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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXV (1980 / Heft 168)

cwmwou: 
Renaissanceofen (Abb. 1). DetaiI-Kachelbild, "Samson 
hebt das Tor der Stadt Gaza au! seine Schulter-i. 55.5 x 
36 cm. 
Renaissanceolen (Abb. 1), Detail-Kachelbild. 
Kampf Samsons mit dem Löwen-t. 55.5 x 36 cm. 
Renaissanceoien (Abb. 1), Detail-Kacheibild. -Der Tod 
Samsons-. 55.5 x 36 cm. 
Renaissanceofen (Abb. 1). Detail-Kachelbild, wHeim- 
kehr des Tobias-n 55.5 x 36 cm. 
Renaissanceofen (Abb. 1). Detail-Kachelbild. w-Wappen 
der Familie Unterholzen. 
Fienaissanceoien (Abb. 1). Detail-Kachelbild. wWappen 
der Familie Lasser von Lassereg". 
Kachelbild "Fischfang des TObiES". von einem Ofen im 
Museum für angewandte Kunst. Budapest. 
-Der 
4 Rsnaissanceofen (Abb. 1), Detail-Kachelbild. nSamson 
hebt das Tor der Stadt Gaza auf seine Schulter-r. 55,5 x 
36 cm. 
Renaissanceofen (Abb. 1), Detail-Kachelbild, 
Kampf Samsons mit dem Löwen". 55.5 x 36 cm. 
Renaissanceofen (Abb. 1), Detail-Kachelbild. "Der Tod 
Samsons-r. 55.5 x 36 cm. 
Renaissanceofen (Abb. 1). Detail-Kachelbild, -Heim- 
kehr des Tobias-r. 55,5 x 36 cm. 
Renaissanceofen (Abb. 1). Detail-Kachelbild. eWappen 
der Familie Unterholzer". 
9 Renaissanceofen (Abb. 1), Detail-Kachelbild. "Wappen 
der Familie Lasser von LBSSQTEQ". 
10 Kachelbild "Fischfang des Tobias", von einem Ofen im 
Museum fur angewandte Kunst, Budapest. 
-Der 
cdsimuv 
Anmerkungen 4-14 
' Strauß, K.. Die Kachslkunsl des 15. und 1c Jahrhunderts. siraß- 
burg, 199a. 
p. 100; Tafel es. Teiii den Aulbewahrungseri der Kachel irriiimiich 
mifder Bezeichnung r-Museum iri sudapesi- mit-doch die Kachel 
ist im Besitze des MuseumslinangewandteKunst inBudapest und 
isi momentan in derAusstellung des sehidßrnuseuins von Nagyie- 
ieny zu sehenlnirenfarur is. 271 Maße a6 x55,5 DieKschel war 
ein Teil des san-Maree-Nachlasses. wurde jedoch in den ofen 
nicht eingebaut Die Kachel wurde dem Museum als Geschenk iien 
Karl Csänyi übergeben 
5 Strauß, K.. epcii p. 107, Tafel 63-60 
oaien des Ofens. welcher irn Museum furangewandte Kunst. wien. 
steht: Ke 7019. Hohe 225 cm. Tiefe und Breite 123 xl 10 cm. 
ich ergreife hier die Gelegenheit, Herrn Prdf Dr. Wilhelm Mrazek. 
den Direktor des Museums für angewandte Kunst in Wien, fur die 
grdßziigige Hilfe. mit welcher er mich bei meinen Nachforschun- 
gen unfersiuizi hat, zu bedenken. 
E ßraun-Trdppau, E w.; Meisterwerke allen Kunstgewerhes in der 
Frarizesburg in Laxenbiirg. In Belvedere lv s. Tafel 44. - 1a d.- 
koie Herkunft des olens aus Salzburg ist durch dle alte Notiz aus 
dem Jahre 1aa4 verbürgt 4- 
' Franz, R r Der Kachelofen. Graz. 1969. pp 109-109; Tafel Nr 9 
' lbld. p, 109. 
' Siebmacher, G" Grdßes und Allgemeines Wappenbuch. Der salz- 
burgische Adel. Nürnberg. iaaa. 4. Teil, s wappen; Tafel 1114 
Text: p 35 
"' schweinbach, Fr.. Uber die Verleihung der salzburgischen Land- 
schaff an die Familie Lasser v. Zollhslm 
ln. Mitteilungen der Gesellschaft fur saizburger Landeskunde 
xl. Vereinsjahr 1971. pp. 38-57 
" Walz, M. und Frey. c VDfl. Die crabdenkmaier von si. Peter und 
Nonberg zu Salzburg. In Larideskunde vlll 2 Abt Salzburg. 196a. 
Nr. iso. 
" Schroll, ; Osierr. Kunsttopogrephle wien. isis. XI. s. p. 43a. 
SchloßL sereg in Niedereim ibld: xll. s wien 191a. Stiftskirche 
zum hl. Petrus p a0. Südliches seiierischifi. waiz. Nr. 14s. Nr. 160. 
l" ibid; XII. B. p. . Flg. 57. westliche seilenkapelle. Walz. Nr. 207. 
ich ergreife hier die Gelegenheit. um mich bei Dr Adolf Hahnl fur 
seine Hilfsbereitschaft zu bedanken, mit welcherer mirdie Photos 
des Ludwig Ali des Jüngeren zur verfiigung gestellt hat, um die 
Analdgie beweisen zu kennen 
" siebmacner '0p cit.Ssilsr,G A Der abgestorbene Bayerische 
Adel. lll. Te . "rnberg. 1911. p. 116. ibid. IV. s. 4. Abt. Witting. J.- 
Niederöstefreichischer Adel ll. pp 443-444. Tafel 209. w 
 
