Gerhart Egger
Renovatio
antiken Gedankengutes
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Ob aus dem Studium der Geschichte eine neue
Entwicklung eingeleitet werden kann oder nicht,
ist fraglich. Allerdings wurde gerade diese Frage
sehr oft gestellt und letzten Endes nie beantwor-
tet. Schiller bezeichnete die Geschichte als Lehr-
meister, und Winkelmann meinte, daß ein Künst-
ler nur dann unnachahmlich werden könne, wenn
er „die Alten" nachahme. So zweifelhaft nun
diese Meinungen erscheinen, so sprechen doch
auch sie dafür, daß alle großen Bewegungen in
der Geschichte nach einem Vorbild in der Ver-
gangenheit suchten, dem nachzueifern sie als
Heil und Rettung empfanden; denn eine ge-
sdwichtslase Entfaltung ohne Tradition gibt es
nicht. Eines von den großen Vorbildern, das in
den verschiedensten Zeiten und nach ganz ver-
schiedenen Meinungen immer wieder herange-
zogen wurde, ist die Antike. Was man unter ihr
verstand und welche kulturellen Leistungen die-
ser Periode europöischer Geschichte man ieweils
in den Vordergrund stellte, war so different wie
die Menschen, die es taten. Konstantin der Große
sah als Vorbild seiner Politik die der Kaiser des
2. Jahrhunderts, Traian, Hadrian und Marc Aurel,
und verband die Meinungen seiner Vorbilder mit
dem davon völlig verschiedenen Christentum. Ju-
stinian ließ die zum Teil bereits fünfhundert.
alten römischen Rechtsbestimmungen sarr
und baute daraus ein Gesetzbuch seines (
lichen Staates, das durch eineinhalb Jahrtaus
hindurch Geltung behielt. Karl der Große
antike heidnische Autoren abschreiben un
richtete Lateinschulen in einer von der A
völlig differenten Welt, die er dadurch zu
vieren trachtete. Friedrich ll. von Hohenstr
errichtete in Sizilien ein „antikes" Staatss}
gegen die mittelalterliche Feudalherrschoft
er entstammte.
Eine Renavatio im eigentlichen Sinne erfuhr
die Antike erst während des H. und 15. Jah
derts in Italien, entstanden aus dern Bestri
die Überfremdung durch die verhaßten „B1
ren" endlich abzuschütteln.
Die Vorstellungen von der Antike als einer
len Welt", der man nur nachzustreben hatti
man zum Vorbild nehmen müsse, oder ai
man anschließen solle, um den unlösbaren
blemen der Gegenwart entfliehen zu kö
bestimmte das neue Denken.
Als Cola di Rienza 1347 sich in Rom zum V
tribun machte und die neue - alte - röm
Republik ausrief, war ein politischer Versuc
Alle Abbildungen (mit Ausnahme der Abb. 2, 12]
stummen aus Werken der Biblioihek des Usler-
reichischen Museums für angewandte Kunsiy in
Wien. Sie sind cm Ende des [EWEIIIQGH Bild-
iexies mit der lnveniurnummer bezeichnet.