B' liagraphie zur Kunstgeschichte des 19.
Jahrhunderts. Publikationen der Jahn 1940
bis 1966. zusammengestellt von Hilda Ltatz-
moiut. mit tteteroten von K. Lankh .
F. Novotny und tt. a. svers. studiert zur
Kunst des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. A,
Forsetiurigiuiiternetimon der Fritz-Thynan-
stittung, Arbeitskreis Kunstgeschichte.
Prestel-Verlag 1968. 234 Seiten und
7 Abb.
Der Arbeitskreis ,.Kunslgeschichte" der
Fritz-Thyssen-Stiftung hat sich die Erforschung
der Kunst des 19. Jahrhunderts zur Aufgabe
gestellt. Vier Bände aus den Jahren 1965-1963
zeugen von dem intensiven Bemühen. Licht
in das Dunkel des uns so nahen Jahrhunderts
zu bringen.
Der letzteischienene Band. die Bibliographie
zur Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts.
kann als eine Fortsetzung des ersten gesehen
werden. Ging es dort in Vorträgen und
Diskussionen über das Thema "Historismus
und bildende Kunst" darum. einen Standpunkt
zu finden. van dem aus die vielfältigen
Kunsterscheinungen des letzten Jahrhunderts
gesehen werden können. so will der jüngste
Band der Reihe einen Uberblick geben über
das. was in dem Viertetiahrhundert seit
1940 zur Erforschung jener Zeit geleistet
wurde; zugleich gibt Hilda Lietzmann ein
handliches Nachschlagewerk.
Die Zahl von 4431 Titeln. die aus jenem
Zeitraum über die Kunst des vergangenen
Jahrhunderts festgestellt werden konnten.
sollte nicht darüber hinwegtäuschen. wie
wenig das Kunstschaffen dieser Zeit bisher
interessierte: es kann kaum einen Zweifel
dariiber geben. den eine Bibliographie zur
Kunstgeschichte des1B. oder 17. Jahrhunderts
quantitativ mehr zutage brächte.
Und dieses wenige sammelt sich um Schwer-
punkte. Ein solcher ist die französische Ma-
lerei. von der gesagt werden kann. daß sie
in ihrer Kontinuität überschaubar ist. auch
wenn die "Akademie" von dieser Betrachtung
weitestgehend ausgeschlossen blieb. In der
Plastik dagegen konzentriert sich das In-
teresse. wie K. Lankheit in seinem Referat
über "Den Stand der Forschung zur Plastik
des 19. Jahrhunderts" ausführt. auf: l-toudon.
Schadow. Canova. Thorvaldsen. Hildebrand
und Rodtn. Dazwischen liegt unbearbeitet
das große Feld derjenigen Künstler. die das
Gros der Denkmäler und der Architektur-
plaslik des Jahrhunderts geschaffen haben:
die Rauch-Schule. die mit die bedeutendsten
deutschen Plclstiker hervorgebracht hat.
Schwanthaler und die anderen Münchner.
die ganze zeitlich sehr spätliegende öster-
reichische Plastik. mit der einzigen Ausnahme
von A. D. Fernkarn. zu dem von H. Auren-
hammer eine Monographie vorliegt. Für die
Architekturforschung gibt es einen solchen
Schwerpunkt einzig in K. F. Schinkel. dssen
neuere Bearbeitung auf P. O. Rave zurück-
geht. Von dort aus gibt es zur Kenntnis der
Schinkel-Nachfolge manche Ansätze.
im ganzen ergibt sich das folgende Bild:
Bearbeiter fand die Frühzeit des Jahrhunderts,
also Klassizismus Empire. Regency. und das
Ende des vor_i_gen Jahrhunderts mit der
Auflösung und Uberwindurtg des Historismus.
dem Weg zum Jugendstil. zur Moderne.
Dazwischen ist auf weite Strecken ,.terra
incognita" (Grote).