 
  
 
 
 
Teile oder die eingesetzten Ersatzteile durch öftere 
Ortsveränderungen erklärbar sind. Beide Ofen wur- 
den wahrscheinlich durch mehrmaliges Aufstellen 
mit fehlenden Teilen ergänzt und zerbrochene Ka- 
cheln durch andere ersetzt. 
Auf Grund all dieser Vermutungen und zufolge der 
feststellbaren Ähnlichkeit des Stiles der Bemalung, 
der Farbtöne. der Reliefausarbeitung und der Rah- 
menform schließen wir, daß beide Öfen von demsel- 
ben Meister gestaltet worden sind. Eine Auffassung, 
die auch von der Tatsache unterstützt wird, daß 
beide Öfen aus Salzburg stammen. Da die bisheri- 
gen Forschungen den Wiener Ofen vorzüglich der 
Strobl-Werkstatt bzw. mit Strobl dem Älteren in Ver- 
bindung bringen. vermuten wir, daß auch der Ofen 
in Gran aus der Strobl-Werkstatt stammt. 
Am Oberbau des Graner Ofens wurden zwei Relief- 
kacheln angebracht. welche zwei verschiedene 
Wappen aufweisen. Die Wappen waren bisjetzt un- 
bekannt. doch der Beweis ihrer Herkunft könnte 
vielleichtausschlaggebend in bezug aufden Bestel- 
ler und ersten Besitzer des Ofens sein. 
Wir hatten den Eindruck, daß die Wappen die Schil- 
der eines Ehepaares sein könnten und ihre Ab- 
stammung bzw. die beiden Familiennamen sich 
decken. Da laut der Fachliteratur der Ofen aus Salz- 
burg stammen sollte, haben wir zuerst in Siebma- 
chers Großem und Allgemeinem Wappenbuch die 
Wappen des Salzburgischen Adels eingehend 
durchfcrschts. Einem sorgfältigen Vergleich der Ka- 
chelphotos mit den Wappenbildern zufolge ist es 
uns gelungen, das auf der rechten Seite des Ofens 
gegenüberstehende Wappen mit dem der Familie 
Lasser von Lassereg zu identifizieren (Abb. 9). Die 
Beschreibung des Wappens ist folgende: In Blau ein 
goldener schräglinker Balken, der mitdrei silbernen 
Kleeblättern hintereinander belegt ist. - Kleinod: 
blauer geschlossener Flug, mit der Schildfigur be- 
legt. - Decken: blau-golden. Das Wappen wurde an 
Ruprecht Lasser von Maximilian dem I. am 24. 2. 
1514 in Wels verliehen. um seine Dienste zu beloh- 
nen. im Jahre 1538, den 23.3., wurde jedoch Ru- 
precht I. und seine iiehel. Nachkommen-r von Kaiser 
Ferdinand mit Wappenverbesserung in den Reichs- 
und österreichischen Ritterstand erhoben. Das im 
Jahre 1514 verliehene Wappen wurde daher mit 
Steckhelm und Krone versehenm. Das Wappen am 
Graner Ofen ist in Inhalt und Farbenpracht mit dem 
vermehrten Wappen der Familie Lasser identisch, 
mit dem Unterschied, daß der Balken in entgegen- 
gesetzter Richtung, d.h. schrägrechts. steht. Doch 
ebenso wie auf der Kachel wurde das Wappen Ru- 
9 
precht Lassersan seinem Grabstein" im Stift St. Pe- 
