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urteilen, erlebte die Schemnitzer Gold-
hmiedekunst im Verlauf des 17. und am
ufang des 18. Jahrhunderts eine glanz-
rlle Periode.
ner der besten und gleichzeitig auch
oduktivsten slowakischen Goldschmiede
s 18. Jahrhunderts, Johannes Szilassy
est. 1782), stammt aus dem Leutschauer
reis. Sein Name wurde durch pracht-
rllC, mit Schmelz und Edelsteinen reich
schmückte Kjrchengeräte bekannt. Mit
1er Anzahl von ungefähr zweihundert
onstranzen, Kelchen und Ziborien be-
lcherte seine Werkstatt unseren spät-
rocken Kunstbestand. Seine Arbeiten,
hauptsächlich liturgische Gefäße mit ge-
triebenen und gegossenen Barockornamen-
ten, buntemaillierten und mit Steinen ver-
zierten Blumenranken und Figuren sowie
auf Schmelzplättchen aufgetragenen Minia-
turen, bilden den Höhepunkt der spät-
barocken Guldschmiedekunst des Landes
(Abb. 7, S).
Erwähnenswert ist auch die Tatsache, daß
einer der Großen dieses Kunstzweiges, der
Siebenbürger Sebastian Hahn, ein gebür-
tiger Leutschauer war, der seine Heimat-
stadt als Geselle verließ, auf Wanderschaft
ging und in Hermanstadt seßhaft wurde.
Eine nicht allzu leichte Stellung hatten im
Laufe der Jahrhunderte die Preßburger
Goldschmiede. Die unmittelbare Nähe
Wiens mit seinem regen und auf hohem
Niveau stehenden Kunstleben bildete oft
eine unüberbietbare Konkurrenz im künstle-
rischen Schaffen der Stadt. Alles was N2-
men, Rang und Mittel besaß, befriedigte
seinen Bedarf an Kunstwerken und Luxus-
gegenständen in der nahgelegenen Resi-
denz. Aus diesem Grund paßte sich die
heimische Produktion mehr den An-
sprüchen der breiten bürgerlichen Schich-
ten an. Für die meisten Preßburger Gold-
schmiedearbeiten sind daher solide Aus-
führung und nüchterne Formgebung be-
Dcckclkanne, Bartholomäus Wcigl. 17. jahrhundvfl.
Lwrschau (Lcvnäz)
Zunftbechet der Handschullmathcrgcscllcn, Daniel
Faber, 18. Iahrhundert. Prcßburg (Bralislava)