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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 147)

111er IHTGTHUTIOHQIEH IXUUSTHUÜUWEFKSUUS" 
in Paris. Durch die Kriegsereignisse 
die Grundsteinlegung der Exposition 
ionale des Arts decoratifs et industriels 
es erst am 26. März 1924 und die Er- 
unter der Schirmherrschaft des Ministere 
nmerce et de l'Industrie, des Postes et 
phes 1925 stattfinden. Zwanzig Staaten 
als Ausstellungsgäste empfangen. Die 
des Fernbleibens der Vereinigten Staaten 
tßflkd wurden, im Gegensatz zu ienen 
ableibens der deutschen Nation, niemals 
geklärt. Johann Grell berichtete dazu, 
sche Rundschau, Heft 38lSeite 511925); 
hlands Gründe für seine Nichtbeteiligung 
kannt. Es erhielt die Einladung, nachdem 
igeföhr ein Jahr lang in Paris beraten 
ib sie überhaupt erfolgen solle, so spät, 
a maßgebenden Stellen die Beteiligung 
lands ablehnen mußten, da es nicht mög- 
NSSEH wäre, innerhalb der kaum zwei 
noch eine umfassende Ausstellung zu- 
izubringen, die ein getreues Spiegelbild 
und der Dinge in Deutschland gegeben 
." und weiter: „Und nun Frankreich 
Natürlich hat es große Anstrengungen 
t, auf dieser Ausstellung in ieder Bezie- 
l glänzen und zu führen, der Welt den 
iranzösischen Stil vorzuführen, der sich 
Jahren der letzten großen Pariser Welt- 
mg 1900 in Architektur und Kunstgewerbe 
ebildet haben soll. Aber nun zeigt sich, 
lnkreich nur im rein äußerlichen Umfang 
kusstellung, wie ia selbstverständlich, an 
telle steht, daß es aber in der künstle- 
oder, wenn man im ldeenkreis der Aus- 
bleiben will, in der kunstgewerblichen 
nicht die Führung hat, sondern es da 
lsterreich, Schweden, Dänemark, Holland 
eht. Es fehlt Frankreichs Ausstellungs- 
tur und seinem Kunstgewerbe das Aus- 
ene, das Vorbedingung dieser Führerstelle 
1 wäre. Überall ist noch der Zustand 
erdens, finden sich Ansätze des Neuen 
xerwindung des Alten, so daß sich Wider- 
nicht nur im Gesamtbild, sondern häufig 
n einzelnen Werk finden, was natürlich 
Jsschließt, daß auch Frankreich Einzel- 
en von höchster Vollendung, wie bei- 
eise das Gefäßsteinzeug, aufzuweisen 
bstausstellung „Cinquantenaire de l'ex- 
1925" - wieder von Yvonne Brunhammer 
ert - nimmt die Exposition 1925 zum An- 
Präsentation, welche das französischeArt 
im einen endgültig weltkunstgeschichtlich 
en und zum anderen durch die rehabili- 
Eingliederung des 1925 abwesenden 
:es und den Stiil, zentralisieren soll. Der 
der Ausstellung zerfällt in drei überge- 
Partien: 
-lauptteil nennt sich „Evocation de I'Ex- 
des Arts decoratifs de 1925". 
ersten Unterteilung dokumentieren An- 
os von 1925 die traditionelle wie moder- 
lenz des Ausstellungsgeländes und der 
ns. Unter anderem sind der Pavillon du 
e von Mallet-Stevens, der Pavillon de 
Nouveau von Le Corbusier und P. Jean- 
1d der österreichische Pavillon von Hoff- 
id Behrens zu sehen. 
 
 
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Süe et Marc (un Muse d'Art contemporain), Ar- 
mand Rateau (Pavillon de l'Elegance) kommt 
u. a. zur Geltung. 
Der 2. Hauptteil interpretiert „Les Sources", um 
auf die Ursprünge hinzuweisen. In der ersten 
Unterteilung wird die Schule von Glasgow und 
Chicago mit Werken, vor allem Stühlen, von 
F. L. Wright und Mackintosh vorgestellt. Die 
zweite Unterteilung ist der Wiener Secession 
und den Wiener Werkstätten mit Werken von 
Josef Hoffmann (Bestecke, Schmuck, Stuhl, Stof- 
fe etc.), Koloman Moser (Metollvase, Truhe, 
Textilien) und Adolf Loos (GläserfLobmeyr) 
gewidmet. Die dritte Unterteilung ist Henry van 
de Velde (Stuhl und Porzellanservice) reserviert. 
Alle diese als kunstgeschichtlich bahnbrechend 
anerkannten internationalen Kreationen, deren 
gerade universeller Charakter in den ZSerJahren 
vorwiegend Ablehnung durch die Franzosen er- 
fuhr, werden in der Ausstellung 1976; Architek- 
turzeichnungen von Mallet-Stevens, Stoffzeich- 
nungen von S. Delaunay, Raoul Duty, einem 
Besteck von Puiforcat und Gläsern von Baccarat 
gegenübergestellt. 
In vier weiteren Unterteilungen werden; L'Art 
Negre, Les Ballets Russes (auch P. Poiret], die 
Einflüsse der Futurismus, Fauvismus, Kubismus, 
Konstruktivismus, Stiil, des Werkbundes und des 
Bauhauses zu den Hauptquellen des Art Deco 
zusammengefaßt. Man muß dabei aber beden- 
ken, daß allein das Wirken des Werkbundes 
und des Bauhauses in Frankreich bis 1925 eben- 
falls völlig abgelehnt wurden und erst gegen 
1927 sich ihre Ausstrahlung auch bei den Fran- 
zosen intensivierte. 
Der 3. Hauptteil der Ausstellung befaßt sich mit 
„Les cansequences du Style 1925" aus der posi- 
tiven und negativen Sicht. 
Die erste Unterteilung zeigt die hauptsächlich 
nationale Entfaltung des französischen Stiles van 
1925 zum Style paquebot in der Architektur und 
in den Paquebots (L'Atlantique, Le Normandie) 
selbst, Style colonial, welcher in der Exposition 
Coloniale 1931 triumphierte,Style neo-classique, 
welcher sich in der Exposition von 1937 bestätig- 
te, und Style retro in der heutigen Mode und 
Dekoration. Dieser Stil wird von lndustrial-De- 
signern, welche eine zeitgenössische Gestaltungs- 
konzeption vertreten, nicht assimiliert. 
Die zweite Unterteilung gewährt den Einblick 
in die Gegenreaktionen des Art Deco, zu wel- 
chen sich der Esprit Nouveau (der von Le Cor- 
busier und Ozenfant die These für ein totales 
System verkörpert: eine Kunst, die die plastische 
Konstante gebraucht, der Konvention entflieht 
und sich an das Gut der universellen Vernunft 
und den Geist wendet. Logik - Wahrheit - 
Harmonie sind die Doktrin der modernen Kunst), 
das Bauhaus und die Gründung der UAM 1929 
(L'Union des Artistes Modernes, eine Gruppe 
von Erneuerern, die sich für die Einführung der 
Kunst in den Alltag und die Verbindung des 
Schönen mit dem Nützlichen engagierte) zählen. 
Die Jubiläumsausstellung 1976 wird, im Miniatur- 
rahmen, wie 1925, eine interessante und prächtige 
Schau werden. Dafür bürgt Frankreichs Hohe 
Schule der Politik - auch in der Kunst. 
Cl Unsere Autorin; 
Mechtild Wierer 
Schleißheimerstraße 152 A 
9000 München 40 
35
	        
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