lornat der Kaiserrn Maria Theresia, Kasel, 1773.
nütgen-Museum. Köln
kungen 5-9
eghot du Lut. Le livre de ralson de Jacques-Charles Dullllleu,
1386, S 23
P. Thurhtcn, Jean Frevel, Dessinnateur de la Grande Fabrique,
azetie des Beaux-Arts, 1960, s 71-66
3. Heinz, a.a 0., Nr. 35, s 41
3. Heinz, a.a 0., Nr 11 und Nr 1a
nent for the Lord's SEfVlCE, Ausstellungskslalog, Chicago
Nr 127
Antependium, um 1745, Detail. Kloster der Heimsu-
chung Mariae, Wien
Musterzeichnung, J. F-level, 1773. Ecole de Tissage,
Lyon
Musterzeichnung, J. Revel, um 1773. Bibliotheque
Nationale, Paris
Satinstickerei, wohl nach Entwürfen des J. Fievel.
Musee Historique de Tissus, Lyon
Kasel, China, Mitte 18. Jahrhundert. Vlctoria and
Albert Museum, London
nufakturen Eingang gefunden zu haben. Dafür ge-
ben etwa eine um 1680190 in Österreich gearbeite-
te Kasel im Stift Kremsmünster und der soge
nannte Flosenornat llTl Österreichischen Museum
für angewandte Kunst in Wien, der um 1700 in der
Hauptstadt entstand, ein beredtes Zeugnis abß.
Die in dieser Zeit verwendeten Blumenkompositio
nen wurden offenbar als fester Formenapparat
tradiert und in den folgenden Jahrzehnten immer
wieder aufgenommen, wie unser Meßornat und
die Stickereien aus dem Kloster der Heimsuchung
Mariae beweisen.
Der Unterschied, der trotz aller stilistischen Ge
meinsamkeiten zwischen den Wiener Arbeiten
und den Entwürfen des J. Flevel besteht, läßt sich
nicht allein mit der divergierenden Auswahl der
Flora fassen. Es zeigt sich vor allem auch darin,
daß die Musterzeichnungen Revels verschiedene,
konsequent durchgearbeitete Studien einzelner
Bildthemen darstellen. Die Stickereien aus Wien
hingegen zeigen verschiedene Blumengattungen,
die wider ihr Auftreten in der Natur gleichsam or-
namental miteinander verbunden sind und einem
gemeinsamen Stengel zu entwachsen scheinen.
Diese Art der Anordnung findet sich etwa bei einer
um die Mitte des 18. Jahrhunderts in China gear-
beiteten und möglicherweise fLir den Export nach
Europa bestimmten Kasel im Victoria and Albert
Museum in London (Abb. 9), die sich, auch was die
Wiedergabe der Blumen auf weißem Seidengrund
und den feinen, zierlich anmutenden Ranken-
schwung angeht, mit der Kasel vom Meßornat Ma-
ria Theresias gut vergleichen läßt9. Daher ist hier-
bei ein chinesischer Einfluß nicht auszuschließen.
Der große Meßornat des Schnütgen-Museums.
nicht die einzige Stifung liturgischer Gewänder,
die Kaiserin Maria Theresia gemacht hat, bezeugt
in seiner exquisiten Ausführung das hohe Niveau
der österreichischen Seidenmanufaktur im
18. Jahrhundert. Durch die Blüte, die die Seiden-
stickerei in iener Zeit erlebte und zu der die Kaise-
rin durch ihre Schirmherrschaft einen entschei-
denden Beitrag lieferte, ist Wien zu den bedeuten-
den Zentren europäischer Seidenkunst zu zählen.
Mit seinen reichen Applikationen in den leuch-
tendsten Farben, seinem silbrigweiß schillernden
Seidengrund und seinen prächtigen goldenen Bor-
ten darf er zu den herausragenden Prunkstücken
der Wiener Produktion gerechnet werden.
Anschrift der Autorm:
Dr. Sabine Czymmck
Peter-Bauer-Straße 9-11
D-SUOÜ Köln 30