, 1886.)
1-) Katalog Nr. 745, 747 u. 758.