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Gemäldegalerie von Schlot) Pommersfetden (lnv. Nr. 575) besonders in der Haltung
des toten Christus zu vergleichen ist (Photo Marburg Nr. 75826). Das Zentralstück
der BregenzerAusstelIung ist das früheste große, um 1750-1752ausgeführte Decken-
gemälde von F. A. Maulbertsch (Öl auf Leinwand; 175x698 m), das aus dem
Prunksoal von Schloß kirchstettenlNö. stammt (Kat. Nr. 89 m. Farbtafel X).
Seiner vorzüglich gelungenen Restaurierung durch die Wiener Werkstätten des
Bundesdenkmalamtes wurde erst vor kurzem in dieser Zeitschrift gedacht (Alte
und moderne Kunst, 66, B, Jg., 1963, S. 32133. m. 4 Abb). Das Ganze stellt eine
Allegorie auf den Überfluß der Natur dar, symbolisiert durch die vier Jahreszeiten.
Die Zeit im Zentrum der Darstellung bestimmt ihren Ablauf. (vgl. K. Garas,
F. A. Maulbertsch, Wien o. J. [:1960], S. 13115 m. Abb. 18-22). Es gehört
zu den bleibenden Verdiensten der Bregenzer Ausstellung. dieses bisher wenig
bekannte. prachtvolle Deckengemälde von F. A. Maulbertsch der Öffentlichkeit
erstmals vorgestellt zu haben. Von den faszinierenden Details seien hier
nur die beiden Frucht- und Blumenarrangements erwähnt, die wie ver-
selbstöndigte Stilleben als Bild im Bilde wirken. Von dieser in Bregenz vor
den Originalen neugewonnenen Vorstellung aus, die Maulbertschs überragende
Begabung als überlegenen Kompositeur für große Formate ebenso ausweist wie
ihn als den genialen Meister seiner auf Nahsicht berechneten, farbigen oder als
Grisailie konzipierten Skizzen und Zeichnungen zeigt, wird man in Zukunft seine
Position bei der Beurteilung von Maulbertsch beziehen müssen (Kot. Nr. 87, 87a.
B8, 94, 95 u. 96). Von hier aus aber sollten sich in Zukunft auch alle jene vermeint-
lichen, irrtümlich für Maulbertsch in Anspruch genommenen „Neuentdeckungen"
von selbst verbieten. die in fataler Weise sein Oeuvre neuerdings wieder stilistisch
verunklären (Alte und moderne Kunst. 60761, 1961, S. 39 m. Abb). Dieses damals
als „Maulbertsch" veröffentlichte Bild und zwei „Maulbertsch" zugeschriebene
Handzeichnungen (Christus im Hause des Pharisöers Simon) haben, vorn
allgemeinen Zeitstil in der Mitte des 1B. Jahrhunderts abgesehen, in Wirk-
lichkeit nichts mitdiesem Künstler zutun. Das Bild stammtoffenbarvon einem Schüler
Trogers, Peter Anton Lorenzoni (um 1721-1781). von dem es eine qualitativ
vergleichbare Abendmahlsdarstellung gibt (Graz, Joanneum; lnv. Nr. 267). Ver-
mittelt durch einen Stich von Pietra Monaco und über eine eigenhändige Maul-
bertsch-Radierung (um 1765) geht die zuletzt erwähnte Komposition auf ein eigen-
hündiges Bild von G. B. Pittoni im Museo Civico in Belluno zurück, was dem Autor
dieser Veröffentlichung augenscheinlich verborgen blieb (K. Garas, F. A. Maul-
bertsch, a. a. O., S. 7SI76, m. Abb. 167).
Was dem (mit Verlaub zu sagen) kleinen Bregenz und seiner ausgezeichneten
Borockmalereiausstellung im Jahre 1963 recht war, sollte dem großen Wien in
Zukunft billig sein: endlich die repräsentative Ausstellung einem Manne zu widmen,
der nicht nur als der größte Sohn der Bodenseelondschaft anzusprechen ist, sondern
der - österreichisches und schwäbisch-deutsches Blutserbteil wie W. A. Mozart
miteinander verbindend - der bedeutendste Wiener Maler des 18. Jahrhunderts
war: Franz Anton Maulbertsch.