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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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Ranken gefällig und zierlich wie mit leichter Hand 
hineingestreut. Solche Beispiele sehen wir bei der 
Firma Dolfus, Mouny & Fils, so wie auch bei der 
«Compagnie des Indes« und ebenso bei den belgischen 
Fabrikanten. 
Nicht anders erscheinen die deutschen und öster 
reichischen Spitzen von beiden Seiten des Erzgebirges, 
für deren Hebung in jüngster Zeit sehr vieles geschehen 
ist und noch ferner geschieht. Die Ausstellung der 
sächsischen Schule, welche ein bewundernswürdiges 
Hauptstück der Nadelarbeit aufweist, so wie die reiche 
Auswahl, welche uns die österreichischen Fabrikanten 
Stramitzer & Reuter und Ullmann in Neudeck vortühren, 
zeigen die volle Abhängigkeit vom französischen Ge 
schmack, obwohl man hätte erwarten sollen, dass man, 
wie auf so manchem anderen Gebiete, so auch auf 
diesem selbstständig vorgehen würde, zumal die fran 
zösische Art principiell nicht für richtig zu erachten 
ist. Allein es ist ein anderer Umstand, der dies ver 
hindert und den Fabrikanten einstweilen in der Ab 
hängigkeit von Paris erhält. Dies ist der Mangel an 
geschickten Zeichnern, welche hinlänglich Kenntniss in 
aller Technik, in all den feinen Varianten der Spitzen 
arbeit besitzen, um reiche und ausführbare Muster 
zugleich zu schaffen. So kommt für diese Arbeiten 
nicht bloss der Geschmack, auch die Zeichnung selbst 
von Paris. Uebrigens ist diese österreichische Aus 
stellung, insbesondere auch die von Stramitzer besorgte 
Collectivausstellung höchst lehrreich undbeachtenswerth. 
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