30. 31 x 22 cm
ono rammist l P, Kreuzigung. SalzburglPassau,
115 O. Bein-Relief, Dchm. 3,5 cm.
rristoph Angermair, Konzert der Musen. Re-
f an dem 1618-1624 für Kurfürst Maximi-
n l. ausgeführten Münzschrein. Reliefgröße
x 12,8 cm
(urigen 1-1O
die Varkriegsaufstellung der
724 von Rudolf Berliner besorgt worden war, vgl.
i Bericht in: Museumskunde, Bd. XVll, 1924,
ff
f Berliner, Die Bildwerke in Elfenbein, Knadien,
- und Steinbodihorn, Kataloge des ladverisdien
rialmuseums, Bd. xlll, 4, Augsburg 1926. - lrn
iden zitiert: kbi. Berliner.
die Erwerbungsberichte des Bayerischen Ndrid-
seurns im Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst,
ilge, lad. xv, 1964, s. 227, - Bd. xvlll, 1967,
s - Bd. xx, 1969, s. 251, - Bd. xxl, im, s. 207.
el Grünwald, cllfiStüpll Angermair, Studien zu
und Werk des Elfenbeinschnitzers und Bildhauers.
München 1971. Erscheint demnächst als Band v der
Münchner Kunsthistorische Abhandlungen.
lerliner, Nr. 124.
Th. Müller, Frühe Beispiele der Retrospektive in
leutschen Plastik. Bayer. Akademie der Wissen-
en, Philas.-histar. Klasse, Sitzungsberichte, Jtig.
H. 1, s. 22. - Zum Werk des Monagrommisten I. F.
r ein Medaillanrelief CIUS Bein mit der Darstellung
Kreuzigung (Dchm. 3,5 cm), das bisher G15 rrltdlierl,
16. Jahrhundert" galt (Abb. 3, vgl. Kdi. Berli-
lr. 10a). Als Vergleichsbeispiele sind zu nennen,
lreuzigungsreliefs im Herzog-Anton-Ulrich-Museum
Iunschweig (vgl. E. F. Bange, Die Kleinplastik der
tien Renaissance irl Holz und Stein, München
Tafel so) und in Privatbesitz Reni io. Kurz, A
or of the Danube seliddl. The Burlington Magazine
im, s. 217 l. Abb. 41 sowie zwei Reliefs der Be-
rig Christi - eines davon mit MOHOQTGITIITI I. P.
r Eremitage in Leningrad (M. Liebmann, Relefy
grclmmlsta l P i ega sirblv v Eremitclie,
zeniid gosudurstvennogo Ermitaia, XXIV,
1963, S. 2711.).
rglelenen der Branzetürklapfer aus Kirchheim van
i eerlidrd, A. Feulner u. Tli. Müller, Geschichte der
iien Plastik, München 1953, Abb. 379. s
Berliner, Nr. 134. - Th. Müller u. A. Schädler,
i Petel 1601-1634, Ausstellungskatulag München
Nr. 11 - E. Grünenwald, Leonhard Kern, Schwä-
Hall 1969, s. so. - L. L. Meiler, zur Frühzeit
Grd Kerns. Pantheon 2a, 197a, s. 39 n.
lerliner, Nr. 129, Nr. 359.
lrim. 1- Fetel-Katalog,1964, Nr. 1.
Elfenbeinsammlung,
Lenin-
4
M. Grünwalds' verdanken wir die Kenntnis,
daß Angermair auch große Holzfiguren ge-
schnitzt hat, die stilistisch freilich mehr an der
Holzplastik seiner Heimatstadt Weilheim orien-
tiert sind. - Das Hauptwerk, der Münzschreins,
entstanden zwischen 1618 und 1624 im Auftrag
Maximilians für dessen Gemahlin Elisabeth Re-
nate von Lothringen, zeigt in Freifiguren und
Reliefs ein wohl van Maximilian selbst entwar-
fenes gelehrtes Programm, dessen Darstellungen
sich auf Numismatik, römische Geschichte, die
Verherrlichung der Musik und der Herrscher-
würde beziehen. Die unerreichte Virtuosität der
bei geöffneten Flügeln sichtbaren Reliefs (Ab-
bildung 4), die die Musik zum Thema haben,
veranlaßte eine zeitgenössische Kunstkammis-
sion, der auch Peter Candid angehörte, zu der
Äußerung, „daß sie wol dergleichen fleissige
Arbait in Italic, von Bassorilevo aber so hoch
erhebt niemals gesehen". Der malerische Cha-
rakter dieser Reliefs ist evident, sie sind gleich-
sam Umsetzungen zeitgenössischer Gemälde, et-
wa in der Art Rottenhammers ins Dreidimen-
sionale. Dazu ist noch ein retrospektives Mo-
ment zu vermerken: Die Wiedergabe des Bau-
mes auf dem Musenrelief zeigt eine verblüffende
Ähnlichkeit mit der des Sündenfallreliefs im
Schloßmuseum Gotha von dem in Salzburg bzw.
Passau im frühen 16. Jahrhundert tätigen Mono-
grammisten l. Ff. Mit den Fratzenköpfen des
Münzschreins stimmen Angermairs Satyrköpfe
(Abb. 2), die als Geweihhalter dienten, im Dar-
stellungstypus überein, erscheinen iedoch mo-
numentaler, vehementer und kraftvoller in der
Modellierung, näher dem Vorbild Hubert Ger-
hard'. Als ein Spötwerk Angermairs sehe ich
das Relief des hl. Hieronymus an, das früher
u. a. als Arbeit Petels, aber auch Leonhard Kerns
galt". Formale Analogien finden sich bei dem
signierten Golgatharelief von 1631 in der Schatz-
kammer des Münchner Residenzmuseums und
bei dem 1632 datierten, voll bezeichneten Relief
der Heiligen Familie im Bayerischen National-
museumq.
Die Grenzen dieser Münchner Hafkunst des
frühen 17. Jahrhunderts übersteigt dann der
gleichfalls in Weilheim gebürtige Georg Petel
(160112-1634], der in seinen Wanderiahren in
Rom „seine Manier sowol nach denen Antichen
als Modernen eingerichtet", dann in Genua als
Meister unvergleichlicher Elfenbeinkruzifixe be-
rühmt wurde, in Antwerpen ein familiäres Ver-
höltnis zu Peter Paul Rubens fand, für dessen
Sammlung er nie mehr übertroffene Elfenbein-
arbeiten wie das Stockhalmer Salzfaß schuf.
1625 ließ sich Petel in Augsburg nieder. Wohl
während der Geselleniahre vor 1620 in Mün-
chen bei Angermair entstand der kleine Kruzi-
fixus, der an der Rückseite Petels Manogramm
l. P. F. trägt". Dieses etwas befangene und
wenig differenzierte Jugendwerk ist stilistisch
Angermair verpflichtet. Aus der ersten Augsbur-
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