Wilhelm Mrazek
Der lllusionismus der
bar__0cken Deckenmalerei
in Osterreich
Nach den Kriegsiahren des 17. Jahrhunderts und
noch während der siegreichen Kämpfe mit den
Türken begannen sich auch in den östlichen Ge-
bieten der österreichischen Erblande die Ver-
hältnisse zu konsolidieren. Kaiser Leopold l.
und Karl VI. ließen nichts unversucht, um die
politische Vormachtstellung im Danauraum
wirtschaftlich zu unterbouen und zu festigen. So
wurde der Merkantilismus, das Wirtschaftssystem
des genialen Stoatsmannes Colbert, übernom-
men, um mit seiner Hilfe die „Wiederbringung
einer gesegneten Nahrung und Gewerbes" im
Lande herbeizuführen.
Im Jahre 1684, ein Jahr nach der Türkenbelage-
rung von Wien, erschien unter dem Titel: „Oster-
reich über alles, wenn es nur will!" das Werk
des bedeutendsten Propagandisten eint
kantilistischen Wirtschattssystems, Philip
helm von Hörnigk. Österreich schien de
fasser ein unerschöptlicher Quell an Rol
und daher alle Voraussetzungen zu k
sich „in kurzem über alle anderen Slaa
Europa zu erheben".
In diesen Jahrzehnten flarierten Hanc
Gewerbe in den Habsburgischen Erl:
Ein sich ständig mehrender Reichtum i:
eine außerordentliche kulturelle Blüte,
alle Künste ihren Anteil hatten. Der H
Regierungsadel und die Kirche unternahn
les, um die Verluste der Kriegszeiten we
chen und ihrem gesteigerten Repräsenlol
dürtnis zu entsprechen.