Ecke im Pnrzellanzinvner.
Die Wände sind holzgeschnitzt und der Schmuck der Decke
besteht aus blauschattiertem Stuck. Auch hier sind ge-
rahmte blaue Tuschzcichnungen eingelassen.
Auxrcbnill aus dem Purzellunximmcr.
Die Aufteilung der weiß lackierten Holzwfinde ge-
schieht durch blau schattierte Schnitzereien. In einem
Gitterwerk mit spitzen Körben stecken lange Stäbe, um
welche sich Frueht- und Blumengirlitnden in die Höhe
winden und in zarten Ranken endigen. Den oberen
Abschluß bilden chinesische Schirme, die mit Maschen
an die Stäbe und kreuzweise miteinander verbunden
sind. In die freien Wandlelder sind gerahmte blaue
Tuschzeichnungen, meist Chinoiserien und Genrcszc-
nen eingelassen, die zum Teil als Arbeiten der kaiser-
lichen Familie, - des Kaisers und der lirzhcrzogin
Maria Christine, - nach Vorlagen von Boucher und
Pillcment gekennzeichnet und 1763 datiert sind. -
Die höchst reizvolle und originelle Dekoration dieses
Zimmers soll auf eine Idee und den Entwurf der Erz-
herzogiia lsabelln, der liebenswerten, ersten Gemahlin
des späteren Kaisers joscf 11., einer geborenen Prin-
zessin von Parma, zurückgehen. - Das Portraitme-
daillnn stellt die Erzherzogin Marie Christine dar. Die
streng vertikale und symmetrische Anordnung des Dc-
kors und das völlige Verschwinden von Rokokoformen
lassen bereits den Iiinlluß des Klassizismus erkennen.