senkrecht und scharf auf das Metall aufprallt. Der Unterschied zwischen
den Stellen, welche so von dem Strahl getroEen werden können, und
solchen, die er nur in schräger Richtung erreicht hat, ist an dem Körner-
Denkmal in der That auffallend. Der verhältnissmäßig günstige Zustand
des Standbildes im Zwinger mag auch rnit auf Rechnung der Umgebung,
des baum- und wasserreichen Zvfingergartens, kommen. B.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Personalnaehrlohten. Der Director des k. k. Oesterr. Museums,
Hofrath v. Falke, wurde vom Vereine für Geschichte des Herzogthums
Lauenburg zum Ehrenmitgliede ernannt.
- Am 9. November d. J. starb in Wien Herr Achilles v. Melingo,
welcher in der ersten Zeit des Oesterr. Museums unserer Anstalt als Mit-
glied des Curatoriums angehörte, entsendet in dasselbe als Vertreter des
Gemeinderathes. Er war uns stets ein eifriger und thätiger Freund und
trug nicht wenig dazu bei, als sich von Seiten des Gemeinderathes
Schwierigkeiten in der Platzfrsge erhoben, diese zu beseitigen.
Neu ausgestellt: Christus, lebensgroße Figur in Sandstein von Bildhauer Neu-
hofer (Saulenhof). Der seit dem Ende der Lobtneyr-Ausstellung für kurze Zeit ge-
schlossene Saal Vl wurde wieder eröffnet mit einer Auswahl von Decken, kirchlichen
Gewändern und Stickereien aus der Textilsammlung des Museums; ferner sind in diesem
Saale neu ausgestellt: zwei Faienceteller mit Vlfappenmalereien von Frl. Anna Peyscha
in Olmütz; eine Collection von Schmuckgegenstanden (Anhlngeschmuck und Ringe) im
Renaissancestil von J. Ldwenhdfer in Budweis; Uhr mit Gehäuse und Console in Holz
geschnitzt im Rococostil von Bildhauer Lars Kruse in Dornbach; Bahrtuch des Militär-
Veteranenvereines -Fnrst Schwarzenherg: aus dem Atelier von Jos. Marschner; gestickter
Tischlaufer von Frl. Joseüne Zawischkm- Donnerstag den zt. Novbr. ist die Winter-
Ausstellung des YViener Kunstgewerbe-Vereines im Oesterr. Museum mit ganzlich neuen
verkäuflichen Gegenständen erotfnet worden. Die Ausstellung umfasst dieselben dem Ver-
eine permanent zur Verfügung gestellten Räume im ersten Stock. Da aber beim Hin-
wegfall der Weihnachts-Ausstellung die Anmeldungen zahlreicher als sonst einliefen,
und jene Räume nicht ausreichten, ist dem Vereine noch der Saal lX (ebenfalls im ersten
Stock) mit Zustimmung des Curatoriums bis zum Schlusse dieses Jahres überlassen
worden. Die diesmalige Winter-Ausstellung enthält auch jene Gegenstlnde, welche bei
den vom Vereine veranstalteten Concurrenzen um billige und doch schone Arbeiten Preise
davon getragen haben.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
November von 7938, die Bibliothek von 1695 und die Vorlesungen von 960 Per-
sonen besucht.
Vorlesungen. Am 7. November sprach Professor Dr. Josef Bayer über nKDnstler-
reisen im 15, und 16. Jahrhunderts.
Der Vortrag beginnt mit der Reüexion. dass die Reiselust der Künstler heutzutage
etwas ganz Gewohnliches sei. und fahrende Künstler es wohl auch zu früheren Zeiten ge-
geben. Aber die Beweggrunde, die Veranlassungen der Künstlerfahrten waren vordem
meistens andere, als heutigen Tages. Wenn wir diesen Veranlassungen nachforschen, die
inneren und äußeren Schicksale der Kunst, die sich daran knüpfen, in's Auge fassen, dann
gewinnen wir dadurch gleichsam eine raumliche Perspective für die Kunstgeschichte.
Die Kunst der Fruhrenaissance entwickelte sich theils ßrtlich und landschaftlich,
theils hatte sie einen centralen Zug, um zu einheitlichen artistischen Principien zu gelangen.
Die letztere Tendenz bedingte die frühen Studienreisen der bahnbrechenden Quattrocento-
Architekten aus Florenz und Oberitalien nach Rom (eines Brunellesco mit Donatello, ferner
eines L. B. Alberti, Filarete, SimoneCronaca, Fra Giocondo, Falconetto), um dort zwischen den
Ruinen des Forums u. s. f. das erste Programm der Renaissance-Architektur zu redigiren. Aber