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Volltext: Alte und Moderne Kunst XI (1966 / Heft 87)

S DEM MÜNZKABINETT 
S KUNSTHISTORISCHEN 
ISEUMS 
Zusammenhang mit der alchimistischen 
ankenwelt steht ein in seiner Art 
reichtes genealogisches Medaillon des 
ers Leopold 1., das nach Maßen und 
'icht als die größte und schwerste 
aille angesprochen werden kann. Dieses 
:urn wurde dem Kaiser im Jahre 1677 
dem Alchimisten Johann Wenzel 
er von Reinburg, der seine Adelung 
merkwürdigen Vorliebe der Zeit für 
lioldmacherkunst verdankte, zum Na- 
stage gewidmet. Das Medaillen wurde 
Xnwesenheit des Kaisers durch Ein- 
hen in eine Flüssigkeit „als echte 
xe wahrer und vollkommener metal- 
er Umwandlung" aus Silber zu Gold 
acht. Der oberste Teil, der mit der 
sigkeit nicht in Berührung kam, blieb 
zrändert und bewahrte den ursprüng- 
:n hellen Silberton. Eine mikroana- 
ehe Untersuchung an der Wiener 
mischen Hochschule hat ergeben, daß 
Medaillen zu mehr als 90 Prozent und 
gleichen Teilen aus Gold und Silber 
eht und daß die Täuschung durch 
er auf einer geschickten Ausnützung 
verschiedenartigen Einwirkung von 
etersäure auf Metalle beruht. Durch 
Eintauchen in die Säure, ähnlich wie 
1 Silbersude der Münzen, wurden die 
aren Bestandteile der Oberfläche weg- 
ammen und das Gold angereichert, wo- 
:h ein intensiverer goldiger Farbton 
damit der Eindruck einer stattgehabten 
Wandlung in Gold entstand. Wohl- 
.end kann man dieses Vorgehen auch 
geschickte Verwendung besserer che- 
:her Kenntnisse gegenüber einer blind- 
bigen Umwelt kennzeichnen. 
Darstellung des „alchimistischen" Me- 
ons zeigt im Zentrum das Doppel- 
rät des Kaisers Leopold und seiner 
1ahlin Eleonora, um das konzentrisch 
rei Folgen 40 Brustbildnisse von wirk- 
zn und erfabelten seiner Vorfahren bis 
einen saghaften Frankenkönig Phara- 
ld angeordnet sind. Wie aus der 
mung einer inhaltlich gleichen Serie 
ständiger Medaillen zu ersehen ist, 
imen diese und damit das von ihnen 
ingige große Medaillon von dem in 
n tätigen, aber biographisch noch nicht 
r erfaßten Wlachsbossierer Johann Per- 
n. 
Eduard Holgrrmir 

	        
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