Rudolf Alt, Blick aus der Grabengasse auf den
Stack-im-Eisen-Platz, 1843. Aquarell, 37,6 x 27 cm.
HM lnv.-Nr. 333
Rudolf Alt, Michaelerplatz (Blick zum Alten
Burgtheater), 1889. Aquarell, 39,8x51 cm. HM
lnv.-Nr. 31.259.
nerkungen 9-15 _ _
A lnv.-Nr. 30.537. Stephansdüm, Westseite, Bleistift-
izle. Z5,1x13,4 cm. Sign. r. u. „R All", und HM
n-Nr. 105.769. Stephansdorn, Südseile, Aquarell. Qläx
,7 cm.
zvesi, a. a. 0., Tafel 21. HM lnv.-Nr. 333. Blick aus der
abengasse auf den Stock-im-Eisen-Platz, aquarellierte
derzeichnung. 57,6x27 crn. Sign. u. dat. l. u. „Rudolf
t 1843". May, a. a. 0., Tafel 76.
A lnv.-Nr. 17.666. Freyung in Wien, Bieistiftzeichnung,
wllenweise aquarelliert. 30,7x51 cm. Sign. u. dal. r. u.
E Alt 849". May, a. a. O., Tafel 76.
A lnm-Nr. 45811(Sicherslellungsbestandl. Der _Hat_vv{:ih-
seite mit dem Riesentor und ein die Südseite
darstellendes Aquarell, ein undatiertes Blatt, das
iedoch vor dem Aufsetzen der Giebel entstan-
den ist'.
Ein bekanntes, auch aus der Literatur" bekann-
tes Aquarell ist der „Blick aus der Grabengasse
auf den Stock-im-Eisen-Platz". Es handelt sich
dabei um eine Mischform aus Federzeichnung
und Aquarell, wobei deutlich Höhungen mit
Deckweiß feststellbar sind. Der Stephansturm -
im oberen Teil eingerüstet - ist hier beherr-
schend, die Stimmung ist hochsommerlich, sicht-
bar sind abermals das Laianskysche Haus und
die schmale Einfahrt in die Singerstraße. Nicht
unwesentlich ist auch an diesem Blatt die Dar-
stellung der in ieder Beziehung malerisch le-
bendig aufgefaßten Valksszenen.
Einige der schönsten und markantesten Wiener
Plätze hat Rudolf von Alt in einem besonderen
Maß charakterisiert. Die Zeichnung einer An-
sicht der Freyung mit dem Blick gegen Heiden-
schuß und Hof ist durch eine zarte Aquarellie-
rung reizvoll gesteigert". Ganz links erkennt
man die Fassade der Schottenkirche, dann das
Schubladkastenhaus, auch Ludwig Schwanthalers
Austriabrunnen, der wenige Jahre vorher an die-
Stephansturm. Den Platz Am Hof zeichnete Alt,
offenbar zu Studienzwecken, in festlichem Ge-
wand mit Fahnen und Blumen anlößlich der
Feier der Einführung des Dogmos der Unbe-
fleckten Maria 1854. ln der Mitte des Platzes
sieht man Balthasar Herolds geschmückte Säule,
rechts erkennt man auch nach einen der beiden
allegorischen Brunnen von Johann Martin Fi-
scher, die dort standen, sich aber seit 1875 im
Besitz des Historischen Museums der Stadt Wien
befinden ".
Für die Kenntnis der topographischen Verhält-
nisse des alten Wien ist schließlich auch Alts
Darstellung des Michaelerplatzes mit dem alten
Burgtheater von großer Wichtigkeit. Dieses
Aquarell aus dem Jahre 1889 zeigt links die
Winterreitschule sowie in der Mitte des Blattes
das Gebäude des alten Burgtheaters knapp vor
seiner Abtragung, mithin also den gesamten
Bereich des Michaelerplatzes, der sich kurz nach-
her grundlegend verändert hat u. Hier, wie auch
bei der Darstellung des „Neuen Marktes", be-
völkerte der Maler die Szene mit zahlreichen
Figuren". Originell wirkt im Mittelgrund rechts
ein von schweren Pferden gezogener Bierwagen
mit vielen Fässern. Im Hintergrund sieht man