Politzer, Wahliss, Hanusch, das Emailatelier des Museums, Papke, Julius
Franke, Bollarth und den Spitzencurs, Hollenbach's Neffen (Richter) etc.
nennen, so sieht jeder Kundige, wie das Wiener Kunstgewerbe allseitig
in den besten Namen vertreten war. Besucht von dem besten Publicum,
da: schon bei der ErötTnung anwesend war, fand es auch Beifall und
Verständniss, und so ist das Unternehmen hoffentlich zu beiderseitiger
Zufriedenheit ausgefallen.
Sevres und das moderne Porzellan.
Von Dr. F. Linke.
(Fortsetzung)
Man hatte sich aber neuerdings in den Dubois getäuscht. Nach drei
Jahren ohne sichtlichen Erfolg, nachdem mehr als 60.000 Lvrs. Auslagen
erwachsen waren, wurden sie davongejagt. Gravant, ein intelligenter
Arbeiter der Dubois, wurde ihr Nachfolger; er setzte die Versuche fort
und brachte endlich wirklich schönes Porzellan zu Stande. Die Orry's
kauften nun das Geheirnniss und gründeten 1745 eine Compagnie, welche
acht Commanditäre mit je 30.000 Livres zählte, ein ausschließliches
Privilegium auf 30 Jahre erhielt und ihre Manufactur im Schlosse zu
Vincennes installirte.
Tücbtige Kräfte scheinen da herangezogen worden zu sein: Von
einem Sr. Caillat kaufte die Compagnie die Vorschriften der Farben, von
Frere Hipolyte das Geheimniss der Vergoldung; Hellot, der berühmte
Metallurge und Chemiker wurde engagirt; ein Herr Mathieu, Emailleur
du roi, machte die Decurationen. All" dies zeigt zugleich wieder, dass
das neue Porzellan die Decorationsbehelfe fertig ausgebildet von der
Emaillirkunst übernehmen konnte.
Hübsche Werke gingen aus Vincennes hervor, die den Ruf der
Manufactur auch außerhalb der Grenzen Frankreichs trugen und es dahin
brachten, dass sich endlich König Ludwig XV. selbst lebhaft für dieselbe
interessirte, ja sich zu einem Drittheil persönlich an derselben betheiligte
und ihr 1753 den Titel einer v-königlichen Manufacturu verlieh.
im darauf folgenden Jahre ging aus der Fabrik unter Anderem ein
prachtvolles Service für die Kaiserin Katharina von Russland hervor.
Nun folgten Aufträge über Aufträge. Die Räumlichkeiten im Schlosse zu
Vincennes wurden zu enge, die Cornpagnie musste daran gehen, die
Manufactur zu verlegen.
Um dem Hofe näher zu kommen, wurde in Sevres, auf der
Straße nach Versailles, ein Gebäude errichtet und die Fabrik 1756
dorthin übersiedelt.
Im Jahre 1760 zog der König die Manufactur durch Kauf ganz an
sich, Tgab ihr einen jährlichen Fonds von 96.000 Frcs. und den Titel, den
sie fortan führen sollte: Manufacture de porcelaine de France. Zugleich
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