irden Kunstsammler
hannes Neuhardt
znedikt und die Geschichte seines
ihmes
ropa rüstet sich zu einem seltenen Fest. Es gibt wenige
TISCNEH, die den Werdegang unseres Abendlandes der-
umgestaltet und erneuert haben wie dieser 480 in dem
ttelitalienischen Städtchen Nursia geborene Benedikt.
ier um das Jahr 547 starb, hinterließ er der Welt ein Le-
iswerk, das bis in unsere Tage fortdauert. Wie mag der
ter des abendländischen Monchtums, der Patron Euro-
s, zu dem ihn 1964 Paul VI. erhoben hat, ausgesehen
Jen? Wir wissen es nicht. Aber seine geistigen Züge
gegnen uns sehr lebhaft ln der Regel, die er der Welt
iterlassen hat. ln ihrer Ausgewogenheit im berühmten
tspruch nora et laboraii "bete und arbeiten begründete
die Kultur Europas. Dieses Buch, die Regel St. Bene-
ts, formte nicht riur die Mönche in den Klöstern, son-
'n sie bildete auch die Grundlage gegenseitiger Ach-
ig unter den Völkern, die ohne internationale Beziehun-
1 nicht denkbar ist. Benedikt lehrte die Welt das nMit-
iander-leben-lernenu.
wiß gab es im Frühmittelalter schon vor dem benedikti-
ichen Mönchstum iroschottische Missionare, die in ih-
Strenge und harten Lebensordnung überall, wohin sie
Wandertrieb führte, die Frohbotschalt des Evangeli-
is verkündeten. Dies wurde jedoch sehr bald von jener
iditerranen Form benediktinischen Humanismus abge-
lt, die das gesamte Erbe griechisch-römischer Kultur in
ristlicher Deutung dem Abendland vermittelt hat. Es
t von dieser Geisteshaltung im allgemeinen, was von
m Mönch des St. Gallener Klosters im 10. Jahrhundert
sagt worden ist: semper idem et novus: immer bleibt er
1h gleich in seinem Wesen. aber dem Neuen stand er ol-
i und offenbarte Neues.
zahlreichen Ländern Europas wird die 1500.Wiederkehr
r Geburt dieses Heiligen durch verschiedene Aktivitä-
i gewürdigt werden. Als einzige Ausstellung im
utschsprachigen Flaum hat in Zusammenarbeit mit den
terreichischen Benediktinern das Dommuseum zu Salz-
rg eine repräsentative Schau vorbereitet, die in rund
J Exponaten die große Gestalt dieses Vaters des
endlandes würdigen soll. An erster Stelle sind hier die
stbaren Handschriften aus dem Hochmittelalter zu
nnen, in denen uns die Regel St. Benedikts überlieiert
irde. Aus den Klöstern Admont und Melk stammen die-
trühen Zeugnisse des 11. bis 12. Jahrhunderts. Aber
iisterwerke der Klassik, Malerei und des Kunstgewer-
s sind aus allen Epochen europäischer Kunst hier zu-
mmengetragen. Seine im wörtlichen Sinn lapidare, also
zingewordene Gestalt ist durch Ordensgewand und Re-
lbuch kenntlich. Mit großer Segensgeste hebt er meist
l Hechte über den Kelch oder Becher, mit dem ihm fal-
he Brüder Gilt reichen wollten. Aus diesem Kelch ent-
licht aber die Schlange.
i seltenes Beispiel spatgotischen Schnitzwerkes (um
30), das sich im oberosterreichischen Kloster Lambach
ialten hat, stellt diese Szene dar.
iben der Regel St. Benedikts bilden nDialogeu, die
pst Gregor I. (+ 604) aufgeschrieben hat, die Haupt-
elle für unserWissen über das Leben des Mönchvaters,
symbolischen Geschichten, deren Gehalt in verdichte-
Wahrheit liegt, werden Szenen aus seinem Leben er-