zwei Felder in der Ostwand, die gesamte Süd-
wand, die gesamte Westwand und zwei
breite sowie 14 schmale Felder in der Nord-
wand zur Verfügung. Diese Malereien machten
im wesentlichen das Bildprogramm aus. Es
kamen noch einige Hinweise in der Ausstattung
und in der Aufhängung der Gemälde im Innern
hinzu. Die Entwürfe Kaulbachs zu den früh
von Witterungseinflüssen verwischten Male-
reien am Außenbau des Gebäudes wurden im
mittleren der schmalen Oberlichtsäle ausge-
stellt; sie sind erhalten geblieben und lassen
die Rekonstruktion des gesamten äußeren
Bildprogramms zu44.
An der Ostfassade, der Eingangsfront, waren
zwei Felder (Abb. 13-17) neben der mittleren
Fenstergruppe bemalt. In jedem Feld stellten
drei nebeneinander sitzende Frauen drei Kunst-
gattungen dar: Im rechten Feld saß in der
Mitte die Architektur, durch eine dorische
Tempelfront hinter ihr gekennzeichnet, rechts
die Erzgießerei, die flüssiges Metall in eine
Form schöpfte, links die Bildhauerei mit der
Statue Ludwigs I. in den Händen; im linken
Feld saß in der Mitte die Monumentalmalerei,
durch ein Fresko der Himmelfahrt Christi
gekennzeichnet, rechts die Vasenmalerei, mit
dem Pinsel an einer Vase arbeitend, links die
Ölmalerei mit dem Tafelbild zweier Heiliger
in der Hand.
Im langgestreckten Mittelteil der Nordwand
öffneten sich 15 Rundbogenfenster, zwischen
denen 14 schmale Wandfelder freiblieben.
Kaulbach nutzte sie für die Darstellung einer
repräsentativen Reihe von Künstlern, die für
Ludwig I. tätig waren. Diese Reihe ergänzte
das Programm von Bildhauerstandbildern der
Glyptothek und das Programm von Maler-
standbildern der Pinakothek. Von links nach
rechts waren dort aufgereiht: Thorvaldsen mit
seiner Statue des jason; Klenze mit einem
Reißbrett in der Hand und einem Kapitell
zu Füßen (Abb. 15); Ziebland mit einem
Kapitell neben sich und einem Modell der
Bonifaziuskirche auf dem Knie; Schwan-
thaler mit der Bavaria zu Füßen, einer Schrift-
rolle in der Linken; der Kunsthistoriker
Schorn mit Schriftrolle und Feder; Gärtner
mit Kapitel], Zirkel und Winkelmaß; Schnorr
von Carolsfeld, auf ein Reißbrett mit einer
Zeichnung gestützt; Heinrich von Hess mit
Palette; Rottmann mit einer Leinwand und
Palette; Cornelius, dessen Werke auf einer
Tafel zu seinen Füßen verzeichnet waren;
Ohlmüller mit einem Modell der Mariahilf-
kirche; Peter von Hess mit Buch und Feder;
Kaulbach selbst mit auf dem Rücken verbor-
genen Händen; Schraudolph mit Palette und