des Heizkörpers, hat die Form einer von zwei
geschweiften Füßen getragenen Kommode
und besteht aus einer erbfen Holzverkleidung,
hinter der sich der gemauerte Unterofen ver-
birgt. Eine vollkommenere Annäherung an
die Erzeugnisse des Schreinerhandwerkes ist
im Ofenbau nicht denkbar und stempelt das
Objekt zu einem Unikum.
Die Fasanerie des Schlosses Moritzburg in
Sachsen besitzt einen sehr bemerkenswerten
Möbelofen, der in seiner Gestaltung von der
traditionellen Bauweise stark abweicht. Der
Unterofen hat wie üblich die Schteibkom-
rnode zum Vorbild, ist dunkelbraun glasiert
und mit vergoldeten Leisten versehen,
jedoch weicht der Oberofen von dem zur
Norm gewordenen Schema ab. Er hat die
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Gestalt einer großen klassizistischen Deckel-
vase. Das umlaufende Mäanderband am
oberen Rand und die dicht darunter befind-
lichen Girlanden sind gelb gehalten, der
vegetabile Dekor und eine Reihe von rund-
herum angeordneten Figuren sind als blaue
Malereien in Delfter Art auf den weiß-
glasierten Grund der Vase aufgetragen Die
Deckelvase ist bedauerlicherweise im R ege
zerstört worden. Sie ist nicht etwa lose auf
die Kommode gestellt, sondern im Innern
direkt mit dem Unterofen verbunden, mit dem
sie einen durchgehenden Feuerraum bildet,
Rein äußerlich ist diese Konstruktionsweise
schon an dem kurzen Rauchstutzen erkennt-
lich, der vom oberen Rand der Vase zur Wand
verläuft.
Es gibt in der Anialienburg, eine
reizenden Lustschlößchen im Park von
phenburg, einen Raum, der mit einen
ausgestattet ist, den der unvorbereite
sucher beim besten Willen als solcher
zu erkennen vermag (Abb. 4). In diese
ist der Heizkörper nicht als selbstä
isoliertes Einzelstück errichtet, sond
vnllkommenem Maße dem System ein:
Eck laufenden schrankartigen Wandi
dung eingeordnet. Der Raum diente e
als Gewehr! und Hundekammer. K
Karl Albrecht von Bayern ließ in den
17344-1739 die Amalienburg durch F
Cuvillies den Älteren als jagdschlößcl
seine Gemahlin Maria Amalia erbaue:
fragliche Raum erhielt eine Flache hi
Wandverkleidung, die in ihrem obere
die Gewehrschränke enthält, während
Sockelpartie l-lundekojen untergebrach
Zvi schen den beiden flankierenden Tei
Vllandschrankes erscheint in der Ecl
eigentliche Ofen als konkaves Verbin
stück. Er ist im Aufbau wie im Ori
völlig dem Dekorationsstil der höl
Inneneinrichtung angepaßt, und sog
Hundekoje fehlt in seiner Sockelpartie n
Die lNlöbelöfen sind durchweg soge