Lankheit hat sich in seinem Referat aber
nicht nur mit der quantitativen Seite der
Forschung uber die Plastik auseinander-
gesetzt. sondern auch einige Fragestellungen
aufgeworfen. die bei der Beschäftigung mit
dem 19. Jahrhundert zu bedenken sind
(und dies nicht nur für die Plastik): die
Qualitätsfrage. also die Verhältnisse von
Kunst und Kultur. Handwerk und Kunst-
handwerk, Kunst und Kunstgewerbe zu- und
untereinander; die Säkularisierung sakraler
Motive. der wir im 19. Jahrhundert auf
Schritt und Tritt begegnen: das Problem der
Reproduzierbarkeit der Kunst und die Er-
satzstoffe: der Detailnoturalismus, der gerade
in der Plastik nicht immer der Komik ent-
geht. Das sind nur einige dieser Fragen.
Die Referate von F. Novotny über ..Die
neue Literatur zu Cezanrte" und H. G. Evers
über "Gedanken zur Neubewertung der
Architektur des 19. Jahrhunderts" befassen
sich mit Einzelfragen. Novotny rezensiert
die Cezonne-Literatur seit etwa 1950. wbh-
rend Evers die Frage nach dem Umfang des
Kunstgeschichtswürdigen in der Architektur
des 19. und 20. Jahrhunderts stellt, wobei
sich für ihn dieser Umfang als wesentlich
weiter erweist. als die Forschung bisher
sehen rnöchte, Doch verkennt er nicht. daß
es unmöglich st. die neue Gesamtheit des
Geschichtswürdlgen zu bearbeiten: dafür
empfiehlt Evers mit gesundem Pragmatisrnus
zuerst einmal die Sichtung der Quellen und
des Denkmalerbcstandes im weitesten Sinne.
Hans-Christoph Hoffmann
Der sohiuls-ltoman von sietried Fretberg.
"thrwerdetsehen..." 376 Seiten. Woll-
zelten-Verlag. Wien
Der Egon-Schiele-Roman ..lhr werdet se-
tten zeitgerecht zum Jahr bedeutender
österreichischer Schiele-Würdigungen er-
schienen, ist eine glückliche Synthese von
Gegenstand und Gestalter, Siegfried Freiberg
zättlt zu den wenigen Autoren der Gegen-
wart. die nicht nur sachberuftich in enger
Beziehung zu den bildenden Künsten stehen.
sondern dessen Wortmagie primär "male-
risch" genannt werden muß, Ihm steht eine
Feder zur Verfügung. die zum zeichnerischen
60
BUCHBESPRECHUNGEN
Umril], zum Pinselstrich. zur Aquarellfarbe
wird. wenn sie Gestalt und Atmosphäre
einer Malerwelt einfangt. Im Schiele-Roman
Freibergs ist mehr vom Wiener Fin de siecle
und der expressionistischen nung ins
Z0, Jahrhundert eingefangen als in den
kunstwissenscttaftlichen Analysen. Wie ein
Seismograph schwingt zwischen den Zeilen
dieser romanhaften SchielesBiagraphie die
spröde Einsamkeit des Berufenen. seine
Askese. sein Glühen und Verglühen. Der
Sohn eines allosterreichischen Bohnvorstands
in der Provinz. aus der Landbürgerlichkeit
in den städtischen Kunstbetrieb geraten.
kommt auch durch Vertrauen und Freund-
schaff des großen Guslav Klimt nicht von
seinem herben. einzelgängerischen weg ab.
Er war auf sich gestellt. auf seinen Mut. auf
die kurze Geniespanne seines Lebens.
Siegfried Freiberg zeichnet die spannungs-
geladenen Episoden und Stationen dieses
Materlebens. seinen Durchbruch aus der
Landbürgertichkeit ins Akademiestudium und
dessen vorzeitigen Abbruch. Der Dichter
vermag vor allem den transparent gewor-
denen Blick des Malers hinter die Äußerlich-
keit. sein Sehen dessen "was man nicht sieht",
das Aufspüren einer neuen Wahrheit und
Wirklichkeit anschaulich zu machen, er
öffnet Dimensionen des schöpferischen Geistes.
