MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XV (1970 / Heft 109)

DER MALER, PLASTIKER u 
DESIGNER CORNELIUS K0 
Im vergangenen Jahr stellte der junge Pla 
Maler und Designer Cornelius Kolig in der ,.G 
an der Stadtmauer" in Villach a einer Stac 
immer mehr und mehr ein kultureller Schwer 
Kärntens zu werden verspricht - aus. Das is 
kein Zufall. Der Künstler, ein Enkel des beka 
expressionistischen Malers Anton Kolig, wur 
nahen Vorderberg im Jahre 1942 geboren un 
heute, nachdem er 1960 bis 1965 auf der Akai 
in Wien bei den Professoren Dobrowsky, E 
und Weiler studiene. wieder in seiner Heim 
gibt ein sehr augenfälliges Beispiel dafür, da 
Leben auf dem Lande nicht mit einem Zt 
bleiben im Formalen, im Geistigen, ein Zt 
bleiben gegenüber dem Zeitgeschehen und s 
Forderungen parallel gehen muß. Im Gegi 
Cornelius Kolig gehört heute mit zu jenen Plas 
Österreichs, die am meisten auf verschier 
Ebenen des bildnerischen Schaffens vorpres 
Daß sein Einsatz nicht vergeblich ist, das b: 
eine ganze Anzahl von Ausstellungen, so etvi 
Beteiligung in der "Moderna Galerija" in Ljul 
1961, im Design Centre 1968 in Wien ur 
Museum des 20. Jahrhunderts in Wien nor 
selben Jahr. Auch auf Einzelausstellungen 
der junge Künstler schon hinweisen, erstrn. 
der Galerie St. Stephan, Wien, 1963. In ihr 
er auch 1968 noch einmal aus. im selben 
zeigte er seine Arbeiten bei Oantas in Wien. 
der Ausstellungen fand viel Beachtung, und 
kann auch bereits auf öffentliche Aufträge 
weisen. 
Sicher gibt es von Cornelius Kolig noch E 
die ihn als Nachfahreniener Nötscher Malergr 
der seine Großväter angehörten, ausweisen 
ziehungsweise an sein Herkommen erinnern, 
diese frühen, noch aus der Knabenzeit stammt 
Erinnerungen, die freilich schon seine Begz 
verraten, liegen weit hinter ihm. Er ist gan 
Mensch seiner, unserer Zeit. Schon seine 
Kollektive zeigte "Röntgenplastik und Rön 
graphik". Wir sehen bereits aus dem Titel, da 
Autor der Werke gewillt ist, sich der Gegebenl 
unserer modernen Welt zu bedienen und die 
nischen Errungenschaften und Erfahrungen 
künstlerische Zwecke einzusetzen. 
In den nächsten Jahren wendet sich Kolig nu 
Verarbeitung von Kunststoffen zu. Unter Plex 
kuppeln sind grellfarbige und fahle Schaum: 
Polyester- und Foliengebilde plaziert, die in 
und Form etwas Ungustiöses haben und am eh 
an Innereien, aber auch an verunreinigte unr 
der Natur wieder überwucherte Meeresböde 
innern. Hier werden Bereiche in das Bildnei 
einbezogen, die bis ietzt noch kaum Beacl 
gefunden haben. 
Eine weitere Erfahrungsmöglichkeit will Kolii 
seinen Jasträumen" erschließen. Bei den einf: 
handelt es sich um aufblasbare Schaumgu 
objekte, in die sich der Mensch zu setzen hat 
die er, ähnlich einem Kleidungsstück, anlegen 
Hier geht es Kolig um eine Bewußtseinserweite 
um Erfahrungen des ganzen Körpers und nicl 
um die der Augen oder der Hand. Bei einem 
wurf für einen großen Innenraum sind auch 
peraturregelungen und Geruchs- und Tonteml 
rungen vorgesehen. Ein Kußstimulator soll 
Schüchterne zusammenbringen. Daß bei letz 
und auch bei manch anderen Entwürfen Kolig 
Herstellung verschiedener pneumatischer Ge 
so etwa einer .,Barrikade zur Lahmlegung 
Schiffsverkehrs in den venezianischen Kan. 
Camelius Kolig, Manipulierbaves Objekt, was. Ple 
Eisen verchrom 25X4ZX42 cm 
Comelius K0 Architektur-Plastik, 19GB. Plexiglas, 
Schaum, Eisen verchromt, 5Sx38x30 cm 
Cornelius Kulig, Optisches Signal, 1969. Plexiglas, 
verchromt, 2BOX14OX5O cm i Rundumkennlsl 
(Wettbewerb für die Volksschule Annabichl bei Klage! 
1. Preis und Ausführung) 
Comelius Kolig, Reliefplaslik, 19s7. Polyastev, 
Hartschaum, Marmor, 171 x90x21 cm 
Comelius Kolig, „Menschodromß eine tragbare l 
1968. PVC, Luft oder Helium 

	        
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