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auf die vielbedeutenden Bretter:
Marie debütierte im Kärntnertor-
theater am 10. Juni 1822, Nicolaus
Paul „wagte" am 1. Mai 1826
seinen „ersten theatralischen Ver-
such": er tanzte mit seiner "Schwe-
ster Marie einen Pas de deux von
der „Eründung" seines Vaters.
Ende April 1826 verließ Marie,
die sich in den vier Jahren nicht
nur in die Herzen der Wiener ge-
tanzt, sondern auch bei Gast-
spielen in München und Stuttgart
begeisterten Beifall gefunden hatte,
das Karntnertortheater und ging
in die Metropole theatralischen
Tanzes, nach Paris. Sie debütierte
am 23. Juli 1827 in der Großen
Oper, und damit begann ihr mär-
chenhafter Aufstieg. 1830 trat sie
in London, 1832 in Berlin auf;
mit der Großen Oper in Paris
und den Königlichen Hoftheatern
in Berlin verband sie sich fest;
daneben gastierte sie, so im Jahr
1839 und 1840, an der Wiege
ihres Ruhmes, am Kärntnertor-
theater in XXien.
im Jahr 1831 schuf Giacomo
Meyerbeer in Paris mit „Robert
der Teufel" eine neue Form der
Oper, die er mit einem großen
Ballett anreicherte; die Haupt-
iigur in diesem schrieb er für Marie
Taglioni. Im folgenden Jahr be-
gann mit dem Ballett „Sylphide"
die „große Taglioni-Revolution",
der Durchbruch der Romantik in
der theatralischen Tanzkunst, in
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der Literatur vorbereitet, durch die
Romane Walter Scotts gefördert.
Nun beherrschte das in Stoff und
Darstellung romantische Ballett
die Bühnen Europas.
Eine „Sylphide", ein ätherisches
Wesen von überirdischer Schön-
heit wie Marie Taglioni zu sein,
war das höchste Ziel der Damen
der Gesellschaft in Paris, London
und Wien. Künstler wetteiferten,
sie im Bild festzuhalten; die Zahl
der Porträts und Rollenbilder, die
von ihr verkauft wurden, ging
in viele Tausende, denn es wurden
von ihr etwa 70 Bilder, vor allem
in ihren bedeutendsten Rollen,
Sylphide und Satanella, in Wien,
Berlin, Paris und London her-
gestellt; nach den Zeichnungen
von A. E. Chalon gibt es von ihr
als Sylphide allein 17 verschiedene
Stiche.
Im Jahre 1837 verließ Marie
Taglioni Paris, nachdem sie noch
mit einem Ballett österreichischen
Stoffs, „La Elle de Danube", be-
sonderen Erfolg gehabt hatte, und
teilte in der Folge ihre Tätigkeit
vor allem zwischen Berlin und
Petersburg; natürlich debütierte
sie dort mit der „Sylphide"; die
Begeisterung über ihre Kunst war
am Zarenhof nicht geringer als
in Westeuropa.
Leider blieb der Erfolg in der
Kunst Marie im Leben nicht treu;
am 14. Juli 1832 hatte sie sich
in der St. Pancras-Church in
1
London mit dem Grafen Gilbert
de Voisins vermählt. Die Ehe
war aber nicht glücklich; der
Graf verschwendete das große,
vom Vater ererbte Vermögen, und
Marie war schließlich gezwungen,
sich von ihm zu trennen.
Im Jahr 1842 löste sie die Ver-
bindung mit Petersburg, 1847 jene
mit Berlin und zog sich von der
Bühne zurück. In dem Jahr-fünft
zwischen 1842 und 1847 gastierte
sie viel; so unternahm sie 1845
eine Tournee durch England,
nach Manchester, Perth und Bri-
stol und trat in London auf; ein
Pas de quatre, den sie mit Fanny
Cerrito, Lucile (jrahn und Car-
lotta Grisi tanzte, vereinigte vier
der besten Tänzerinnen des 19.
Jahrhunderts.
Nach dem Abschied von der
Bühne lebte Marie Taglioni bald
in ihrer Villa am Comersee, bald
in ihrem Palast in Venedig und
widmete sich vor allem der Er-
ziehung ihrer Kinder. Sie starb
am 22. April 1884 anläßlich eines
Besuches in Marseille und fand
in dem Voisinsschen Familien-
grab in Paris ihre letzte Ruhe-
stätte.
Eine ähnliche allgemeine Aner-
kennung wie Marie als Tänzerin
fand ihr Bruder Paul als Schöpfer
von Balletten. Er war 1827 mit
seiner Schwester nach Paris ge-
gangen und trat zwei Jahre später
in die Königlichen Hoftheater in
Almie Tugliulii 4.11: s. 4
Abb. 4,- s, 47. an. 4
Paul Iliglitwni: K. 45, Abb.
S. 4h. AMI. j