Freiberg bsitzt nicht nur das Vokabular
für den Lebensumriß dieses Mitbegründers
der Neukvnst-Gruppe. der früh auf inter-
nationalen Ausstellungen Aufsehen erregte
und doch zu keiner Ernte seinü Ruhmes
mehr karn. da er noch nicht dreißig ährig
nach Soldatendienst als Opfer des kriegs-
verseuchten Europa an der Spanischen
Grippe starb. Der Autor seiner Roman-
biographie läßt vor allem in den nieder-
ästerreichischen Schauplätzen von Schieles
Leben. in Tulln. Klosterneuburg und Neu-
lengbach. das Dämonium des Spiellertums
lebendig werden. es ist. als fände man die
Edvard-Munch-Slimmungen in Hamsuns
Büchern aufdie Danaulandschaft übertragen.
Freiberg ist eben mehr als Biograph. er
verdichtet ein Malerleben zur absoluten
Atmosohare und gewinnt ihm das Allgemein-
gültige. das Gleichnishafte ab. Der Roman
..lhr werdet sehen . . ." ist sensible Literatur.
ein Bruderwerk der Künste. das mit der
Gnade des Wortes das Geheimnis eines
bahnbrechenden Malers erhellt.
Ernst Wurm
Stadtlnuxeum Linz - Kumtiattrbuctt der Stadt
Linz 1967 (Kunst in Llnl um 1600). Hrsg.
im Verlag Anton Schrall 8i Co..
Wien und München (1967). 180 Sei-
tert. 150 z. T. farbige Abb.. brasch.
S 150.-.
Die vorliegende. bestens ausgestattete. auf
schweres Kunstdruckpapier gedruckte statt-
liche Broschüre legt schon rein äußerlich
Zeugnis ab vom Reichtum und Selbstbewußt-
sein der Donaustadt. deren rapides (und
bewältigtes!) Wachstum zu einer vertieften
und immer eingehenderen Beschäftigung mit
der eigenen Vergangenheit geführt hat.
Georg Wacha. der Leiter des Stadtmuseums.
besorgte die Redaktion und zeichnet auch
für den ersten der insgesamt zwölf Beiträge
verantwortlich. ln Befolgung des gestellten
Mottos schildert er in der Art eines wissen-
schofttichen Quodlibets in kurzen. nur lose
untereinander verbundenen Abschnitten die
historischen. geistesgeschichtlichen und pati-
tischert Voraussetzungen des Aufstiegs von
Linz in der Z.Hälfle des 16.Jahrhunderts;
u. a. geht es ihm um die Rekonstruktion der
fast vollig zerstörten Linzer Ansicht von 1565
im Palazzo Vecchio in Florenz und in Zu-
sammenhang damit um die Aufzeigung des
noch erhaltenenen Bestandes zeitgenössischer
Bauwerke in Linz selbst. Ein eigener Ab-
schnitt ist der landesfürstlichen Burg und hier
wiederum der durch den Umbau vorn An-
fang des 17.Jahrhunderts zerstörten Gan-
golphskapelle gewidmet: Sgraffiti. Wappen-
und Grabsteine. Zuriftatlribute. Werke der
Malerei. der Silberschmiede- und Zinn-
gießerkunst runden das Bild. das mit einem
ausführlichen Hinweis auf Reformation und
Gegenreformation. Bruderzwist und Bauern-
krieg in ihrer Bedeutung für Linz aiisklingt.
Die Gründlichkeit. mit der dieser 49 Seiten
umfassende Aufsatz obgefaßt wurde. wird
durch die mehr als 200 Anmerkungen belegt.
die wertvoll: Hinweise auf primäre und
Sekundäre Quellen bieten. Gertrud Höß
schildert Entstehung. Wiederverwendung und
Wandlungen eines Stodtansichtenzyklus des
16.Jahrhunderts. auf dem neben anderen
österreichischen Städten auch Linz aufscheint.
wobei einem ausführlichen Exkurs über die
Einführung der gregorianischen Kalender-
reform besondere Bedeutung zukommt. Paul
Zilpotz war der bedeutendste Hafner von
Linz. seine Ofen m einer davon im Öster-
reichischen Museum für angewandte Kunst 7
sind von großer kunstgeschichtlicher Be-
deutung; Fritz Blümel stellte eine kurze Ab-
handlung über diesen Kunsthandwerker bei.
