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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 148 und 149)

Für den Kunstsammler P1 
 
21. Münchner Kunst- und Antiquitäten- 
messe 1976 mit Ausblick auf Wien 1977" 
Das Haus der Kunst öffnete heuer wieder die Tore 
für einen neuen Besucherrekord - 46.000 Kunst- 
interessierte und Sammler kamen und kauften. 
Hugo Ruef; „Ca. 50.000.- DM pro Kaie Umsatz- 
schnitt ist als richtig anzusetzen." 
Erfolg und zufriedene Gesichter bei der Mehrheit 
der Aussteller. Nur zehn Prozent klagen über 
sch'lechten Geschäftsgang. Und das trotz erstaunlich 
hoher Preise. 
Die vielen Wiener, die ich am Eräffnungstag sah, 
kehrten größtenteils ohne Einkauf nach Wien 
zurück. Für uns wird die BRD zu teuer. Die Messe 
präsentierte sich mit einem „neuen" Gesicht. Es gibt 
nicht mehr zwei Ebenen, sondern nur noch eine. 
Eine gezielte Vergrößerung bzw. Erhöhung der 
Ausstelleranzahl schließlich trug zweifellos zum 
erneuerten Interesse des Besuchers bei. 
Der Verlauf der Messe selbst war höchst 
unterschiedlich. Verkauften manche am ersten 
Messetag so viel, als ihr Voriahresumsatz betrug, 
so kamen andere erst ab Mitte bzw. Ende der 
Messe zum Zug. S0 soll das publizierte Bild 
„Apfelblüten und Flieder" van Lovis Corinth um 
240.000 DM (l) nach am letzten Tag an einen 
süddeutschen Sammler verkauft worden sein. 
Ein großartiges Ergebnis brachte der Stand der 
iungen Sammler mit dem Rekordverkaufserlös von 
120.000 DM! 
Und wie wird die Messe 1977 in Wien aussehen? 
Einige grundlegende Änderungen erlauben es nun, 
die Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse völlig neu 
zu gestalten. 
Erstens wird die Messeleitung neu übergeben. 
Die Übergabe wurde notwendig auf Grund der 
Bestellung des bisherigen Messeleiters, Herrn 
Komm-Rat Dr. Wolfgang Hofstätter, zum Gremiol- 
vorstand in Wien. Die neue Messeleitung plant 
grundlegende Änderungen des Messekonzepts: 
Hereinnohme neuer Aussteller, Vergrößerung der 
Ausstellungsfläche sowie Neugruppierung der 
Aussteller! Das bewährte und verdienstvolle 
Konzept der alten Leitung unter Dr. W. Hofstötter 
wird weiterhin die Grundlage für die neuen 
Richtlinien bilden. Es ist anzunehmen, doß der neue 
Impuls beitr"gt, den guten Ruf der Wiener Kunst- 
und Antiquitötenmesse zu festigen und auszubauen. 
Also auch in Wien ein „neues" Gesicht. Eine 
Innovation, der viel Erfolg zu wünschen ist. 
Wolfgang A. Siedler 
' Wiener Kunst- und Antiquitötenmesse 1977: 
3.-9. Juni 1977. Wiener Messepalast, Holle E 
(ehem. Winterreitschule) 
Gesehen im Kunsthandel 
1 Madonna mit Kind, Niederösterreich, 2. Hälfte 
15. Jahrhundert, Höhe 110 cm, orig. 
Polychromierung 
Reinhald Hofstätter, Kunsthandel - Antiquitäten, 
Wien 1, Dorotheergasse 15 und Bröunerstraße 12 
2 Gysbert Handecoeter (Antwerpen 1604-1653 
Utrecht), signiert rechts unten 
Herbert Asenbaum, Antiquitäten, 
Wien 1, Körntnerstraße 28 
3 Bronzeluster, deutsch, 17. Jahrhundert, 
Durchmesser 77 cm 
Hofgalerie, Dr. Wolfgang Hofstötter, 
Wien 1, Spiege1gasse14 
4 Elefanten-Uhr auf Rocaillensockel. Paris, um 
1760. Bronze, vergoldet, Elefant aus patinierter 
Bronze. Werk signiert: „Flournoy a Paris". 
Höhe 43 cm 
Czeslaw Bednarczyk, Kunst und Antiquitäten, 
Wien 1, Doratheergasse 12 
5 Josephinische Garnitur 
Friedrich Kratschmann, Antiquitäten, 
Wien 1, Spiegelgasse 15 
6 Franz Anton Maulbertsch, „HI. Sippe". 
Vorzeichnung zum Gemälde der „Hl. Sippe". 
Feder, Iaviert, Papier, 18 x 14 cm 
Wolfgang A. Siedler, Antiquitäten, 
Wien 1, Spiegelgasse 3 
70 
7 Johann Georg Schwanthaler (1740-1810), 
Hl. Paulus. Lindenhalz, Höhe 29 cm, 
Originalfassung 
Ernst Mehringer, Kunst und Antiquitäten, 
3620 SpitzlDonau, Marktstraße 13 
8 Oskar Larsen (1882-1972), „Frauen im Bade". 
Aquarell, signiert, 33 x 47 cm 
Kunstsalon Mag. Peter Kovacek, 
Wien 1, Stallburggosse 2 
9 Josef Hoffmann (1870-1956), Rauchgarnitur, 
um 1920. Messing, getrieben, gehämmert. 
Ausführung Wiener Werkstätte, gestempelt „JH" 
(vgl. WW-Katalog UMK-Kat. Nr. 155) 
Galerie Krugerstraße 12, 
Wien 1, Krugerstraße 12 
10 H. Larsen - D. Lewers, Anhänger, 
Sterling-Silber, 18 kar. Gold 
galerie am graben - inge asenbaum, 
kunst des 20. iahrhunderts, 
Wien 1, Graben 7 
Auktionen 
Darotheum Wien 
613. Kunstauktion, 14.-17. September 1976 
11 Anton Hansch (Wien 1813-1876 Salzburg) 
„Die Hütteneckalm mit Blick auf den Dachstein 
und Hallstätter See", 1839 
Sign. und dat. „Hansch 1839" 
UllLeinwand, 50 x 63 cm (Kat.-Nr. 59) 
Taxe: öS 30.000.- 
Erlös: öS180.000.- 
12 Herbert Boeckl (Klagenfurt 1894-1966 Wien) 
Muschel und Pfirsiche, 1929. Sign. und dat. 
„Boeckl 29". UllLeinwand, 45 x 54 cm 
(Kat.-Nr. 1012) 
Tax öS 40.000.- 
Erlös. öS 60.000.- 
Kunsthaus am Museum, Köln 
Auktion 69, 10.-13. November 1976 
13 Prökolumbischer Kopf, 500-900 v. Chr. 
Ton, Höhe 18 cm. Mexiko, Zentral-Veracruz 
 
