:r Vorhang von Gustav Klirnt und
anz Matsch (zur Fertigstellung wurde
äter auch Gustavs jüngerer Bruder Ernst
imt herangezogen) aus dem Jahre 1883
noch heute im Depositarium des Theaters
Reichenberg aufbewahrt, und im dorti-
n städtischen Archiv findet sich inter-
aantes schriftliches Material, das die
nstände der Entstehung des Werkes
legt.
xf die Anfrage des Komitees für den Bau
s Reichenberger Theaters trafen von ver-
xiedenen österreichischen und deutschen
rmen Vorschläge für die Anfertigung der
nötigten Bühnendekorationen ein. Die
r den Bau verantwortlichen Architekten
llner und Helmer empfahlen, die De-
irationen von der Wiener Firma Brioschi-
lrgharcLKautzky herstellen zu lassen und
2 Wiener Maler Gustav Klimt und Franz
atsch mit der Ausarbeitung eines Ent-
irfes für den Theatervorhang zu betrauen.
ar Preis für dieses großflächige Werk
sollte die Summe von 1500 Gulden nicht
überschreiten.
Am 10.0ktober 1882 teilten die beiden
jungen Künstler dem Vorsitzenden des
Baukomitees, Karl Fink, mit, daß sie die
Aufgabe übernehmen, sich außerdem ver-
pHichten, bis zum 1.Dezember d. j. die
Skizze vorzulegen, und, falls ihr Entwurf
angenommen werde, den Vorhang bis zum
1._]uni 1883 um die angeführte Summe
fertigzustellen. Der Brief ist auf dem
Geschäftspapier der Firma Fellncr und
Helmer geschrieben; wahrscheinlich des-
halb, um dem Vorschlag der beiden damals
noch unbekannten Maler mit Hilfe der
bereits bewährten Architekten mehrGewicht
zu verleihen.
Mit einer kleinen Verspätung schickten sie
am 9. Dezember 1882 die Skizze ein und
legten ihr ein umfangreiches Schreiben bei,
worin sie ihre künstlerischen Absichten
darlegtcn. Darin heißt es unter anderem:
Vor allem sind die OHerenten der
„...
Ansicht, daß für das Stadttheater eir.
Provinz, wo das Theatcrrcpertoir so v4
schiedenartig ist, das Motiv des Hau}
vorhanges sozusagen ein allgemeines sr
rnuß; jedoch das J-lcitere" und ,Ern
allegorisiert. Wir wählten daher als Mol
des Mittelbildes den Triumph der Lie
(Hochzeit) als dominierend l-ieitere Sei
Während die Figuren im Vordergrund (
ernste Kunst symbolisieren sollen. l:
Gefertigten glauben, mit diesem Motiv r
Bild zu schaden, Welches in künstlerisc
poetischer und noch dabei klarer We
wirken wird. Das Mittclbild zeigt t
Hochzeitsschilf, welches von einer Scl
Liebesgötter in toller Weise gezogen wii
Amor selbst kniet triumphierend am Schi
bel des Schiffes mit hoch erhobener Fack
bewehrr mit Pfeil und Bogen, während i
zwei Amoretten bekränzen. Die übrig
Figurengruppen, welche mit venezianisch
Kostümen aus dem ldjahrhundert l
kleidet sind, sollen im allgemeinen v1
schiedene Szenen, die auf das Hauptmo