Besonders wesentlich ist Alois Kieslingers
Beitrag ober Steinätzungen in obe erreich;
die zentrale Figur ist Andreas Plemnger, d r
Schöpfer des "Eferdinger Lledertisches .
Otfried Kaslner berichtet über das Zieh-
brunnengilter im Stift St. Florian. Justus
Schmidt erzählt über die Berufung des be-
rühmten Jesuitenpredigers Georg Scherer
nach Linz. Auch einer der wichtigsten frühen
Meister des Glcßschnitts. Caspar Lehmann.
hat sich kurz in Linz aufgehalten und eine
Linzerin geheiratet. Der verstorbene Erich
Meyer-Heisig widmete ihm einen umfang-
reichen Beitrag samt chronologischem An-
bang. Abweichend vom Brauche der Zeit
brachte Linz nicht weniger als fünf Stadt-
richterschwerter hervor. und das in kaum
mehr als einem halben Jahrhundert. Her-
mann Baltl (Graz) versucht zu ergründen,
aus welchen Ursachen heraus es zu dieser
Hypertrophie kam. Der kurze Artikel von
Lucas Wüthrich befalJt sich mit den soge-
nannten Merianischen Ansichten von Linz.
das Thema ist durch die Gegenüberstellung
einer Originalzeichnung aus der Merianzeit.
die dem Frankfurter Topographen als Vor-
lage diente. mit einer primitiven zeitgenössi-
schen Kopie und dem ausgeführten Stich ge-
geben. Nun kommt wiederum Gertrud Höß
zu Worte. die zum Problem der Linzer Stadt-
ansichten nach Vatckenborctt und Merian
Stellung nimmt und darlegt. wie durch Jahr-
hunderte hindurch ohne Rücksicht auf die
tatsächlichen Wandlungen des Stadtbildes
immer und immer wieder einige wenige
"Grundansichten" mehr oder minder getreu
kopiert wurden (zuletzt 1923!). Linz war um
1600 auch eine Erzeugungsslätte eines selte-
nen Typs von Musikinstrumenten. nämlich
der sogenannten Orgelktaviere. von denen
sich zwei von Valentin Zeiß hergestellte
Spezimina erhalten haben. John Henry van
der Meer geht auf diese interessanten Objekte
mit aller Ausführlichkeit ein.
Die letzte Abhandlung stammt von zwei
Autoren: lm August 1966 wurden in Linz-
Küferfeld einige Natgräber gehoben. in
denen Erschlagene aus dem Ende des Dreißig-
jährigen Kriegs beigesetzt waren. Eines der
Individuen hatte Lederbeulel mit zahlreichen
Silbermünzen mit sich; Amilian Kloiber be-
richtet über die Fundumstdrtde und beschreibt
die Individuen und die mit ihnen beigeselzten
Objekte. Bernhard Koch hat das Referat
über die numismatische Seite des Fundes
übernommen.
Fast allen Aufsätzen sind neben Anmerkungen
auch beschreibende Verzeichnisse beige-
geben: der wissenschaftliche Wert des Jahr-
buches steht jenseits aller Diskussion.
Ernst Kötler
t-tadeinar özelt. Stift Zwettl. 4a seilen.
Verlag Schnell a. steiner. München-
Zürich. 1959. 2. Auitage
Als 30. Band der Reihe ..Große KunstfOhrer".
