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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 45)

HENRY MOORES SCHAFFEN IM LETZTEN JAHRZEHNT 
Die große Henry Moore-Ausstellung, die zuletzt in München gezeigt wurde, konnte leider nicht nach Wien gebracht 
werden. Die Redaktion siebt sich daher veranlaßl, einen Beitrag von David Thompxon, dem Kunsikritilzer der „Ti- 
mex", zu bringen, um die Leser über Henry Moore, den größten englixchen Bildhauer, zu informieren. 
DAVID THOMPSON 
Die Werkc Henry Moores, des he- 
kanntesten und eindrucksvollsten 
englischen Bildhauers der Gegen- 
wart, erstaunen den Betrachter im- 
mer wieder durch ihre niemals cr- 
lahmende, sich ständig erneuernde 
Gestaltungskraft. Wurde dieser Ein- 
Jahre 1951 gezeigt wurde. In den 
fast zehn Jahren, die seitdem ven-w 
gangen sind, war Moore bereits in 
einem Alter, in dem ein Mann ge- 
wöhnlich glaubt, den Höhepunkt 
seines künstlerischen Schaffens er- 
reicht zu haben und nicht mehr als 
l Diese „zweiteilige" liegende Figur gilt 
als eines der besten und reifstcn Wer- 
ke, die Moore in jüngster Zeit geschaf- 
fen hat. 
druck deutschen Kunstkennern und 
Laien vor allem durch den im ver- 
gangenen jahr in Hamburg, Fssen 
und München gezeigten repräsenta- 
tiven Querschnitt seines Gesamt- 
wcrks vermittelt, so ist er in den 
letzten Wochen erneut bestätigt und 
womöglich noch vertieft worden 
durch eine Ausstellung in der 
Whitechapel Cvallcry in London, die 
einen umfassenden Rückblick auf 
Moores Schaffen in den letzten zehn 
Jahren bot. 
llenry Nloore ist heute 62 Jahre alt. 
Seine Ausstellung in der White- 
chapel Gallery war die größte, die 
in London seit der umfangreichen 
Ausstellung in der 'l"ate Gallery an- 
läßlich des „Festival of Britain" im 
 
Ziel vor sich sieht. Wäre er nicht 
ein mit so starker Energie und der 
Fähigkeit zur beständigen Selbst- 
erncuerung hegahter Künstler, so 
hätte es wohl niemanden üher- 
rascht, wenn dieses jahrzehnt für 
ihn hauptsächlich eine Periode der 
Festigung und Vertiefung gewesen 
wäre. Gerade in diesen Jahren 
wurde er übrigens als Künstler von 
höchstem internationalen Rang an- 
erkannt. Auf der ersten Nzlchkriegs- 
Biennnle in Venedig wurde ihm 
1948 der Hauptpreis für Bildhauer- 
kunst verliehen. Weitere Mark- 
steine auf seinem Wege zum Welt- 
ruf waren große Aufträge wie das 
Ehrenmahl in Arnheim („Der Krie- 
ger mit dem Schild", 1953-1954), 
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