ter in Salzburg dargestellt (Abb. 12). 
Die Bestimmung des zweiten Wappens verursachte 
größere Schwierigkeiten, da es im Band Siebma- 
chers eDer Salzburgische Adel- nicht aufzufinden 
war. Dadurch wurde klar, daß das Wappen aus einer 
anderen Gegend stammen mußte. Da man am Grab- 
stein Ruprecht Lassers feststellen konnte. daß dort 
auch die Wappen der Ehegattinen angebracht wa- 
ren, haben wir vermutet, das Wappen vielleicht an 
einem Grabstein eines anderen Mitgliedes der Fami- 
lie Lasser auffinden zu können. Wir haben daherdie 
Literatur in bezug auf die Güter und Gräber der Fa- 
milie Lasser überprüft, ohne jedoch zu einem Er- 
gebnis zu kommen". Das Geheimnis des Wappens 
wurde trotzdem in Salzburg gelöst. In der Stiftskir- 
che St. Petersind viele Grabsteine und Epitaphe no- 
bler Familien aufbewahrt. In der westlichen Seiten- 
kapelle steht das Epitaph des r-Ludwig Alt des Jün- 
geren von Gcildensteinu (Abb. 13). ln Marmor ge- 
schnitten, ist es im Mittelfeld mitsymbolischen Sze- 
nen geschmückt, die in hoher Relleftechnik ausge- 
arbeitet sind. Die Namentafel trägt die Daten des im 
Jahre 1586 verewigten Ludwig Alt. Am oberen Teil 
des in einem architektonischen Rahmen gefaßten 
Grabmales befinden sich die Wappen des Verewig- 
ten und dessen Ehegattinnen, Unter diesen Wappen 
befindet sich auch ein Wappen mit dem Familien- 
namen r-Unterholzerii, welches mit dem zweiten 
Wappen des Graner Ofens identisch ist". 
Dieser neuen Spur nachgehend. haben wir die Ge- 
nealogie der Familie Unterholzer studiert". Die Fa- 
milie stammt eigentlich aus Bayern, doch ein Zweig 
wanderte nach Österreich ab, Das Wappen der in 
Unterösterreich lebenden Familie Unterholzer wurde 
folgendermaßen definiert: i-Geteilt oben in Blau ein 
goldener sechsstrahlenderStern, unten in Gold drei 
schrägrechte blaue Balken. Der Steckhelm mit 
blau-gold. Decke trägt einen öffentlichen Adlers- 
flug, beiderseits die Schildligur wiederholend, je- 
doch die Schrägbalken der beiden unteren Hälften 
sparrenweise zusammenlaufend," Dieses Wappen 
wurde im Jahre 1550 statt des Stechhelmes mit ei- 
nem Turnierhelm verbessert. Die Wappenverbesse- 
rung erhielt Sebastian Unterholzer am 30. 11. 1550, 
als er in die Reihe der Adeligen aufgenommen wurde. 
Dasselbe Wappen wurde auch auf der Relief- 
kachel des Graner Ofens dargestellt und stimmt in 
Farben und Verzierung mit diesem überein (Abb. 8). 
Nachdem es uns gelungen ist. das Rätsel um die 
beiden bis jetzt unbekannten Wappen des Graner 
Ofens zu lösen. haben wir uns bemüht. auch die ehe- 
15 

	        
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