Sammlung von Docken (Balttsternl, Spindeln, Säulen, Tisch- und Sesselfüßen etc. ab,
welche in natürlicher Grüße und in geometrischer Ansicht wiedergegeben wurden.
Da viele Beispiele kräftige Formen aufweisen, so wird das Werk namentlich an
Fortbildungsschulen Verwendung finden können, wo im Zeichnen noch wenig geübte
Drechslerlehrlinge in fachlicher Richtung beschäftigt werden sollen. Aber es ist ebenso
brauchbar für den Zeichensaal und die Werkstätte der Fachschulen, als auch für den
im Gewerbebetriebe stehenden Praktiker. By.
1B
Musterbuch für Möbeltischler. Neue Folge. Stuttgart, J. Engelhorn, o. J.
(1894). Fol. M. 25.
Der genannte Verlag hat die in den letzten Jahrgängen der aGewerbchalle-i er-
schienenen Entwürfe für Mbbeltischler zu einer Separat-Ausgabe vereinigt, die auf mehr
als 100 Tafeln zahlreiche, seltr brauchbare Vorlagen bietet. Der Sammlung geht ein
alphabetisches Register voran, das unter bestimmten Schlagworten auf die zusammen-
gehorenden Blatter verweist. Am reichsten ist die Auswahl in Schranken. Stühlen,
Tischen. Buffets und Credenzen, ferner sind für Bettstellen, Holzschnitzereien, Holz-
tafelungen und Intarsicn zahlreiche Mutter vorhanden. Gegen 30 Tafeln bringen Ent-
würfe für Zimmereinrichtungen im Geschntacke der deutschen Renaisaaince, in dem auch
die übrigen Vorbilder im Allgemeinen gehalten sind. Fa.
Katalog der Ornamentstich-Sammlung des königl. Kunstgewerbe-Museums
zu Berlin. Mit 200 Abbildungen. Leipzig, E. A. Seemann, 1894.
gr. 8". VIII, 480 S. M. 7'5o.
Das Buch ist die schone Frucht jahrelanger, eifriger Bemühungen des Bibliotheks-
Directora am konigl. Kunstgewerbe-Museum zu Berlin, Dr. P. Jcsscn und seiner Mit-
arbeiter Dr. F. Back, F. Plock, F. Rupp und Dr. A. Winckler, für welche
den Genannten die Anerkennung der Künstler und Kunstgewerbetreibenden sowohl
als auch aller Freunde der Kupferstichkunde gesichert ist. Die Berliner Ornamentstich-
Sammlung ist ja die reichste in Deutschland und das kostbarste Besitzthum der
Bibliothek des ltonigl. Kunstgewerbe-Museums. Ihren Haupttheil bildet die in Fach-
kreisen rühmlichst bekannte, von den Pariser Architekten H. Destailleur und Sohn
angelegte Sammlung von Ornamentstichen. 'welche im Jahre 1880 um den Preis von
400.000 Mk. von der preußischen Regierung erworben wurde. Daran schließen sich
der altere Besitz des Kunstgewerhe-Museums, einschlagiges Material aus dem königl.
Kupferstich-Cabinet und neuere Erwerbungen. In ihrer dertoaligen Vereinigung bedeuten
diese Bestände eine wahre Schatzkammer brauchbarster Vorbilder aus allen Gebieten
der decorativen Kunst und des Kunsrgewerbes von der Renaissance bis circa 1800,
und ganz besonders gut sind in der Sammlung die französischen Meister des t7. und
I8. Jahrhunderts vertreten. Durch den nun erschienenen ausgezeichneten Katalog wird
dieser Vorbilderschalz der Praxis, den Künstlern und Kunsthandwerkern, wie auch der
wissenschaftlichen Forschung in dankenswerthester Weise erschlossen. Der Katalog ist
übrigens nicht nur in der Sammlung selbst ein verlässlicher Führer, er wird sich auch außer;
halb derselben sehr nützlich_ erweisen, und er bietet überdies den Kunsthandwerltern
durch seine 200 treßlichen, aus allen Gebieten des Kunstgewerbes und aus allen Stil-
perieden gewlthlten Illustrationen eine Fülle von Motiven zu praktischer Verwendung.
Die Anordnung des Stoffes folgt in der Hauptsache dem im Jahre 187i von Franz
Schestag aufgestellten System in dem nlllustrirten Katalog der Ornamentstich-Sarnmlung des
k. k. Oesterr. Museumsn, dessen wegweisende Bedeutung auf diesem speciellen Gebiete der
ltunstgewerblichen Litteratur durch keine nachfolgende Arbeit gemindert wird. Der Referent
konnte dieses System seiner eigenen Arbeit über die Erwerbungen der Ornamentstich-
Sammlung des k. k. Oesterr. Museums seit dem Jahre 187: (Wien, R. v. Waldheim,
1889, mit 130 Illustrationen) als vollkommen bewahrt zu Grunde legen. Abweichungen
von demselben ergaben sich für den hier besprochenen Katalog natürlich schon aus
localcn Bedürfnissen, aus der Rücksicht auf den Bestand und die Aufstellung der Samm-
lung, welcher Jessens höchst verdienstliches Buch gewidmet ist.
Der Katalog ist in sechzehn Hauptgruppen getheilt, in welche sich zahlreiche Unter-
abtheilungen, nach Lindern, nach besonderen Zwecken, einschieben. In ieder Abtheilung
ist das gesammte Material chronologisch geordnet - leider fehlen bei den Künstler-
namen die rasch orientirenden Jahreszahlen, welche in die Register verwiesen sind- nach
Thunlichkeit sind die Großenverhaltnisse der Stiche angegeben, auch die wichtigsten