einer Schriftenfolge. die der Verlag im Laufe
der Jahre herausgebracht hat und die sich
zu Recht einer großen Beliebtheit bei den
reisenden Kunstbetrachtern erfreut. liegt die
Veröffentlichung über das Stift Zwettl im
Waldviertel nun in der 2. Auflage vor. Nach
einer kurzen Einleitung über den Zister-
zienserorden wird die Gschichte des Klosters
gerafft und zusammenfassend geschildert. Es
folgt der in die zwei Abschnitte ..Das Bau-
schaffen bis zu Beginn der Barockzeit" und
..Das Bauschaffen in der Barockzeit" ge-
gliederte Teil, der ganz auf die Kunstdenk-
mäler des Stiftes bezogen ist, dabei sich aber
immer wieder bemüht. dem Leser. von der
Funktion des Ordenslebens her. die Ge-
staltungen zu erklären. ln einer allgemein-
verständlichen Sprache werden die einzelnen
Bauabschnitte und besonderen Merkmale
in den verschiedenen Anlagen erortert. auf
Besonderheiten aufmerksam gemacht und
mit den Zeitläuften konfrontiert. Auch der
Einrichtungen und der Kleinkunst wird ge-
dacht. Einige Grundrisse und Lagepläne
sowie sehr zahlreiche Abbildungen ergänzen
das Wort und geben dem Besucher des
stittes auch später. wenn er zu l-lause die
Broschüre in Ruhe durchliest. manchen
wertvollen Anhaltspunkt fürseine Erinnerung.
Für den. der sich mit dem Stift und seinen
Kunstschätzen intensiver beschäftigen will.
ist ein kleiner (leider allzukleiner) Literatur-
hinweis am Ende des Bändchens beigegeben.
Alots voget
Innsbruck '67 m Eine Dokumentation der
XVIIl. österreichischen Jugendkulturwoche.
Sigbert Mohn Verlag. 1967.136 Seiten
Nach dem erfreulich kurz gehaltenen Teil
der an die Veranstaltungen der Jugend-
kulturwoche gebundenen Texte folgen Bel-
spiele der eingesandten Arbeiten. Gekonntes
und Beherrschtes steht neben Versuch und
Auftakt. Von Horst Lothar Renner sind zwei
Arbeiten aufgenommen. Für titlüt-lsentexte"
bekam er den Prosa-Preis. Es handelt sich
um einen Bericht ohne Anfang und Ende.
einer in hümmerndem Rhythmus abge-
haspeltert Erzählung. die sieben Seiten füllt.
Sieben Seiten ohne Punkte. ohne Absatz.
mit unzähligen Beislrichen, mit JarldVschen
Anklängen und alles in Kleinschreibung.
Es ist ein Durchexerzieren der sprachlichen
Möglichkeiten. wie es auch lnge Dapunt in
ihrem "Schattenspiel" vorlegt: nur scheint
uns gerade bei ihrer Arbeit. durch die Kürze.
das konsequente Fallen aller Satzzeichen und
dem planmäßigen Wechsel auch durch die
"Drei Wörter mit K" letzten Endes mehr
an Aussage gegeben. Neränderungen". die
mit dem Hürspielpreis ausgezeichnete Arbeit
Renners. ist ein kurzes Zweipersonenstück
voller Anktange. Erinnerurtgsmontagen und
settr gut gesetzter ossoziativer Bilder. Sehr
begrüßerlswert. welch großer Raum dem
Zuhörer zum eigenen Mitspiel gelassen wird!
Rudolf Weilhartner bekam für 10 Genesis-
meditationen si er berechtigt den Lyrik-
Preis. Eliot w e in disem Zusammenhang
zu nennen. Wir glauben von weilharlner
nach viel erwarten zu dürfen, Der Dramen-
Preis ging an Hans Heinrich Forma
Linzer. der sich bereits einen Namen l
hat. seine .,Elagenvögel" zeigen. di
diesem Fach ganz zu Hause ist. Wi
die Lyrik von G. F. Jonke. Sibylli
Peter Paul Wiplinger und Oswald l
zu nennen. Von Hermann Gail tta
schon Besseres gelesen. Bert Berki
bringt. wenn auch zu wenig ve
eine harte, realistische Sprache. ln ät
Bereich bewegt sich Peter Slavik. d
weicher. dafür aber auch lyrischer
den Prosaarbeilen wollen wir bi
"Der Sonne entgegen" von Monikc
und "Persephone" von Michael
nennen. Namen. die man sich merkt
Barbara Frischmuths Variationen ü
Thema sind im Aufbau zwar nic
doch gut rettektiert. Sowohl Berndt
als auch Günther Rtezky greifen zur
rung von Ausnahmesituationen, d
Kräfte überfordern.