Kunsthaus Lempertz, Köln 
556. Auktion, Moderne Kunst, 3. Dezember 1976 
14 Fritz Wotruba (Wien 1907-1970) 
Liegende Figur, 1952. Bronzeplastik, braunschwarz 
patiniert. Bezeichnet „Wotruba". H 12, L 32 cm 
(Kot-Nr. 785) 
Taxe: DM 17.000.- 
Galerie Koller, Zürich 
Auktion 3612, 12. und 13. November 1976 
15 Giovanni Segantini (Arca 1858-1899 Schafberg 
bei Pontresina). „Schafherde mit Hirtin im 
Mondschein", Brianza, 1882. Sign. unten rechts 
OllLeinwand, 82,5 x 53,5 cm (Kat.-Nr. 5384) 
Taxe: sfr 80.000.- 
Geschenk eines Gönners zum 25-Jahr-Jubilöum 
des Schweizerischen Institutes für Kunst- 
wissenschaft im Verein mit der Galerie Koller 
Christie's, London 
Auktion vom 1. November 1976 
16 Joseph Nigg (Wien 1782-1863) 
Blumenbild auf Porzellan, 1830 
Sign. und dat. „Jos. Nigg 1830". 34 x 27,5 cm 
(Kot-Nr. 159) 
Erlös: ä 10.000.- n 
Ü 
Wiener Spaziergang 
Gedanken über Spiele - Schach 
Eine besonders ausgeprägte, liebenswerte 
menschliche Seite sind die Freude und der Hang 
am Spiel. Das Spiel als solches spiegelt in den 
verschiedensten Facetten und Variationen die 
Lebensformen früherer Generationen wider. 
Das Sammelgebiet über Spiele erstreckt sich meist 
über einen Zeitraum von mehr als einem 
Jahrtausend. Als Zeitdokumente Werke der 
Kleinkunst, in den verschiedensten Techniken und 
Materialien ausgeführt, demonstrieren sie die im 
Menschen tiefverwurzelte Anlage zum Spiel. 
Die Vergänglichkeit des Spieles - wenige Striche 
im Sand beweisen es - ließen wenig Obiekte und 
Material bis in unsere Zeit her aufkommen. 
Aber einige Mühe im Aufspüren lohnt dies dem 
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