)I'CVlCl' ues nen. ivien ceienrirt wurde das
des glorwürdigen Martirers Joannis
nuceni" sowie, daß seine heroische Stand-
keit in der Hofpfarrkirche St. Michael
seine Darstellung in einem „herrlichen
ld- und Triumph Wagen" gefeiert Wor-
ei. Am 4. Juni findet sich im Annoncenteil
s ein Büchlein mit Anleitungen zur Nepo-
ndacht empfohlen. Der Kult kann hier
in seiner ganzen Breite, wie er nunmehr
iderschaften etc. zu beobachten ist, darge-
werden.
iger ist der Hinweis auf einige Merkwür-
ten dieser Berichterstattung. Am 31. Juli
erwähnt das Diarium, daß in der Mi-
rkitche aus Anlaß eines Nepomukfestes
teue Kapelle eingerichtet worden sei, mit
auf „eine gantz neue Manier kunstrei-
md würklichen Stürtzung von sogenanter
r-Brucrken in dem Moldau-Flus gantz leb-
ürstellenden Altar-Blat". Ikonographisch
aan also um möglichst drastische Wieder-
ler Prager Situation, ja um getreue Nach-
ig jener Statue bemüht, die die Prager
xrücke ziert (ihr Ursprung aus dem
er Modell des schon an der Pestsäule
raben beschäftigten M. Rauchmiller darf
benso wie ihre weitere Entwicklung über-
n werdens). Schon 1722 hatte das Diarium
ner Nr. 48 ein „Extract Streiben" aus
wiedergegeben, worin es von einer dort
ichteten Nepomukstatue hieß, sie sei „von
berühmten Bild-Hauer aus Nußbaum-
nach Form und auch schier Mesur der
:n dieses Heiligen, welche auf der Prager
an stehet, künstlich und lebhaft ge-
tet". Pavia war damals mailändisch-
aichisch, und an die Mailänder Tradition
[eiligenverehrung darf in diesem Zusam-
ing erinnert werden, zumal sie durch des
's Namenspatron Karl Borromäus seit
n in ganz Europa vorbildlich geworden
Nun fällt aber ein Unterschied in den
tmsberichten auf, soweit sie die Vereh-
des heiligen Nepomnk etwa in Wien,
eich oder Böhmen einerseits behandeln,
1 entfernteren Ländern oder Städten an-
eits, z. B. im eben erwähnten Pavia, in
ta auf Sizilien oder später auch in der
zichischen Walachei. In Pavia wird die
i in einer „Geist-Militärischen Procession"
die ganze Stadt zur Brücke begleitet.
eine Kompanie Kürassiere vom kaiser-
Regiment Loccatelli, gefolgt von vieler-
derem kaiserlichen Militär, drei Bruder-
zn, den Karmelitern, den Feuerwerkern
tiserlichen Artillerie u. v. m. Nicht weni-
cheint das kaiserliche Protektorat auf
n präsent. Sizilien war während eines
1er Regierungszeit Karls VI. österreichisch.
er Kaiser für den Platz vor der Kirche des
an Dominicus in Palermo „IOOO Thaler"
ine Mariensäule spendet, dieses
liche Engagement im Wiener Diarium am
i ausdrücklich erwähnt. Desgleichen bei
Nepomukstatue, die in Messina als „erste
:he Statua" überhaupt aufgerichtet wurde
laher schon durch das abermals betont
rische Zeremoniell eine Menge Volkes an-
iindeutig heißt es hier in den Inschriften
Yiariumsmeldung vom 18. Dezember 1723:
inante Carolo Vl Rom. Imp. Germ. Hisp.
wird
Hung. Bohem. Utriusque Siciliae etc. Rege"
und weiter „Sub Zelante Gubernio Excel]. ac
Illustr. Domini Domini Georgij Olivieri Co-
mitis de Wallis Generalis et Gubernatoris Urbis
Messanae". Nicht weniger präsent ist das kaiser-
liche Regiment bei der Installierung des Nepo-
mukkults in anderen entfernteren Gebieten der
habsburgischen Einflußsphäre. Ninnnt man die
Situation nach der einige Jahre später erfolgten
Heiligsprechung in diesem Zusammenhang vor-
weg, so ist auf den Diariumsbericht vom 16.
September 1730 zu verweisen, der sich seiner-
seits wieder auf eine Meldung vom 28. August
aus der „Österreichischen Walachei" bezieht.
Darin heißt es, um des Johannes v. Nepomuk
„Glor und Ehr auch in selbiger Provinz ein-
zuführen", habe man „die von Wien dahin
unverletzt gebrachte und diesem Heiligen ge-
widmete große Statua auf dasigem Platz...
aufstellen lassen" und die üblichen Zeremonien
veranstaltet, wie etwa die „Loßbrennung des
großen Geschützes". Genannt wird auch der
eigentliche Akteur dieser Verpflanzung des Ne-
pomukkults: es ist der kaiserliche Landeshaupt-
mann.
Und nun gegenüber solcher Präsenz kaiser-
licher potestas der Kontrast in Wien, in Öster-
reich, in Böhmen! Weder Kaiser llOCh Kaiserin
sind beim feierlichen Gottesdienst in St. Stephan
anwesend, der nach der Seligsprechnung ge-
halten wird. Das Diarium vom 20. Mai 1722
meldet nur die Teilnahme der Kaiserinwitwe.
Selbst sieben Jahre später, nach der Kanonisa-
tion, berichtet das Diarium zwar von einem
großen Nepomukfest in Wien, nicht aber von
einer Anwesenheit des Kaisers, der jedoch
am selben Tag, den 10. Mai 1729, am Gottes-
dienst anläßlich der Kanonisation der viel we-
niger bekannten Margarita von Cortona teil-
nimmt. Geradezu auffällig wird diese Zurück-
haltung anläßlich der Reise der Majestäten zu
den Krönungsfeierlichkeiten in Prag. Zu einer
Zeit, da das Diarium allenthalben von Nepo-
mukfeiern rings im Lande berichtet, von Ehren-
pforten, Prozessionen anläßlich seiner Selig-
sprechung (vgl. etwa die Meldungen am 20. 5.
1722, 5. 5. 1723, 25. 5. 1723, 7. 6. 1723) wird
unter den festlichen Zurüstungen an allen Sta-
tionen der kaiserlichen Reise nichts von An-
dachten und wenn - wie aus Prag am 7. Juli
1723 - nur der alten pietas austriaca gemäß,
von solchen vor der dortigen Dreifaltigkeits-
säule und der Mariensäule berichtet (vgl. auch
die Nummer vom 15. 8.). Selbst in Prag scheint
den Berichten zufolge keine Johannes-von-Ne-
pomuk-Andacht stattzufinden, und falls einmal
das Grab des Märtyrers besucht wird, so ist es
die Kaiserin, die sich aus diesem Anlaß in den
Veitsdom begibt, und nicht der Kaiser (vgl. die
Ausgaben vom 27. 7., 8. 9., 5. 10.). Lediglich
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