Eine kurze Bibliographie irn Anha
über die Autoren Auskunft. Einige s
Druck- und andere Fehler haben sic
eingeschlichen und wären leicht
meiden gewesen. Dali von Riezkv i
burlsiohr unbekannt ist. ist kaum g
ot
Gisela Scheffler. Hans Klacker. B
tungen zum Schnitzaltar der Pachar
Südtirol. SchIern-Schrlften 248. lnn
1967. 188 Selten. XXXII Bild
brosch.
Diese Schrift ist aus einer Münchener
tation hervorgegangen und setzt s
dem Werke eines jener für das clusg
Mittelalter so typischen Altarbauuntert
auseinander. die nicht nur als eigens
Künstler tatig waren. sondern aut
große Werkstatt mit streng aufg
Arbeitsgebieten betrieben. 1481 wird
zum ersten Male namentlich genar
1498 schweigen die Urkunden 0b
Urkundlich gesicherte und datierte
sind der ehemalige Hochallar von Sl
hard in Passeier und der ehemalige
allar der Pfarrkirche zu Kaltern, Da:
men eine Reihe von Arbeiten. die die
auf Grund slilkritischer Uberlegunge
Klocker mit Sicherheit zuzuschreiben
Lage ist. nämlich der Flügelaltar
Franziskanerkirche zu Bozen. der Tt
Altar. der Hochaltar der St. Stephar
zu Pinzon und der Barbaraaltar aus!
Eine Reihe van Einzelwerken m
ftguren - aus zerstörten Altären et
das Gesamtbild des Lebenswerkes
fruchtbaren Künstlers. Werkstatt:
schließen sich an. Der Zusamm
zwischen Eigenhdndigem und der wi
produktiort wird in einem eigenen A
erläutert: die Autorin kommt zum
dafJ die Arbeitsteilung eine Frage des
der Dargestellten und ihrer Stellt
Gesamtgefüge des Schnitzaltares wa
führlich wird die künstlerische H
Klockers abgehandelt. wobei die Bezie
von Hans Moltscher bis zum Meist
Tafeln eines Stephanusoltars in t
reichen. Kein Wunder. daft auch dt
hältnis Klockers zu Michael Facher I
sichtigt war. Klocker ist eingesponner
koordinotennetz, das von den Regiar
Südtlrols gegeben ist - vom Vint
vom Raum Sterzing-Meran. von
und dem Eisacktal. von Bozen bis zum
tal. Exkurse, von denen der wichligs
Rekonstruktion des Sterzinger Altai
Thema hat. beschließen die mit Ge
haftigkeit und großem Wissen ab
Publikation. deren Bild durch einen t
Urkundenleil abgerundet erscheint.
Summa summarum: Eine Zusammen
des jetzigen Standes der Forschung, t
durch Ergebnisse eines besonders sorgt
Schauens und Anolysierens.
Ernst
Robert Fleischer, Antike Bronzestatuet
Carnuntum. Röm. Forschungen in Nö..
Graz-Köln 1966. 58 Seilen. 94
brosctt.
Die Schrift besteht im wesentlichen au
kurzen. vorwiegend für Laien bestl
Einführung in Thematik und Probl
dieser bescheidenen Kunstwerke a.
ersten drei Jahrhunderten unserer Al
einem sehr ausfuhrltchen Katalog. i
die Objekte nach sämtlichen nur e
lichen Gesichtspunkten beschrieben
Alle Gegenstände sind abgebildet. die
werden dem naiven Reiz der Kleirtkuns
gerecht.
Ernst
EINGELANGTE BÜCHER
Michael und Renate t-lerll. Laokoon -
druck des Schmerzes durch zwei Jahrtat
64 Seiten mit drei mehrfarbigen und
farbigen Abb. Leinen. 1968. Verlag
Thiemig KG. München. DM 12.80
Franz Eppel. Die Eisenwurzen. Land zv
Enns und Erlauf in Eisenerz. 246 Seitet
72 Bildtafeln auf Kurtstdruckpapier. Bal
Einband. 1968. Verlag St. Peter, Sol
194.-