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(Dooenten der Kunstgewerbeschule.) Das h. Ministerium für
Cultus und Unterricht hat Herrn Dr. Albert llg die Docentur für Kunst-
geschichte, Herrn Oscar Beyer iene für Perspective verliehen. Beide
werden ihre Vorträge im October beginnen.
(Subvention) Das h. k. k. Handelsministerium hat sich in Folge
des Berichtes der Prager Handels- und Gewerbekammer bereit erklärt,
sowohl wegen Zuwendung von geeigneten Zeichenvorlagen an die Fach-
zeichenschule der Tischler die entsprechende Verfügung zu treßen, als auch
die Gewährung einer entsprechenden staatlichen Subvention zur Errich-
tung einer Fachzeichenabtheilung an der Prager Gewerbeschule für Gold-
arbeiter und verwandte Gewerbe zuzusichern, das Letztere jedoch in der
Voraussetzung, dass sich auch die unmittelbaren Interessenten zu einer
Beitragsleistung bestimmen lassen. Die Handelskammer wurde desshalb
ersucht, vorerst mit dem Gremium der Prager Gold- und Silberarbeiter
und den bezüglichen Gewerhscorporationen so wie mit der Leitung der
Prager Gewerbeschule das Einvernehmen zu pflegen, um einerseits die
Bedürfnisse der ins Leben zu rufenden Zeichenabtheilung und anderseits
die Höhe des Beitrages zu erfahren, welchen das genannte Gremium zur
Errichtung und Erhaltung dieser Lehranstalt zu leisten bereit wäre.
(Hohere Webareischule in Brünn.) Am l. October d. J. beginnt an der müh-
rischen höheren Webereischule in Brtlnn das nächste Schuljahr. Die Anstalt hat zwd
Jahrgänge, in welchen Unterricht in der Decotnposition, der Composition, dem Muster-
zeichnen, der Maschinenlehre, Färberei, ferner in der Buchhaltung und dem Wechselrecht
ertheilt werden. Praktische Uebungen am Webstuhle ergänzen den Unterricht}, zu wel-
chem Zwecke die nothigen Lehrmittel. als: Webstuhl: der verschiedensten Art u. s. w.
an der Anstalt vorhanden sind. Für die Aufnahme als Schüler ist entweder da Nachweis,
dass der Aufnahmswerher die Volksschule mit gutem Erfolge besuchte und in der We-
berei praktische Vorhildung besitzt, oder die Vorlage guter Fortgangszeugnlsse über die
dritte Classe der Unterrealschule ertorderlich. In diesem Falle wird von praktischer Vor-
bildung in der Weberei abgesehen. Das Schulgeld betragt für jeden Zögling jährlich
ioo Gulden und 30 Gulden für das Material zur Decomposition und zu den praktischen
Arbeiten. Der mahrische Landtag hat fünf, die Brunner Stadtgemeinde vier Freiplarze an
der Schule für mittellose Zöglinge gestiftet, um welche beim mahrischcn Landeaaus-
schusse und beim Brünner Gerneinderathe eingeschritten werden muss. Die gewebten
Stoffe sind Eigenthum der Schiller, und werden ihnen nach der am Schlusse jedes Schul-
jahres stattfindenden öffentlichen Ausstellung ausgefolgt.
(Glnllndustzde auf Sardinien.) -La voce di Murano-i berichtet, dass auf der
Insel ein grosses Etablissement für CvIasindustr-ie errichtet werden soll. An der Spitze
du Unternehmens steht Francesco Bottiro. Dasselbe wird eine Soirietä lunnima d'in-
dtiftrid vetraria italiana sein und auf Aczien ppnndet werden, welche zwei Oefen für
Fensterglas, zwei für Geßsse und zwei fur Krystall und Halbkrystall beschahigen soll.
(Fund in Pompeji.) Bei den Ausgrahun en an diesem Orte wurde war-Kuss
eine sehr schon: silberne Platte von kreisrunder ortn gefunden, die in Relief die Gestalt
des sitzenden Apollo zeigt. Die Figur ist durch den von der Schlange urnwundenen Stab
all Apollo medicus (dpxädioc) gekennzeichnet, eine sehr selten vorkommende Darstellung
des Gottes. Dernselben war ein Tempel in Phigalia geweiht, einen andern erwähnt Pau-
aanias, in dem auch eine Statue sich befunden hat. Die Gestalt auf dieser Scheibe ist
wunderschön in die Kreistlache hinein componirt. die Bedeutung war vielleicht die eines
ex-voto-Bildwerkes, da die Gegenden um Neapel, wie noch heute, viel von Krankheiten
hei eaucht wurden. Somit ware dieser Pompejanische Apollo medicua Vorllufer der
heilwäochus und Januarius, die dasselbe Amt der -Seuchenvertre'iherr (älamtuxux) noch
gegenwärtig innehaben.
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