Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Wiener-Oong-ress-Ausstellung. Se. k. u. k. Hoheit der durch-
lauchtigste Herr Erzherzog Ludwig Victor hat Samstag den 29. Fe-
bruar Nachmittags, geleitet von Custos Dr. Leisching, die Ausstellung
mit seinem Besuche beehrt.
- Ihre kgl. Hoheit die Herzogin Thyra von Cumberland hat
Samstag den 7. März mit ihren beiden ältesten Kindern in Begleitung des
Obersthofmeisters FML. Grafen Kielmannsegg und der Damen ihres Hof-
staates die Wiener-Congress-Ausstellung besucht. Von dem Präsidenten
des Ausstellungs-Comitels Graf Abensperg-Traun, Hofrath Bucher
und Custos Dr. Leisching empfangen und geleitet, verblieben die Herr-
schaften volle zwei Stunden im Museum.
- Bis Freitag den 13. März hatten 23.000 Personen diese Aus-
stellung besichtigt. - Der Katalog ist bereits in dritter Auflage erschienen.
- Die Ausstellung ist täglich, und zwar an Sonn- und Feiertagen von
9-1, an Montagen von 12-5, an den übrigen Wochentagen von 10-5
geöffnet; am Montag beträgt das Eintrittsgeld 1 fl., am Dienstag und
Mittwoch 3c kr., an allen übrigen Tagen ist der Eintritt frei.
PGISOIIBIIIQODHGhtGn. Das Curatorium der Gesellschaft für ver-
vielfältigende Kunst hat den Custos Franz Ritter und den am Oesterr.
Museum in Verwendung stehenden a. o. Universitäts-Professor Dr. Alois
Riegl zu seinen Mitgliedern ernannt.
GBBOJIGIJK 8.11 das Museum. Das k. k. Ministerium für Cultus
und Unterricht hat dem k. k. Oesterr. Museum und der Kunstgewerbe-
schule des Museums je ein Exemplar der l. Lieferung des vom k. k.
österreichischen Handelsmuseum in Wien herausgegebenen Werkes wAlt-
orientalische Glasgefäßeu mit dem Beifügen übermittelt, dass die beiden
Anstalten auch die weiteren Lieferungen dieses Werkes seinerzeit auf
gleiche Weise erhalten werden.
Biblllbthßk (195 09813611 Museums. Vom 21. März bis 20. Oc-
tober ist die Bibliothek des Oesterr. Museums, wie alljährlich, an Wochen-
tagen - mit Ausnahme des Montags - von 9 bis 2 Uhr, an Sonn- und
Feiertagen von g bis 1 Uhr geöffnet.
Professor Karl Hrachowina. T. Das Oesterr. Museum hat
neuerlich einen sehr schmerzlichen Verlust erlitten; am 21. Februar ist
der Professor für ornamentales Zeichnen an der allgemeinen Abtheilung
der Kunstgewerbeschule nach kurzer Krankheit dahingeschieden. Hracho-
wina war im Jahre 1845 in Pest geboren und absolvirte daselhst die Ober-
Realschule. lrri Jahre 1866 bezog er die Akademie der bildenden Künste
in Wien und trat schon in dieser Zeit mit unserem Museum in Beziehung,
indem er für dasselbe eine Reihe von Aufnahmen, darunter Copien von
Miniaturen, anfertigte. ln denlahren 186g bis 1871 war er als technischer
Zeichner im Hochbau-Bureau der k. k. priv. österr. Nordwestbahn be-
schäftigt, im Jahre 1871 wurde er Assistent, im folgenden Jahre Supplent
für Freihand- und Ornamentzeichnen an der k. k. technischen Hoch-
schule. ln dieser Stellung verblieb Hrachowina bis zum Jahre 1876, als
er mit hohem Erlass des k. k. Unterrichtsministeriums vom 19. Juli
1877 zum Professor für ornamentales Zeichnen an der damaligen Vorberei-