"igem Aufenthalt in Venedig über Salzburg nach
Nien kam. Er war der erste Österreicher, der
große Aufträge erhielt und die Monopolstellung
1er Italiener durchbrach. Ihm gelang es zum er-
aten Male, die illusionistische Raumsteigerung
nit rein koloristischen Mitteln durchzuführen.
Damit erreichte er eine künstlerische Entwick-
ungsstufe, die weit über der gleichzeitigen
scheinarchitektonischen Lösung Pozzos lag. Noch
zu Lebzeiten J. M. Rattmayrs {traten mehrere
österreichische Freskanten auf den Plan. Sie ge-
wörten iener Generation an, deren Geburtsdaten
JtTt 169011700 lagen: Daniel Gran, Bartolomeo
Ältomante und Paul Troger. Diese Künstler bra-
:hen endgültig die Herrschaft der Austroitaliener.
Sie begannen sich an Rottmayrs Lösung neu zu
orientieren und entfaltetenleine österreichische
(unstrichtung, deren wesentliche Akzente in der
Äusbildung und Umwandlung koloristischer
Werte gelegen waren.
Daniel Gran beschritt als erster diesen Weg. In
seinen zahlreichen Werken und besonders in der
Raumdekoratian der kaiserlichen Bibliothek ver-
ä
wirklichte er ienes atmosphärische Gestaltungs-
prinzip, welches das schwere Pathos des Früh-
barocks zur hellfarbigen Harmonie des Hoch-
barocks auflockerte. Alle seine Deckenmalereien
überraschen durch ihren lichtgelben Gesamt-
charakter. Vor einem hellen Hintergrund schei-
nen alle Gestalten aus einer Lichtfülle nach unten
zu schweben. Auf diese Weise erschloß Daniel
Gran eine neue und polare Gestaltungsweise
der barocken lllusionsmalerei; die hinabschwe-
bende Gesamtbewegung einer figuralen Kompo-
sition aus den idealen Sphüren eines milden
Lichtes in einen durch Farbwerte gestimmten In-
nenraum.
Neben Gran und Troger hatte Bartolomeo Alto-
monte ausschließlich pravinzielle Bedeutung. Zeit
seines Lebens schuf er für die zahlreichen Stifte
Ober- und Niederösterreichs und überschritt nie-
mals den Kreis seiner klösterlichen Auftraggeber.
Obwohl er bis in die siebziger Jahre tätig war,
blieberseinerhochbarockenStilformtreuundtand
keinen Bezug zu den Tendenzen des Rokokostils,
der sich ab der Jahrhundertmitte ausbreitete.
Von größter Bedeutung und von stärks
fluß auf die Weiterentwicklung der ös
schen Deckenmalerei war Paul Troger. A
ler und als Lehrer an der Wiener Akadt
bildenden Künste war er jene schulbilde
sönlichkeit, die die großen Freskanten
ten Generation heranzog. Den Höhepun
zahlreichen Werke, die ab 1730 Jahr
erschienen, erreichte er mit der Ausma
Altenburger Stiftskirche. Zusammen mit
teren Fresken im Stiftsgeböude gelang
hier, die Thematik der strahlenden Lict
nungen in der kraftvollsten Weise darzu
Die dritte Generationsreihe von Künst
1710120 geboren, stellte die größte 2
unterschiedlichen Persönlichkeiten und E
gen. Fast alle kamen von der Wiener A
und waren Schüler Paul Trogers. Ihr
lerischen Probleme waren daher ausst
solche der Farbe, des Lichtes und d
dunkels. Eine geschlossene Gruppe bilc
Tiroler Schüler, die, im engsten Anschlu
Manier ihres Meisters, in Bayern, in Tir: